DIN Verbraucherrat
Veröffentlichung des Entwurfs DIN EN 18177 "Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) im Bausektor"

Durch den Neubau von Gebäuden und Infrastrukturbauwerken (z. B. Brücken, Tunnel) werden nach unterschiedlichen Schätzungen bis zu 40 Prozent des weltweiten Treibhausgases verursacht. Es besteht dringender Handlungsbedarf, diese Emissionen zu verringern. Einen wesentlichen Beitrag dazu stellt die Umgestaltung des Bausektors hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft dar. Der Entwurf DIN EN 18177 adressiert die Überwachung von Maßnahmen rund um die Rohstoffgewinnung sowie die Herstellung von Bauprodukten und Bauwerken. Gleichzeitig werden die Folgen der unterschiedlichen Nutzungsdauer verschiedener Bauprodukte und Bauwerke beleuchtet und die Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes adressiert.
Ziele und Nutzen für die gebaute Umwelt
Der Entwurf richtet sich an alle Beteiligten der Entscheidungsfindungsprozesse in der gebauten Umwelt (z. B. Bauherren, Planer, Baustoffhersteller, Baufirmen). Als horizontale Norm bildet der vorliegende Entwurf die Grundlage für eine Reihe von produktspezifischen Normen, die die Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft im Bausektor unterstützen. Damit soll im Sinne des Green Deals der EU die wirtschaftliche Aktivität von der Entnahme primärer Rohstoffe und der Abfallerzeugung entkoppelt werden, indem die Materialrückgewinnung aus Bau- und Abbruchabfällen gefördert und der Recyclinganteil von Bauprodukten erhöht wird.
Handlungsrahmen und Beteiligungsmöglichkeiten
Das Dokument bietet den Akteuren im Bau- und Immobiliensektor einen wertvollen Leitfaden. Es beschreibt die Grundbegriffe die Handlungsebenen, die Grundsätze, Ziele und Maßnahmen des zirkulären Bauens, die Maßnahmen zur Umsetzung von Grundsätzen und Zielen und die Leitlinien für die Beurteilung der Zirkularität von Bauprodukten und Bauwerken.
Der Entwurf DIN EN 18177 kann bis zum 2025-05-21 über das DIN-Entwurfsportal kommentiert werden.