Holzwirtschaft und Möbel

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Hier finden Sie Auswahl von verschiedenen Normen und Standards aus dem Bereich Holzwirtschaft und Möbel mit Relevanz für die Circular Economy.

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  • Mitwirken. Normung und Standardisierung ist Teamwork. Engagieren Sie sich bei uns, um der Circular Economy mit Normen und Standards den Weg zu ebnen.

Normen und Standards

Berechnung des biogenen Kohlenstoffgehalts im Holz und Umrechnung in Kohlenstoffdioxid Einblenden

Die Norm DIN EN 16449:2014‑03 "Holz und Holzprodukte — Berechnung des biogenen Kohlenstoffgehalts im Holz und Umrechnung in Kohlenstoffdioxid" stellt ein Berechnungsverfahren zur quantitativen Bestimmung der Menge an atmosphärischem Kohlenstoffdioxid auf Grundlage des Gehalts an biogenem Kohlenstoff zur Verfügung. Diese Angaben können auch zum Abschätzen des möglichen Nutzens im Zusammenhang mit der Speicherung von Kohlenstoff in Holz und Holzprodukten verwendet werden; zum Beispiel von Architekten in der frühen Planungsphase von Gebäuden. Die Norm legt auch die Grundlage für die von den Produkt-Kategorie-Regeln und der Erarbeitung von Umwelt-Produkt-Deklarationen geforderten Angaben.

Dauerhaftigkeit und Gebrauchsdauer von Holz und Holzprodukten Einblenden

Folgende Normen sind beispielhaft für den  Themenkomplex der Dauerhaftigkeit und Gebrauchsdauer von Holz und Holzprodukten zu nennen: DIN EN 335:2013-06 "Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten — Gebrauchsklassen: Definitionen, Anwendung bei Vollholz und Holzprodukten", DIN EN 350:2016-12 "Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten — Prüfung und Klassifizierung der Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten gegen biologischen Angriff", E DIN EN 460:2018-12 "Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten — Natürliche Dauerhaftigkeit von Vollholz — Leitfaden für die Anforderungen an die Dauerhaftigkeit von Holz für die Anwendung in den Gebrauchsklassen", DIN 68800-1:12019-06 "Holzschutz — Teil 1: Allgemeines", DIN 68800-2:2012-02 "Holzschutz - Teil 2: Vorbeugende bauliche Maßnahmen im Hochbau".

