DIN SPEC

Solide starten

DIN SPEC 91354 - Start-ups – Leitfaden für technologieund wissensbasierte Gründungen

Der Hintergrund

Der Schritt in die Selbständigkeit mit einer möglichst unikaten Geschäftsidee ist ein besonderer Moment. Doch meist hält das Glück nicht besonders lange an: Mehr als 80 Prozent aller Start-ups scheitern innerhalb von drei Jahren. Das hat seine Ursachen:

„Wer eine Geschäftsidee entwickelt oder ein Start-up gründet, steht vor besonderen Herausforderungen“

sagt Projektmanager De-Won Cho von DIN. „Zum Beispiel sind nicht alle Einflussfaktoren auf den Gründungsprozess bekannt, es stehen nur begrenzte Ressourcen an Zeit, Geld und Kompetenzen zur Verfügung und die Unternehmer müssen viele Annahmen über künftige Ereignisse treffen.“ Hinzu kommt, dass oft unter einem hohen Grad an Unsicherheit entschieden werden muss. Dennoch sind zentrale Fragen zu beantworten,darunter: Warum soll es das Unternehmen geben? Wie funktioniert das Geschäftsmodell?Wie sehen Marketing- und Vertriebsstrategie aus? Gibt es eine ausreichende Finanzplanung?Wie ist der Wettbewerb aufgestellt? Dabei geht es auch darum, den Überblick zu behalten und die wesentlichen Punkte zu bearbeiten. Ein neuer Standard könnte dabei helfen.

Die DIN SPEC

Das gelingt mit der DIN SPEC 91354 „Start-ups –Leitfaden für technologie- und wissensbasierte Gründungen“. Technologie- und wissensbasierte Gründungen sind junge Unternehmungen mit jeweils hohem Innovationsgrad und Wachstumspotential– gemessen an Kennzahlen wie Ausgaben für Forschung und Entwicklung oder Mitarbeiterzahl. Die DIN SPEC definiert dien otwendigen Kriterien für ein Start-up und ist ein nützliches Instrument, um diese zu planen und umzusetzen. Der Leitfaden richtet sich an alle,die daran beteiligt sind. Dazu zählen, außer den Gründern selbst, auch Förderer, Berater und Finanziers sowie explizit weitere Interessenvertreter– also Stakeholder wie Geschäftspartner.Der Leitfaden ist auch für externe Parteien gedacht, zum Beispiel Investoren, Kreditinstitute, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Wirtschaftsprüfer, Technologiezentren, Kooperationspartner, Kunden, Zulieferer, potenzielle Mitarbeiter, Berater oder Anwälte. Für diese dient er dazu, Gründungsvorhaben zu bewerten. Die größte Errungenschaft des Leitfadens beschreibt Dr. Meiko Hecker, Gründer sowie Initiator und Projektleiter der DIN SPEC 91354, so:„Die Gründung soll nach objektivierbaren und nachprüfbaren Maßstäben laufen. Damit wollen wir die Überlebenswahrscheinlichkeit von Startups erhöhen und die vielen Fehler, die man bei jungen Gründern immer wieder beobachtet,minimieren. Im Prinzip soll der DIN SPEC Leitfaden einem Erstgründer den Kenntnisstand eines Serial-Entrepreneurs vermitteln. Ein Serial-Entrepreneur hat in der Regel aus seinen Fehlern gelernt. Das bedeutet, er wird bestimmte Verhaltensweisen anwenden, um diese Fehler zukünftig zu vermeiden. Dieses Erfahrungswissen soll der Leitfaden widerspiegeln. Weil jedes Start-up unterschiedlich ist und sich die Voraussetzungen unterscheiden, ist der Leitfaden bewusst abstrakt gehalten. Welche der beschriebenen Methoden ein Start-up nutzt, bleibt der unternehmerischen Freiheit überlassen.

