NA 082

DIN-Normenausschuss Rohrleitungen und Dampfkesselanlagen (NARD)

2023-04-19

Normungsprojekt DIN 2386 zur Anrechenbarkeit und Speicherung von regenerativer Energie in thermischen Speichern

zur nutzbaren Zuführung, gebäudefern erzeugter regenerativer Energien in Neu- und Bestandsgebäuden

Projekt Schwarmspeicher – Schaubild (Hintergrund: pixabay.com)
© pixabay.com

Im NA 082-00-20 AA „Thermische Speicher für gewerbliche bzw. industrielle Anwendungen“ wird zur DIN 2384 ein Folgeprojekt mit dem Arbeitstitel DIN 2386 „Schwarmspeicher“ erarbeitet (vollständiger Arbeitstitel „Thermische Energiespeicher – Eingangsparameter für die Energiebedarfsberechnung zur Flexibilisierung dem Gebäude vorgelagerter Netze“).

Das Ziel der Norm ist, für regenerative Energiemengen, die aus nicht gebäudenahen Quellen stammen und Gebäuden nutzbar zugeführt werden können, die energetischen Grundlagen zur Anrechenbarkeit auf dem geforderten Anteil regenerativer Energien zur Deckung des Jahresenergiebedarfs nach GEG (Gesetz zur Einsparung von Energie und zur Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung in Gebäuden) zu beschreiben.

Dabei geht es darum bewerten zu können, wie förderlich die Speicherung gebäudefern erzeugter volatiler regenerativer Energie sein kann. Und die Betrachtung in der Norm soll dabei helfen, bei Beratung, Planung und Ausführung zu bzw. von Anlagen der Technischen Gebäudeausrüstung, durch gezielten Einsatz thermischer Speicher bisher nicht nutzbare Energien einer Nutzung zuzuführen. Dafür sollen die verwendbaren thermischen Speicher anhand von Kennzahlen (Kennzahlen werden durch das Forschungsprojekt VKTES erarbeitet) charakterisiert und Anforderungen gestellt werden, damit diese Speicher mit dem angrenzenden Stromnetz kommunizieren und Energie individuell aufnehmen können. Also zum Beispiel Speicher in Bayern nehmen Strom in Form von Wärme aus der Nordsee auf, da dort gerade Platz ist.

Diese Betrachtungen sollen dann auch in die Bilanzgleichungen der Normenreihe DIN V 18599 „Energetische Bewertung von Gebäuden“ einfließen, sodass diese Speicher dann entsprechend des GEG anrechenbar sind. Denn nur wenn sich die Anschaffung eines thermischen Speichers monetär lohnt, wird die Energiewende effektiv unterstützt werden können. Aber neben monetären Vorteilen für die Nutzer der Speicher, wären sie auch für das Strom bzw. Gebäudenetz dienlich, da Lastspitzen abgefangen werden könnten. Langfristig müssten Windparks auch nicht mehr abgeschaltet werden, da überschüssige Energie verbraucht werden würde. Und Bestandsgebäuden könnte es ermöglicht werden, regenerative Energien für die Beheizung, Trinkwarmwasserbereitstellung und Kühlung zu nutzen, die selbst aufgrund ihrer Gebäudestruktur oder z. B. Denkmalschutz dazu gar nicht in der Lage wären.

Bei Erarbeitung der neuen Norm DIN 2386 stellen sich allerdings noch Hürden und Unklarheiten auf:

  • Wie gestalten sich lastabhängige Stromtarife?
  • Wie können thermische Speicher mit dem Stromnetz kommunizieren?
  • Welche Daten müssen ausgetauscht werden?

Derzeit fehlt im Arbeitsausschuss das Know-How von Energie-Versorgungsunternehmen, Netzbetreibern, Direktvermarktern, Stromerzeuger usw. um dieses Projekt und folgende erfolgreich in die Zukunft zu tragen.

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Bastian Krämer

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