Als natürlicher Werkstoff unterliegt Holz einem natürlichen Abbau durch holzverwertende Organismen (Pilze, Insekten, Mikroorganismen). Über die Zeit kommt es zu einem Wert- und Funktionsverlust von Holzprodukten. Überschreitet das Ausmaß des Verlustes eine festgelegte Grenze, ist die Gebrauchszeit (auch Gebrauchsdauer genannt) des spezifischen Holzproduktes aufgrund von Qualitätsverlust beendet. Eine zu erwartende Gebrauchsdauer hängt von zahlreichen Faktoren ab: dem Einsatzort (normativ als Gebrauchsklasse bezeichnet und in DIN EN 335 geregelt), der natürlichen oder herbeigeführten Dauerhaftigkeit (normativ als Dauerhaftigkeitsklasse bezeichnet und in DIN EN 350 geregelt), der Einbausituation (normativ in DIN 68800-1 und -2 geregelt), der zugedachten Funktion (z. B. tragend oder nicht tragend) und der damit verbundenen Konsequenz eines Versagens, sowie der Wartung (nicht normativ geregelt). 
Eine Regelung, die die Anforderungen an die Dauerhaftigkeit (DIN EN 350) in den Gebrauchsklassen (DIN EN 335) für eine zu erwartende Gebrauchsdauer festlegt, wird derzeit normativ in DIN EN 460 erarbeitet. 
Tendenziell kann angenommen werden, je besser die Dauerhaftigkeit desto länger die Gebrauchszeit. Die Dauerhaftigkeit eines Holzproduktes kann natürlich begründet sein, was die eigentlichen Holzeigenschaften nicht verändert und eine spätere Wiederverwertung erleichtert, soweit die Qualitätsansprüche an eine Folgenutzung nicht durch die Primärnutzung eingeschränkt sind. Die herbeigeführte Dauerhaftigkeit verändert das Naturprodukt Holz in unterschiedlicher Weise (z. B. als Verbund mit anderen Materialien zu WPC, durch Holzschutzmittel, durch Holzstrukturmodifikationen). Eine Wiederverwertung oder Weiterverwertung nach Primärgebrauch kann dadurch Einschränkungen erfahren (z. B. durch Biozidbelastung, Plastikbestandteilen). 
Die uneingeschränkte Wiederverwertbarkeit oder Weiternutzung eines Holzproduktes könnte als zusätzliches Qualitätsmerkmal normativ geregelt werden. Es ist dann zu erwarten, dass sich die Gebrauchsdauer um den Faktor der herbeigeführten Dauerhaftigkeit verkürzt. Diese Qualitätsabwägung (herbeigeführte Dauerhaftigkeit vs. Recyclingfähigkeit) wäre dann entweder regeltechnisch zu favorisieren, ggf. gesetzlich vorzugeben oder mit finanziell Anreizen als Ausgleich (z. B. durch Förderungen) zu bewerben. 
Eine weitere Möglichkeit, eine lange Gebrauchsdauer von natürlich-dauerhaften Holzprokuten zu erreichen (wodurch auch deren gute Recyclingeigenschaften erhalten bleiben), ist die Qualität der Einbausituation. In Deutschland wird dies durch DIN 68800 Teil 1 und besonders Teil 2 geregelt. Auf CEN-Ebene gibt es bisher keine normativen Festlegungen. Hier besteht Handlungsbedarf.

Lieferkette von Holz und Holz basierten Produkten Einblenden

Die Norm DIN ISO 38200:2019-06 "Lieferkette von Holz und Holz basierten Produkten" legt Anforderungen für eine Lieferkette (CoC - Chain of Custody) für Holz und Holz basierte Produkte, Kork, lignifiziertes Material und deren Produkte fest. Sie gilt für Material, das aus verschiedenen Kategorien von Eingangsmaterialien und aus unterschiedlichen Herstellungsverfahren gewonnen werden kann. In der Norm werden Mindestanforderungen an das Eingangsmaterial festgelegt. Eine überwachte Lieferkette stützt sich auf ein Kontrollsystem zur Verfolgung und Handhabung von Material über die gesamte Lieferkette oder Teile davon, einschließlich Transport, Annahme, Produktion, Verkauf, Weiterverkauf und Ausgangserklärung. Die Norm soll die Verfolgung von Material aus verschiedenen Kategorien von Quellen bis zum Endprodukt ermöglichen.

Nomenklatur der in Europa verwendeten Handelshölzer Einblenden

Die Norm DIN EN 13556:2003 10 "Rund- und Schnittholz — Nomenklatur der in Europa verwendeten Handelshölzer; Dreisprachige Fassung" enthält eine Liste der in Europa gehandelten Laub  und Nadelhölzer. Sie unterstützt die einheitliche Benennung der Handelshölzer mit deren botanischem und Handelsnamen sowie einem zugeordneten Kurzzeichen aus vier Buchstaben. Die Benennungsliste besteht aus zwei Tabellen. Tabelle 1 enthält die Laubhölzer (Dicotyledonen); Tabelle 2 enthält die Nadelhölzer (Gymnospermen). Anhang I des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten (CITES) enthält eine Liste der Arten, mit denen kein Handel getrieben werden darf. In Tabelle 1 und Tabelle 2 sind diese Arten fett gedruckt und als „GESCHÜTZTE ART“ gekennzeichnet. 
[Im NA 042 01 02 AA "Fachbereichsausschuss Rundholz und Schnittholzprodukte" wird über die Notwenigkeit einer Überarbeitung der Norm beraten, da insbesondere die wichtigen Angaben zu den CITES-Listungen veraltet sind bzw. erweitert werden müssen und sich mittlerweile auch die botanische Nomenklatur einiger Arten geändert hat.]
 

