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Normen im Sport

Damit Profi- sowie Freizeitsportler gleichermaßen ihren Spaß an der körperlichen Betätigung haben, gibt es im Sportbereich mannigfachen Bedarf für die Dienste der Normung. Allem voran steht das Bestreben, die Gliedmaßen der Sportler vor Verletzungen zu schützen.

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Dazu muss auch das Zubehör einwandfrei seinen Zweck erfüllen, ohne selbst zur potentiellen Quelle von Verletzungen zu werden. Dann steht dem Vergnügen nichts mehr im Weg, und auch das Couch Potato auf dem heimischen Sofa kann die Welle machen.

Einige Normen aus dem Sportbereich:

Kunstrasen

Hockey, Fußball, Rugby, Tennis oder andere Sportarten: Kunststoffrasen müssen, wenn es in den Wettkampf geht, ganz schön was aushalten – vor allem, wenn sie für den Außenbereich gedacht sind. Die Europäische Norm DIN EN 15330 legt Leistungs- und Dauerhaftigkeitseigenschaften von Kunststoffrasenflächen für den Sport fest: Wenn’s regnet, sollen sich möglichst keine Pfützen bilden, geschweige denn, dass die Böden abfärben. Reißfest muss die Auflage natürlich auch sein, und das bei gleichzeitig optimalem Ballsprungverhalten.

Fußballtor

Ob Hallenturnier oder Feldspiel: für beide Fälle gibt DIN EN 748 Maße, Werkstoffe und Konstruktion vor. Entspricht das Tor den in der Norm festgelegten Anforderungen, sollte es den Beanspruchungen der Torschützen widerstehen - und nicht etwa brechen wie im Champions-League-Spiel Dortmund gegen Madrid 1998 (Günter Jauch damals: „Für alle Zuschauer, die erst jetzt eingeschaltet haben, das erste Tor ist schon gefallen"). Neben den Anforderungen an die Standfestigkeit der Tore und die Stabilität der Querlatten, die immerhin stolze 5,00 Meter bzw. 7,32 Meter messen, werden unter anderem auch Kriterien für die Maschenreißkraft und die Fundamente festgelegt.

Boxen

„… you cannot hit, what your eyes don’t see!“, lautete das Credo von Muhammed Ali. Schnell aber kann der Boxer im Ring selbst getroffen werden von etwas, das er nicht hat kommen sehen. Mit gutem Grund nimmt DIN EN 13277-4 also Stellung zur Gestaltung des Sichtfeldes von Kopfschützern für den Kampfsport. Wichtig sind auch Öffnungen für die Ohren: Zum Hören und zur Vermeidung durch Luftdruck bedingter Schäden bei Schlägen auf die Ohren.

Inline-Skating

Der Normung ist’s egal, ob Soft- oder Hardboots, Speed-, Street- oder Aggressive-Skates: Entscheidend für die Sicherheit der Rollsportgeräte nach DIN EN 13843 sind Konstruktion und Eigenschaften von herausragenden Kanten und Teilen, Bindungen, Fahrwerk, Start- und/oder Bremseinrichtungen und selbstsichernde Befestigungselemente. Im Falle des Falles kommt es auf den richtigen Schutz an. Ellenbogen- und sonstige Gelenke sind komplexe Gebilde, deren Schutz besondere Aufmerksamkeit verdient. Für ergonomisch richtige und gleichzeitig sichere Protektoren (Schützer) sind die Anforderungen in DIN EN 14120 festgeschrieben. Die Norm verlangt auch, dass die Protektoren selbst besonders haltbar sind.

Skifahren

Ski und rodel gut! Am sichersten mit einer Ausrüstung, die auf Internationalen Normen basiert. Denn damit kann man gewiss sein, dass man über gutes Sportgerät verfügt und dass die Einstellung der Skibindung normgerecht (das heißt sicher) durchgeführt werden kann (DIN ISO 9462: Skibindungen für den alpinen Skilauf - Anforderungen und Prüfungen).

Rennradfahren

Ein Rennrad für nicht-professionelle Benutzung bei hohen Geschwindigkeiten auf der Straße muss ganz bestimmte Eigenschaften besitzen und hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen. So sind die Reifen eines Rennrades nach DIN EN ISO 4210-2 höchstens 28 Millimeter breit, und sein Bremsweg darf auf trockener Straße und einer Geschwindigkeit von 25 km/h – bei Benutzung beider Bremsen – höchstens 6 Meter betragen.

Hochsee-Regatta

Im Unterschied zu Schwimmlernhilfen setzen Rettungswesten keine Schwimmbewegungen voraus. Vielmehr wird von ihnen erwartet, dass sie allein für den nötigen Auftrieb sorgen und somit dem Träger auch im Falle von Ohmacht oder völliger körperlicher Erschöpfung die Überlebenschancen wahren. International genormte Hochsee-Rettungswesten nach DIN EN ISO 12402-2 bestehen aus besonders auftriebsstarkem Material, das in der Lage ist, nicht nur die Menschen selbst mit deren Kleidung, sondern zusätzlich auch das Gewicht von eventuell mitgeführtem Werkzeug oder anderer Spezialausrüstung zu tragen. Sie bieten mindestens retroreflektiven Werkstoff, Signalpfeife und Bergeschlaufe.