Presse

2025-09-25

Globale Standards für transparente CO₂-Erfassung

ISO und GHG Protocol harmonisieren internationale Klimanormen

Luftaufnahme einer Straße in einer grünen Wiese bei Sonnenuntergang im Sommer.
© AdobeStock: Den Belitsky

Am 9. September 2025 kündigten die Internationale Organisation für Normung (ISO) und das Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) eine wegweisende Partnerschaft an. Sie zielt darauf ab, internationale Standards zur Berechnung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen zu harmonisieren – und schafft so weltweit vergleichbare Daten für politische Entscheidungsträger*innen, Prüfstellen und Fachkreise. 

Ein Meilenstein im Normungsprozess 

Bisher wurden Normen zu Treibhausgasemissionen weitgehend unabhängig voneinander entwickelt – mit dem Ergebnis eines schwer überschaubaren Geflechts aus Vorgaben und Regelwerken. Das ändert sich nun: Erstmals bündeln ISO und das GHG Protocol maßgebliche Leitlinien – die ISO 1406X-Normenreihe sowie Scope 2 und Scope 3 des GHG Protocol Standards – unter einem gemeinsamen Dach. Gleichzeitig wird eine neue Norm für die Berechnung des CO₂-Fußabdrucks von Produkten erarbeitet. 

„Uns eint die Vision, Klimaschutzmaßnahmen wirksam zu fördern und für alle Stakeholder zu vereinfachen. Die CO2-Bilanzierung geht in ein neues Zeitalter, und wir freuen uns schon sehr auf die Zusammenarbeit mit dem GHG Protocol“, erklärt Sergio Mujica, Generalsekretär der ISO. 

Geraldine Matchett, Vorsitzende des Lenkungsausschusses von GHG Protocol, ergänzt: „Mit dieser Partnerschaft etablieren wir einen neuen Mechanismus zur langfristigen Zusammenarbeit und fokussieren uns dabei auf die Bedürfnisse der Nutzer*innen nach Vereinfachung und Einheitlichkeit.“ 

Harmonisierung als Schlüsselfaktor 

Das gemeinsame Regelwerk soll: 

  • Prozesse für Behörden, Prüfstellen und Organisationen vereinfachen, 
  • vergleichbare Daten für politische und wissenschaftliche Entscheidungen bereitstellen, 
  • verlässliche Kriterien für Prüf- und Zertifizierungsstellen liefern, 
  • die Glaubwürdigkeit von Netto-Null-Strategien erhöhen, 
  • und den bürokratischen Aufwand für alle Anwender*innen reduzieren.  

Damit reagieren ISO und GHG Protocol auch auf die jüngsten Forderungen der G7 nach Harmonisierung und die globalen Mindeststandards des International Sustainability Standards Board (ISSB) zur Berichterstattung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen.   

Weltweite Akzeptanz von Normen zur Klimabilanzierung 

ISO und GHG Protocol verfügen über eine enorme Reichweite: Die Leitlinien der ISO 1406X-Normenreihe wurden von Regierungen auf der ganzen Welt übernommen, während sich das GHG Protocol als zentraler Referenzrahmen für die CO2-Berichterstattung von Unternehmen etabliert hat. 

Mit der Zusammenführung entsteht nun ein einheitliches, technisch präzises und politisch relevantes Regelwerk, das die globale Akzeptanz von Klimabilanzierungsmaßnahmen nachhaltig stärken kann. 

Normen und Standards gegen den Klimawandel

Erfahren Sie auf unserer Themenseite Klimawandel, wie Normen und Standards Vertrauen in klimafreundliche Technologien schaffen und Klimaziele unterstützen.  

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