Kosteneinsparungen

Dem Wettbewerb voraus

Fließband, das für Effizienz und Wirtschaftlichkeit im Betrieb sorgt.
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Wer gezielt Normen und Standards anwendet, spart Kosten. Alle Unternehmensbereiche profitieren: Einkauf, Fertigung, Vertrieb, Forschung & Entwicklung, Qualitätssicherung, Management, Umweltschutz sowie Gesundheits- und Arbeitsschutz. 

  • Forschung und Entwicklung greifen auf das in den Normen niedergelegte Basiswissen zurück.
  • In der Produktion vereinfachen Rationalisierungsnormen die Fertigung.
  • Kompatibilitäts- und Schnittstellennormen führen zu geringeren unternehmensinternen Aufwendungen und zu niedrigeren Transaktionskosten.
  • Die Nachfrage nach Produkten steigt, wenn sie mit bestehenden Systemen und Produkten kompatibel sind und den Anforderungen des Marktes entsprechen.
  • Erfolgreiche Kundenbeziehungen gründen auf der Einhaltung von Qualitäts- und Mindestanforderungsnormen.
  • Die Sicherheit von Produkten wird durch die Anwendung von Normen gesteigert. Das erhöht das Vertrauen der Kunden und senkt das Produkthaftungsrisiko.

Auch die Teilnahme an der Normungsarbeit leistet einen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Zunächst entstehen Kosten für die Teilnahme und für den Arbeitsaufwand der Experten. Der Aufwand wird jedoch durch den Nutzen aufgewogen. Ein Unternehmen erhält durch die Mitarbeit die Möglichkeit, eigene Interessen in nationale oder Internationale Normen einzubringen. Dies ist die Chance, eigene Firmentechnologie am Markt durchzusetzen. Darüber hinaus bietet die Normungsarbeit ein Forum für die Beobachtung des Marktes und des Wettbewerbs. Durch die Beteiligung von potentiellen Kunden oder auch Betreibern am Normungsprozess können deren Anforderungen ermittelt werden. Technische oder auch gesellschaftliche Trends können so frühzeitig in die Unternehmens-planung einfließen. Diese strategischen Vorteile führen unter anderem zu einer Senkung von Anpassungs- und Markteintrittskosten.

Beispiele

Eine bei der Internationalen Normungsorganisation ISO beantragte Verkleinerung des Toleranzbereiches bei Brillengläsern auf ca. +/- 0,08 dpt hätte die Herstellkosten der Gläser bei der Firma Zeiss Augenoptik um ca. 2,6 Mio. Euro pro Jahr erhöht.

Durch eine aktive Mitarbeit des Unternehmens in der Normung konnte dieser Normungsantrag frühzeitig erkannt und das Normungsvorhaben im Sinne des Unternehmens beeinflusst werden.

Durch eine von Zeiss eingebrachte fachliche Expertise konnte der Toleranzbereich von Brillengläsern im praxiserprobten Bereich von +/- 0,12 dpt festgelegt werden.

Zeiss blieben Zusatzkosten für die Herstellung von Brillengläsern in Millionenhöhe erspart und die Mitwirkung im Normungsvorhaben hat sich allein durch dieses Beispiel vielfach ausgezahlt.

Dem Europäischen Flugzeugbauer Airbus ist es gelungen, die Teilevielfalt im A330/A340 gegenüber dem A300/A310 durch Harmonisierung und Typenbegrenzung wesentlich zu reduzieren.

Durch Harmonisierung der einzelstaatlichen Normen zu Europäischen Normen hat sich europaweit die Anzahl der Normen gegenüber der Summe der Normen in den einzelnen Ländern drastisch reduziert. Es wurde daher möglich, bei Airbus die Werknormen der einzelnen Partnerfirmen durch Europäische Normen zu ersetzen. Das hat zur Auswirkung, dass allein der Hersteller seine Lagerhaltungskosten um 9,2 Mio. EUR reduziert.