Presse

2019-07-24

Flüssig tanken

DIN-Norm zur Schiffsbetankung mit flüssigen Gasen veröffentlicht

Schiff beim Tanken auf offener See
© Nauticor

DIN hat mit dem zweiten Teil der Normenreihe DIN 86209-2 „Versorgung von Schiffen mit LNG als Kraftstoff – Technische Lieferbedingungen und Prüfkriterien für Versorgungskupplungen – Teil 2: Nottrennkupplungen“ ein weiteres Dokument zur Betankung von Schiffen mit flüssigen Gasen veröffentlicht und vorab bereitgestellt. Der erste Teil zu Trockenkupplungen erschien 2017. Mit der Normenreihe ist DIN im maritimen Bereich am Puls der Zeit: Umweltfreundlichere Treibstoffe in der Schifffahrt sind aktuell ein viel diskutiertes Thema, besonders das Flüssiggas LNG (liquified natural gas) wird als Alternative zu Öl gehandelt.

Bisher fehlte es bei der Betankung mit dem Flüssigkraftstoff an einer definierten Schnittstelle zwischen den Versorgungseinrichtungen auf hoher See oder in den Häfen und den Tanks der Schiffe. Die DIN 86209-2 legt nun Leistungs- und Prüfanforderungen für koppelbare Anschlussarmaturen mit Nottrennkupplung fest, die beim Treibstofftransfer eingesetzt werden. Anschlussarmaturen dienen dabei als Sicherheitskomponente gegen Überanspruchung. Die Normenreihe DIN 86209 wurde im Arbeitsausschuss „Betankungs- und Pipelineschläuche“ der DIN-Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik (NSMT) in Hamburg erarbeitet. „Die Normenreihe DIN 86209 kann zu einem effizienteren Ausbau von Betankungsanlagen für LNG-Treibstoff beitragen“, sagt Arbeitskreisleiter Günter Eiermann von der Firma Nauticor.

Umweltverträglicherer Schiffsverkehr gefordert

Die Schifffahrt steht beim Klimaschutz noch relativ am Anfang. Das Volumen des internationalen Seehandels verzeichnete 2017 laut UN-Berichten ein Rekordwachstum von vier Prozent und Schätzungen der International Maritime Organisation (IMO) zufolge ist der Seeverkehr mit rund 940 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr für etwa 2,5 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich, Tendenz steigend. Um dem Ausstoß entgegenzuwirken, unterstützen die EU sowie die Bunderegierung Maßnahmen für einen umweltverträglichen Schiffsverkehr. Die Begrenzung des Schadstoffausstoßes setzt die Schifffahrt zudem unter Handlungsdruck: So dürfen nach einer Bestimmung der IMO Schiffe bei Hochseefahrten von 2020 an nur noch Treibstoffe mit einem reduzierten Schwefelgehalt von 0,5 Prozent nutzen. Weil große Frachter auch künftig auf Verbrennungsmotoren angewiesen sein werden, sind emissionsarme Möglichkeiten gefragt. LNG wird häufig als schadstoffarmer Treibstoff der Zukunft gehandelt. In den vergangenen Jahren ist der Anteil der mit LNG betriebenen Seeschiffe stark gestiegen und die Bestellmengen wachsen (Quelle: DNV GL – Klassifikationsgesellschaften Det Norske Veritas und Germanischer Lloyd). Deutschland plant, dem Beispiel anderer europäischer Häfen wie Rotterdam folgend, eigene LNG-Terminals in Häfen zu bauen.

Die DIN 86209-2 ist ab sofort unter www.beuth.de verfügbar.

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