DIN Verbraucherrat

2016-03-31

Überarbeitung von Normen zum Thema: Federn und Daunen

DIN-Verbraucherrat beteiligt sich an der Überarbeitung der Normen und sucht eine/n Ehrenamtliche/n

Federn und Daunen
© S jeepbabes / Fotolia

Federn und Daunen werden als Füllmaterial beispielsweise in Decken, Kissen und Bekleidung verwendet. Fünf Europäische Normen, die Definitionen, Nachweisverfahren und Kennzeichnungen zu Federn und Daunen festlegen, werden derzeit überarbeitet. Bei der Überarbeitung werden Verbraucherinteressen bei Fragen des Tierschutzes und der Produktqualität berührt:
Der Tierschutz ist derzeit nicht in den Normen angesprochen. Tierschützer fordern, dass die sogenannte Mauserrauf und die Zwangsfütterung in den Normen verboten werden. Bei der Mauserrauf werden die Daunen und Federn zum Zeitpunkt der Mauser durch Kämmen und Bürsten von lebenden Tieren gewonnen. Die traditionelle Mauserrauf kann in der Praxis jedoch kaum eingehalten werden, wenn Betriebe beispielsweise in der Intensivmast von Gänsen mit tausend Tieren zu einem Termin gerupft werden sollen. Das Rupfen im Akkord wird in wenigen Stunden bei einer Herde durchgeführt und der Mauserstand des einzelnen Tiers kann nicht berücksichtigt werden. Tiere, die gerade nicht in der Mauser sind, erleiden Schmerzen und werden verletzt. Die Mauserrauf sollte aus Sicht des DIN-Verbraucherrats in den Europäischen Normen ausgeschlossen werden. Außerdem soll die Feder- und Daunengewinnung von Tieren, die mit Zwangsfütterung wie der Stopfmast gehalten wurden, in den Europäischen Normen ausgeschlossen werden. Diese Haltungsform ist umstritten, da die Tiere an schweren Stoffwechselstörungen leiden. Die Rückverfolgbarkeit der Federn und Daunen ist ein zentraler Aspekt, um die Einhaltung der Verbote von Mauserrauf und Zwangsfütterung belegen zu können. Auch dieser Aspekt kann mit Überarbeitung der Normen behandelt werden.

Die Produktqualität wird bei der Klassifizierung und Kennzeichnung des Füllmaterials angesprochen. Es gibt ein System mit sieben Qualitätsstufen. Bei der höchsten Qualitätsstufe soll nach dem Stand der Diskussionen in den Normungsgremien der Anteil von Federn und Daunen geringer und der Anteil anderer Elemente wie Bruch und Flug erhöht werden. Aus Sicht des DIN Verbraucherrats ist eine Absenkung der Qualität nicht zu unterstützen und der bisherige Qualitätsstandard sollte erhalten bleiben.

Für die Mitarbeit im nationalen Normungsgremium sucht der DIN-Verbraucherrat derzeit eine/n Experte/n.

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Dr. Gabriela Fleischer

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