DIN Verbraucherrat

2016-09-30

„Elektrische Spielzeuge - Sicherheit“ – Aktueller Stand der Normungsarbeit

Kleiner Junge auf einem Elektroauto
© his70 / Fotolia

Die DIN EN 62115 „Elektrische Spielzeuge - Sicherheit“ wurde 2005 letztmalig veröffentlicht. Seit dieser Zeit wurde an diversen Änderungen gearbeitet. Im Jahr 2013 wurde entschieden, dass die Norm vollständig überarbeitet werden soll und nicht mehr dem Stand der Technik entspricht. Während der Überarbeitung hat Israel den Vorschlag eingereicht, Anforderungen für ferngesteuerte elektrische Aufsitzspielzeuge (z. B. Elektroautos) aufzunehmen. Um zukünftig schwere Unfälle und Todesfälle zu verhindern, wurden diesbezüglich in der Norm Anforderungen in einem neuen Anhang aufgenommen. Elektrische Aufsitzspielzeuge müssen künftig folgende Anforderungen erfüllen:

  • das elektrische Aufsitzspielzeug muss automatisch stoppen, sobald die kabellose Verbindung zwischen dem Sender und Empfänger unterbrochen wurde (z. B. wenn sich das elektrische Aufsitzspielzeug außerhalb der Empfangsreichweite befindet oder die Batterie zu schwach ist);
  • die Fernsteuerung des elektrischen Aufsitzspielzeugs darf die Funktion eines anderen elektrischen Aufsitzspielzeugs nicht beeinträchtigen;
  • das Umschalten vom "kontrollierten" zum "unkontrollierten" Modus darf am Aufsitzspielzeug selbst nur unter zur Hilfenahme eines Werkzeugs möglich sein. 

Eine weitere wesentliche Änderung betrifft die Aufnahme von Anforderungen bezüglich LED´s. In Spielzeugen eingesetzte LED´s sind in den letzten Jahren sehr populär geworden, gleichzeitig war deren Einsatz aber auch gefährlich und hat zu Augenschäden bei Kindern geführt. Bisher gab es diesbezüglich keine Anforderungen. In der künftigen Norm sind Anforderungen bezüglich der Intensität und Lichtwellenlänge von LED´s in einem neuen Anhang geregelt.
Die zuvor genannten Änderungen bezüglich der Aufnahme von Anforderungen für ferngesteuerte elektrische Aufsitzspielzeuge und Anforderungen für LED´s hat die Verbraucherseite ausdrücklich unterstützt. Während der Erarbeitung der Änderungsvorschläge und der Einspruchssitzung hat die nationale (DIN-Verbraucherrat), europäische (ANEC) und internationale (COPOLCO und CI – Consumers International) Verbraucherseite umfangreiche Lobbyarbeit betrieben und für ein positives Votum geworben. Die parallele Schlussabstimmung bei CENELEC und IEC von DIN EN 62115 bzw. IEC 62115/Ed2 „Electric toys – Safety“ endete positiv, wobei fast 95 % der Mitgliedstaaten für eine Annahme stimmten.
Die künftige DIN EN 62115 „Elektrische Spielzeuge - Sicherheit“ wird - wie zuvor beschrieben - Anforderungen an ferngesteuerte Aufsitzspielzeuge und LED´s enthalten. Dies ist aus Verbrauchersicht sehr erfreulich und zeigt deutlich, was mit einer erfolgreich betriebenen und unterstützenden Lobbyarbeit erreicht werden kann. Mit Veröffentlichung der 2. Ausgabe der IEC 62115 ist für Februar 2017 zu rechnen. Diese soll im Anschluss als DIN EN übernommen werden.

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