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2024-09-30

Erntebericht 2024: Wie Normen und Standards die Landwirtschaft fit für den Klimawandel machen

Zwei Landwirte laufen durch ein Weizenfeld mit einem Tablet in der Hand
© AdobeStock: stockbusters

Die Klimakrise hat die Landwirtschaft längst fest im Griff. Jahr für Jahr kämpfen deutsche Landwirte mit Wetterextremen, die ihre Ernten gefährden und ihre Existenz bedrohen. Der aktuelle Erntebericht 2024 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zeigt: Die Herausforderungen werden nicht weniger, sie nehmen zu. In diesem Umfeld reicht es nicht, über Klimaschutz zu reden – es braucht konkrete Maßnahmen für eine Anpassung an die sich veränderten externen Faktoren (Wind, Wasser, Sonne, Hitze, usw). Und genau hier kommt die Normung ins Spiel. 

Normen und Standards als Motor der grünen Transformation 

Normen und Standards schaffen eine solide Grundlage für nachhaltige Innovationen in der Landwirtschaft. Sie bieten verlässliche Richtlinien und setzen klare Ziele, damit neue Technologien und Prozesse schnell und effizient zum Einsatz kommen können.  

So sorgt beispielsweise die ISO 14055-1 mit Richtlinien für das nachhaltige Bodenmanagement dafür, dass Landwirte ihre Böden langfristig fruchtbar halten und sich besser an die Herausforderungen des Klimawandels anpassen können. Durch standardisierte Verfahren lässt sich der Verbrauch von Ressourcen wie Wasser und Dünger effizienter gestalten, was sowohl der Umwelt als auch den Kosten der Bauern zugutekommt. 

Ein weiteres Beispiel ist die DIN SPEC 91434, die sich mit der Integration von Landwirtschaft und Solarstromerzeugung befasst. Diese Norm bietet Leitlinien für die Kombination landwirtschaftlicher Nutzung mit der Errichtung und dem Betrieb von Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen. Die Norm zielt darauf ab, die Flächennutzung zu optimieren und gleichzeitig erneuerbare Energien zu fördern. Durch die Implementierung der DIN SPEC 91434 können Landwirte ihre Betriebsflächen effizient nutzen und gleichzeitig von den ökologischen und ökonomischen Vorteilen der Solarstromerzeugung profitieren. Diese doppelte Nutzung von Flächen hilft nicht nur, die Umweltbelastungen zu reduzieren, sondern bietet auch eine zusätzliche Einnahmequelle für die Landwirte. 

Der Standard DIN SPEC 3609 legt klare Anforderungen und Vorgehensweisen fest, um den Aufbau von organischem Kohlenstoff in landwirtschaftlich genutzten Böden sowie die Veränderungen der Kohlenstoffemissionen durch geänderte Bewirtschaftungsmethoden zu messen und zu bewerten. Er bietet Landwirten leicht verständliche Richtlinien zur Verarbeitung von Daten und harmonisiert bestehende Methoden und Qualitätskriterien. Dank dieser Norm können Landwirte fundierte Entscheidungen treffen, die die Bodenqualität verbessern und Treibhausgasemissionen reduzieren, was sowohl ökologisch als auch ökonomisch vorteilhaft ist. Solche systematischen Ansätze sind entscheidend, um die Herausforderungen des Klimawandels in der Landwirtschaft zu bewältigen.  

Normung als Schlüssel zur Erreichung politischer Ziele 

Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel sind zentrale politische Ziele. Die Frage ist, wie diese Ziele effektiv umgesetzt werden können. Normen wie die ISO 14055-1 bieten den Rahmen, um konkrete Fortschritte zu erzielen. Sie schaffen klare, messbare Vorgaben für umweltfreundliche Technologien und Anbaumethoden. Durch die Einhaltung solcher Standards können Landwirte ihre Betriebsmittel nachhaltiger nutzen und so den politischen Anforderungen an den Klimaschutz gerecht werden. 

Normen ermöglichen es, klare Vorgaben für umweltfreundliche Technologien und Anbaumethoden zu schaffen, die bundesweit und sogar international eingesetzt werden können. Sie schaffen Transparenz und Vergleichbarkeit, fördern Innovationen und sorgen dafür, dass die besten Lösungen sich durchsetzen. Normung bringt die verschiedenen Akteure an einen Tisch – von den Landwirten über die Politik bis hin zur Wissenschaft. Gemeinsam können wir so dafür sorgen, dass die Landwirtschaft in Deutschland auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt und gleichzeitig zum Klimaschutz beiträgt. 

Fazit: Normen sind Teil der Lösung

Der Erntebericht 2024 macht deutlich, dass die Landwirtschaft in Deutschland vor erheblichen Herausforderungen steht. Die Anpassung an den Klimawandel und der Schutz der Umwelt sind dabei eng miteinander verknüpft. Normen und Standards wie ISO 14055-1 und DIN SPEC 91434 bieten die notwendigen Rahmenbedingungen, um diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Sie ermöglichen es, klare und messbare Fortschritte in der nachhaltigen Landwirtschaft zu erzielen und gleichzeitig politisch gesetzte Ziele effizient umzusetzen. Normung ist somit ein effektives Werkzeug, um die Landwirtschaft fit für die Zukunft zu machen und gleichzeitig zur Bewältigung der Klimakrise beizutragen. 

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