Presse

2024-01-15

Herausforderungen Klimaschutz und Digitalisierung: Wie die Baubranche grüner werden kann

Normungsroadmap „Bauwerke“: Mit Normen und Standards soll die Baubranche nachhaltiger und digitaler werden. DIN hat den Entwurf der Normungsroadmap „Bauwerke“ veröffentlicht, der ab sofort kommentiert werden kann.

© slavun / AdobeStock

Die Bauwirtschaft trägt eine große gesellschaftliche Verantwortung – nicht nur, was Grundbedürfnisse wie Wohnen und Arbeiten angeht. Als ressourcenintensive Branche muss sie auch Anforderungen an Klimaschutz und Nachhaltigkeit besonders berücksichtigen. Um bezahlbaren, barrierefreien und klimagerechten Wohnraum zu schaffen, sind sowohl kostengünstige und energiesparende Neubauten als auch Sanierungen und Umbauten des Bestands nötig. Zu diesen großen Aufgaben kommt die Herausforderung Digitalisierung hinzu – bis zur digitalen Baustelle ist es noch ein weiter Weg.

Um den anstehenden Aufgaben und der Verantwortung gerecht zu werden, hat DIN den Entwurf für die Normungsroadmap „Bauwerke“ 2024 veröffentlicht, der für die Öffentlichkeit ab sofort hier zur Einsicht zur Verfügung steht. Das Redaktionsteam nimmt bis zum 15. März Kommentare über die DIN-Kommentartabelle unter bauwerke@din.de entgegen. Im Anschluss ist ein öffentlicher Workshop bei DIN geplant, welcher Gelegenheit zur Diskussion bietet.

Ziel ist die Erarbeitung eines Themen-Kompasses für die kommenden Jahre, um Normen und Standards für Bauwerke transparent, strukturiert, anwenderfreundlich und praxisnah anzugehen. Der Roadmapentwurf, federführend erarbeitet vom Sonderpräsidialausschuss Bauwerke, identifiziert Normungslücken und -bedarfe sowie weitere Maßnahmen, die umgesetzt werden sollen. Eine zentrale Rolle für die Normungsarbeit spielen das sogenannte Building Information Modelling (BIM), also die vollständige digitale Planung eines Bauprojekts, sowie Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

Für Klimaschutz und Vertrauen

„Normen und Standards leisten einen wichtigen Beitrag, um den Ressourcenverbrauch zu senken und Emissionen zu verringern“, sagt Dr. Albert Dürr, Vorsitzender des Sonderpräsidialausschusses Bauwerke. „Sie bieten abgestimmte Lösungen, mit denen alle an Planung, Bau und Betrieb Beteiligten über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg effizient und im bestehenden Rechtsrahmen zusammenarbeiten können. Das stärkt auch das Vertrauen und das Verständnis zwischen den Akteuren.“

Konkrete Handlungsempfehlungen

In der Normungsroadmap „Bauwerke“ 2024 werden konkrete Handlungsempfehlungen gegeben: etwa die vielversprechende BIM-Methode auszubauen, bei der alle an einem Bauprojekt beteiligten Unternehmen und Personen vernetzt werden. Dies würde die Digitalisierung der Baubranche weiter vorantreiben und ist ein wichtiges Instrument, um den grünen Wandel zu unterstützen. Auch sollte Normung dabei unterstützen Klimaschutzmaßnahmen im Bauwesen mit standardisierten Nachhaltigkeitsbewertungen zu begleiten indem, einheitliche, wertfreie und transparent anwendbare Maßstäbe unter Berücksichtigung des gesamten Lebenswegs von Produkten geschaffen werden bis hin zum Thema „End-of-Waste (EoW)“.

Schwerpunkte der Normungsroadmap sind darüber hinaus die strategischen Themen Standsicherheit, Brandschutz, Gesundheitsschutz, Barrierefreiheit, Schallschutz, Energieeinsparung, Technische Gebäudeausrüstung und Dienstleistungen.

Die erste Ausgabe der Normungsroadmap wurde im Januar 2018 veröffentlicht. Der Sonderpräsidialausschuss Bauwerke begleitete die Umsetzung der darin adressierten Maßnahmen in den letzten Jahren aktiv.

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