DIN Verbraucherrat

2014-03-31

Kinderfahrradsitze - Überarbeitung der Norm

Kindersitze für Fahrräder – Überarbeitung der Norm wird begonnen

© Alina Isakovich / Fotolia.com

Radfahren wird in Deutschland immer beliebter. Eine Umfrage des Bundesverkehrsministeriums hat ergeben, dass mittlerweile jeder zehnte Weg mit dem Rad zurückgelegt wird. Wenn Eltern mit ihren Kindern – die selbst noch nicht Fahrradfahren können – auf dem Fahrrad unterwegs sein wollen, gibt es zwei Möglichkeiten: ein Fahrradanhänger für Kinder oder ein Kindersitz. Letzterer bietet sich insbesondere für Kurzstrecken an. Er bietet gegenüber Fahrradanhängern Vorteile im Bereich der Handhabung, was sich vor allem bei kurzen Strecken im innerstädtischen Bereich bemerkbar macht. Zu beachten ist jedoch das etwas schwierigere Fahrverhalten eines Fahrrades mit Kindersitz aufgrund des erhöhten Schwerpunkts.

Wenn sich Eltern für den Einsatz eines Kindersitzes entschieden haben, stehen zwei verschiedene Ausführungen zur Auswahl: Anbringung vor bzw. hinter dem Lenker am Steuerrohr sowie Anbringung hinter dem Sattel auf dem Fahrradträger bzw. direkt am Rahmen. Bei der vorderen Anbringung liegt das max. Gewicht des Kindes bei 15 kg, wo hingegen hinten angebrachte Sitze bis zu 22 kg schwere Kinder aufnehmen können. Für beide gilt zudem der zulässige Altersbereich der Kinder von 9 Monaten bis 5 Jahre.

Seit dem Jahr 2002 sind Kindersitze für Fahrräder in der DIN EN 14344 „Artikel für Säuglinge und Kleinkinder - Kindersitze für Fahrräder - Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren“ genormt. Diese legt entsprechende Anforderungen und Testverfahren fest. Die letzte Aktualisierung wurde im Jahr 2004 veröffentlicht.

Im Zuge der alle fünf Jahre durchzuführenden systematischen Überprüfung der DIN EN 14344 wurde Ende 2013 auf europäischer Ebene eine Umfrage durchgeführt. Von deutscher Seite haben sich sowohl der DIN-Verbraucherrat als auch Hersteller von Kindersitzen für eine Überarbeitung ausgesprochen. Neben Deutschland haben auch ANEC sowie die Länder Dänemark, Frankreich, Niederlande und Großbritannien für eine Überarbeitung votiert und ihre aktive Teilnahme am Erarbeitungsprozess zugesichert.

Aus Sicht des DIN-Verbraucherrates muss der Inhalt der DIN EN 14344 mit der kürzlich überarbeiteten DIN EN 15918 „Fahrräder - Fahrradanhänger - Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren“ abgeglichen werden. Diese enthält ebenfalls Festlegungen und Testverfahren für vergleichbare Komponenten, z. B. Gurt. Darüber hinaus sind weitere Kindersitz-spezifische Anforderungen, wie z. B. zur Stabilität des Sitzes, der UV-Beständigkeit oder auch zur Gebrauchsanleitung und Kennzeichnung, zu überarbeiten.

Mit der Revision der DIN EN 14344 wird im Laufe des Jahres 2014 begonnen.

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