Der Nutzen

Die DIN SPEC 91354 beschreibt die wesentlichen Punkte, die für die Erhöhung der Überlebenswahrscheinlichkeit eines Start-ups relevant sind.Sie kann dazu beitragen, die Chance auf wirtschaftlichen Erfolg signifikant zu steigern, indem sie die üblichen Fehler bei einer Gründung minimiert – ohne dadurch eine Garantie auf Unternehmenserfolg zu geben.Die Spezifikation beschreibt die notwendigen und objektiv messbaren Kriterien für den Gründungsprozess und ist dadurch ein nützlicher Wegweiser von der ersten Idee bis zur Umsetzung. Gründer finden in der DIN SPEC alle Punkte aufgelistet, die sie bearbeiten sollten: vom Unternehmenszweck über Produkt und Geschäftsmodell bis hin zur Finanz-, Personal und Organisationsplanung. Die Themen werden um weiterführende Fragen oder praktische Hinweise zu benötigten Strategien ergänzt, hinzu kommen hilfreiche Beispiele zur Veranschaulichung im Anhang. In Summe profitieren Anwender mit der DINSPEC 91354 von wertvollen Expertentipps für ihr Start-up.

Die Zusammenarbeit

Die DIN SPEC 91354 haben neun Projektpartner gemeinsam nach dem PAS-Verfahren (Publicly Available Specification) in 18 Monaten erarbeitet: die AOM-Systems GmbH, die axxessio GmbH, das cesah GmbH Centrum für Satellitennavigation Hessen, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die Fresenius Hochschule Idstein, die IHK Darmstadt, von der Technischen Universität Darmstadt, das Dezernat Forschung und Transfer sowie das Fachgebiet Gründungsmanagement, und Tergau & Walkenhorst Patentanwälte | Rechtsanwälte. Die DIN SPEC 91354 ging aus dem Projekt „Start-ups – Leitfaden für Förder-und Qualifizierungsprozesse bei technologie-und wissensbasierten Gründungen“anlässlich der von DIN geförderten Initiative DIN-Connect hervor.

Über DIN SPEC

Für den Erfolg einer Idee ist häufig entscheidend, wie schnell sie im Markt verbreitet wird. Die DIN SPEC ist der kürzeste Weg von der Forschung zum Produkt. Keine Konsenspflicht und kleinere agile Arbeitsgruppen ermöglichen es, eine DIN SPEC innerhalb weniger Monate zu erarbeiten. Die DIN SPEC ist ein hochwirksames Marketinginstrument, das dank der anerkannten Marke DIN für eine große Akzeptanz bei Kunden und Partnern sorgt. DIN sorgt dafür, dass die DIN SPEC nicht mit bestehenden Normen kollidiert, und veröffentlicht die Standards, auch international. Eine DIN SPEC kann die Basis für eine DIN-Norm sein. Weitere Publikationsformen der DIN SPEC sind Fachbericht und Vornorm.

Fünf Gründe für DIN SPEC

  • Netzwerk: Der DIN SPEC-Prozess fördert den Austausch mit relevanten Marktteilnehmern. Das führt zu weiteren Netzwerken mit KeyPlayern: Die Anforderungen von Herstellern und Kunden fließen in den gemeinsamen Standard ein.
  • Anerkannt: Weltweit bestens etabliert, sichert die Marke DIN maximales Vertrauen am Markt. Die Innovation genießt somit Akzeptanz bei potenziellen Anwendern und Investoren.
  • Plug & Play: Durch den DIN SPEC-Prozess wird die Innovation mit dem aktuellen Stand der Technik abgestimmt. Anwender können somit ohne Hürden mit der Innovation arbeiten.
  • Einfach: DIN organisiert das gesamte DIN SPEC-Projekt. Das spart Zeit, um sich auf die Inhalte und das Netzwerken zu konzentrieren.
  • Schnell: DIN SPEC lassen sich innerhalb weniger Monate erstellen und veröffentlichen