Produktkategorieregeln für Holz und Holzwerkstoffe im Bauwesen Einblenden

Die Norm DIN EN 16485:2014 07 "Rund- und Schnittholz — Umweltproduktdeklarationen — Produktkategorieregeln für Holz und Holzwerkstoffe im Bauwesen" liefert allgemeine Produktkategorieregeln (PCR) für Typ III-Umweltdeklarationen für Produkte aus Holz und Holzwerkstoffen zur Verwendung in Bauwerken und die damit zusammenhängenden Bauverfahren und Dienstleistungen. Sie ergänzt die Grundregeln für die Produktkategorie sämtlicher Bauprodukte, wie in EN 15804 festgelegt, und ist dazu vorgesehen, in Verbindung mit EN 15804 angewendet zu werden. Die Beurteilung der sozialen und ökonomischen Leistungen auf der Produktebene ist nicht Gegenstand dieser Norm.

Quantitative Bestimmung des Gehaltes an Pentachlorphenol in Holz Einblenden

Die stoffliche Verwertung von Altholz, Industrierestholz und Gebrauchtholz, die in Deutschland in der Altverordnung geregelt ist, erfolgt in erster Linie als Rohstoff für die Herstellung von Holzwerkstoffen. Der DIN Fachbericht CEN/TR 14823 "Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten — Quantitative Bestimmung von Pentachlorphenol in Holz — Gaschromatographisches Verfahren" beschreibt ein Laborverfahren zur präzisen Analyse von Pentachlorphenol (PCB) und lässt sich bei behandeltem Holz und bei Holzwerkstoffen anwenden. Das Prüfverfahren kann zur Bestimmung der Eignung von Altholz, Industrierestholz und Gebrauchtholz als Rohstoff für Holzwerkstoffe verwendet werden.

Verbundwerkstoffe aus cellulosehaltigen Materialien und Thermoplasten Einblenden

Die Normenreihe DIN EN 15534 "Verbundwerkstoffe aus cellulosehaltigen Materialien und Thermoplasten (üblicherweise Holz-Polymer-Werkstoffe (WPC) oder Naturfaserverbundwerkstoffe (NFC) genannt)" legt in den Teilen 2, 4, 5 und 6 Eigenschaften von WPC-Werkstoffen und daraus hergestellten Produkten, wie bspw. Terrassendielen, Fassaden- und Zaunprofilen, fest. WPC wird zudem für Verpackungen, Behälter u. ä. eingesetzt und kann aufgrund seines thermoplastischen Charakters im Kreislauf geführt werden. DIN EN 15534-1 legt Prüfverfahren für die Bestimmung der Eigenschaften von WPC fest.

Verwendung von Holz und Holzwerkstoffen im Bauwesen Einblenden

In der Baubranche rücken Nachhaltigkeit sowie Ressourcen- und Energieeffizienz immer stärker in den Fokus – und damit auch Holz, welches u.a. im konstruktiven Hausbau eingesetzt wird. Neben den bauphysikalischen Eigenschaften bietet Holz Vorteile als Kohlenstoffspeicher und rückbau- und recyclingfähiger Baustoff. Die Norm DIN EN 13986:2015-06 "Holzwerkstoffe zur Verwendung im Bauwesen — Eigenschaften, Bewertung der Konformität und Kennzeichnung" definiert Holzwerkstoffe zur Verwendung im Bauwesen und legt deren wesentliche Eigenschaften fest. Sie kann somit die Verwendung von Holz und Holzprodukten im Bauwesen fördern.