DIN Verbraucherrat

2025-12-15

Filter gegen Mikroplastik aus Waschmaschinen

Mikroplastik und seine Auswirkungen

Person legt weiße Wäsche in eine geöffnete Waschmaschine.
© Fotolia: Kzenon

Dass Kunststoffmüll in den Meeren dafür sorgt, dass dort immer mehr Kleinstteile entstehen, ist jedem bewusst. Dass diese Kunststoffteile sich inzwischen in den Fischen, die wir essen, und somit auch in uns wiederfinden, macht das Ganze noch einmal ein Stück greifbarer und näher. Aber nicht nur die Müllinseln im Meer sorgen dafür, dass wir immer mehr Kunststoff in unserem Wasser finden. Mit jedem Mal, wenn wir unsere Wäsche waschen, sorgen wir dafür, dass ein kleiner Teil unserer Wäsche als abgelöste Fasern direkt ins Wasser gelangt. Und bei synthetischen Kleidungsstücken bedeutet dies: Mikroplastik textilen Ursprungs.

Als DIN-Verbraucherrat haben wir nicht direkt an diesem Projekt mitgearbeitet. Da Waschen aber ein so übergreifendes Thema ist und wir im Bereich Waschmaschine aktiv mitarbeiten, gibt es heute einen gekürzten Überblick über dieses Thema.

Internationale Initiativen zur Reduktion von Mikroplastik

Die französische Regierung hat Maßnahmen ergriffen, um Umweltverschmutzung durch Mikroplastik zu reduzieren. Eine Initiative, Waschmaschinen mit Lösungen zur Reduktion der Faserfreisetzung auszustatten, wurde im Rahmen des umfassenden Anti-Abfall-Gesetzes von 2020 eingeführt, das sich auf die Bekämpfung von Umweltverschmutzung und die Förderung einer Kreislaufwirtschaft konzentriert. Diese Initiative wurde aber nicht konkretisiert und ist daher nicht wie ursprünglich geplant 2025 in Kraft getreten.

Neben der Klarheit, welche Größen an Kunststoffteilen herausgefiltert werden müssen, wurde auch die Handhabbarkeit diskutiert. Denn ein Filter für den Haushalt, welcher am Ende unter dem Wasserhahn saubergemacht werden kann oder als Wegwerfprodukt konzipiert ist, der mehr Kunststoff beinhaltet, als er selbst filtern kann, ist nicht zielführend.

Aufgrund dieser Gesetzesinitiative, der weitere Initiativen in anderen Ländern weltweit folgten, wurde in der internationalen Normung Anfang 2023 eine Machbarkeitsstudie (IEC SC59D-67) mit dem Titel „Assess the feasibility of measurement methods for microplastics in the effluent water of household washing machines“ gestartet und wird Ende 2026 abgeschlossen werden.

Machbarkeitsstudie zur Messung von Mikroplastik

Genau wie es im Titel steht, wurde erst einmal die Machbarkeit von Messmethoden für Mikroplastik im Abwasser von Haushaltswaschmaschinen untersucht. Kurz zusammengefasst wurden u.a. Kleidungsstücke aus Mischgewebe, (50% Baumwolle, 50% Synthetik) gewaschen und die freigesetzten Fasern wurden ausgewertet. Die Erkenntnis: Im Filter kommen zum überwiegenden Teil Baumwollfasern an. Synthetische Fasern machen einen wesentlich geringeren Anteil aus.

Herausforderungen bei der Filtration von Mikroplastik

Zudem stellt die Waschmaschine eine eigene Herausforderung dar. Als Maschine, die als einzige Aufgabe hat, schmutzige Textilien zu reinigen, ist die Maschine nach der ersten Anwendung nicht mehr komplett frei von Faserbruchstücken und es wird im Test immer etwas von den Wäschen zuvor mitgemessen. Als Lösung, um vorerst lediglich die Filtration zu testen, wurde der komplette Aspekt des Waschens ausgeklammert und nur unterschiedliche Filter mit einem Flusen-Wasser-Gemisch getestet, das in seinen Eigenschaften möglichst nah an das Abwasser aus der Waschmaschine herankommen soll, jedoch reproduzierbar bereitgestellt werden kann. Denn das Ziel bleibt, die Effizienz der Filter sichtbar zu machen.

Was bedeutet das für die Verbraucher*innen

Für uns als Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet dies: Externe Wasserfilter für Waschmaschinen-Abwasser werden inzwischen verkauft. Jedoch ist nur ein kleiner Teil der abgefangenen Masse im Filter Mikroplastik. Der Vorstoß für weniger Mikroplastik in Abwässern war aber nicht vergebene Mühe. Denn auch wenn vielleicht eine Anwendung direkt in der Waschmaschine nicht zielführend ist, wurde so die Basis gesetzt, um messen zu können, wie gut die Filter funktionieren und wie viel Mikroplastik dann doch an anderer Stelle ggf. ausgefiltert werden kann.

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Annika Hoffmann

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