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Der Klima-Risiko-Index und die Rolle von Normen bei der Klimaanpassung
Der Klima-Risiko-Index misst, wie stark Länder von extremen Wetterereignissen betroffen sind. Die von Germanwatch erstellte Rangliste zeigt, welche Regionen besonders gefährdet sind – und unterstreicht die Dringlichkeit wirksamer Gegenmaßnahmen. Doch welche Rolle spielen Normen bei der Bewältigung dieser Herausforderungen?
Der Klima-Risiko-Index
Der Index basiert auf Daten der internationalen Katastrophendatenbank EM-Dat und erfasst wirtschaftliche Schäden sowie Opferzahlen durch Wetterextreme. Der aktuelle Bericht (1993–2022) zeigt die massiven Auswirkungen des Klimawandels auf Gesellschaft und Wirtschaft. Besonders betroffen ist der globale Süden, aber auch der Norden spürt zunehmend die Folgen. Dominica führt die Liste der am stärksten betroffenen Länder an, gefolgt von China, Myanmar und Honduras. Insgesamt verursachten Extremwetterereignisse wirtschaftliche Schäden von 4,2 Billionen US-Dollar und forderten fast 800.000 Todesopfer. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, nicht nur präventive Maßnahmen zu ergreifen, sondern auch die Resilienz betroffener Länder zu stärken.
Europa und Deutschland im Klima-Risiko-Index
Auch Europa bleibt nicht verschont. Italien, Griechenland und Spanien gehören innerhalb der EU zu den am stärksten betroffenen Staaten – vor allem durch Hitzewellen. Deutschland belegt Platz 48 von 171 untersuchten Ländern. Ereignisse wie die Hitzewellen 2003, 2018 und 2022 oder die Ahrtal-Flut zeigen, dass auch hier die Klimarisiken steigen.
Normen als Werkzeug für mehr Klimaanpassung
Normen und Standards gewinnen bei der Anpassung an Klimarisiken immer mehr an Bedeutung. DIN entwickelt Normen, die die Infrastruktur widerstandsfähiger machen, nachhaltige Stadtplanung fördern und Unternehmen helfen, Klimarisiken zu managen – von Wassernutzung über Energieeffizienz bis Biodiversität.
Zum Beispiel regelt die nationale Norm DIN 1986-100 die Planung, Ausführung und den Betrieb von Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke. Bei extremen Niederschlägen ist diese Norm relevant, um Überschwemmungen zu bewältigen.
Die ISO 37123 legt Definitionen und Berechnungsmethoden für eine Reihe von Indikatoren zur Resilienz in Städten fest (z. B. Ausmaß der städtischen Wärmeinseleffekte; jährliche Häufigkeit extremer Niederschlagsereignisse; Anteil der Stadtfläche, die von Baumkronen bedeckt ist).
Entdecken Sie weitere Beispielnormen, die auf die Klimaanpassung einzahlen
Strategien für die Zukunft: Was jetzt zu tun ist
Der Klima-Risiko-Index 2025 macht deutlich: Internationale Zusammenarbeit ist im Rahmen des Klimaschutzes essenziell, vor allem zur Unterstützung des globalen Südens. Auf lokaler Ebene bieten Normen und Standards praxisnahe Lösungen, um Klimafolgen zu minimieren und Anpassungsstrategien zu optimieren.
Für mehr Informationen besuchen Sie unsere Meinungsbeiträge von Expertinnen und Experten: Expertenmeinungen zur Klimaanpassung