DIN Verbraucherrat

2020-06-30

Gebrauchsklassen von Fahrrädern – neue Europäische Norm erscheint in Kürze

In Kürze erscheint die neue Europäische Norm DIN EN 17406 „Gebrauchsklassifizierung von Fahrrädern“.

Fahrradradtour  in der Gruppe
© Mikael Damkier / Fotolia.com

In dieser Norm sind unterschiedliche Gebrauchsklassen für Fahrräder und Elektrofahrräder festgelegt und deren jeweiligen Eigenschaften beschrieben. Darüber hinaus wurde ein Verfahren zur Identifizierung von Fahrrädern und Komponenten in Form von Labels entwickelt. Von Verbraucherseite wurde die Erarbeitung der Norm intensiv begleitet und die Inhalte werden begrüßt. 

Das Ziel der Norm ist eine einheitliche und genormte Beschreibung von verschiedenen Fahrradklassen, die sowohl von Fahrrad- als auch Fahrradkomponentenherstellern verwendet werden können.

Bislang werden in der Normung nur allgemeine Bezeichnung wie City- und Trekkingfahrrad oder auch Mountainbike verwendet. In der öffentlichen Kommunikation, u. a. der Fahrradhersteller, werden darüber hinaus auch Bezeichnungen wie z. B. Cross, Urban oder auch Tour verwendet. Anhand solcher Bezeichnungen ist für Verbraucher nicht ersichtlich, wofür ein bestimmtes Fahrrad eigentlich geeignet ist; d. h. in welchem Gelände bzw. auf welchem Fahrbahnuntergrund kann das Fahrrad sicher verwendet werden – Stichwort „vorgesehenes Einsatzgebiet“.

Hierbei ist zu beachten, dass sich die sicherheitstechnischen Anforderungen für die verschiedene Fahrradtypen unterscheiden. Fahrräder, die für den Geländeeinsatz vorgesehen sind, müssen höhere Anforderungen an die mechanischen Bauteile (z. B. Gabel, Lenker, Rahmen, Sattel) erfüllen, als Fahrräder, die nur in der Stadt bzw. in flachem Gelände genutzt werden. 

Die neue DIN EN 17406 ist ein erster Schritt, um Transparenz hinsichtlich des vorgesehenen Einsatzgebietes eines Fahrrades zu schaffen. Bislang existiert eine solche Transparenz nicht. 

Nach welchen Fahrradklassen wird unterschieden? 

In der Norm sind sechs Fahrradklassen festgelegt. Die Klassen eins bis fünf beschreiben verschiedene Einsatzgebiete von Fahrrädern – von der reinen Nutzung innerstädtisch auf der Straße bis hin zu Down-Hill Fahrten mit vielen Sprüngen und hohen Geschwindigkeiten. Die Klasse sechs kennzeichnet reine Rennräder für den Straßengebrauch. Zu jeder Klasse sind verschiedene Unterscheidungsmerkmale beschrieben. Dazu zählen allgemeine Beschreibung, Durchschnittsgeschwindigkeit, Höhe von Sprüngen, Einsatzzweck sowie beispielhaft die jeweils zugehörigen Fahrradtypen.

Die Hersteller können anhand der Unterscheidungsmerkmale die für den jeweiligen Fahrradtyp passende Gebrauchsklasse auswählen und das Fahrrad mit dieser kennzeichnen. Die Kennzeichnung kann mit Hilfe der in der DIN EN 17406 festgelegten Labels erfolgen. Mit Hilfe dieser genormten Labels können Verbraucher auf einen Blick erkennen, für welchen Einsatzzweck ein bestimmtes Fahrrad vorgesehen ist – sowohl beim Kauf als auch beim Leihen und beim Nutzen.

Der DIN Verbraucherrat verfolgt das Ziel, diese Gebrauchsklassen auch in die Sicherheitsnormen für Fahrräder (DIN EN ISO 4210 Reihe) und Elektrofahrräder (DIN EN 15194) aufzunehmen. Im Rahmen dessen müssen die derzeitigen Sicherheitsanforderungen an die jeweiligen Gebrauchsklassen angepasst und ggf. weitere Anforderungen entwickelt und verifiziert werden.

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