2024-03-11

Neues Forschungsprojekt zur Bewältigung der langfristigen Auswirkungen von COVID-19 auf die Gesundheit

DIN ist Partner im neuen europäischen FuE-Projekt POINT

Gruppenbild der Teilnehmer am Kick-Off-Meeting zum Projekt POINT
Gruppenbild der Teilnehmer am Kick-Off Meeting zu Projekt POINT
© Serena Cogoni, Fondazione ICONS

Das Projekt POINT, koordiniert von der Universität Kopenhagen und gefördert durch das Horizon Europe Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union, hat Anfang des Jahres begonnen und seine Arbeiten mit einem Kick-Off-Meeting vom 7. bis 9. Februar 2024 in Kopenhagen aufgenommen. Beteiligt waren alle 10 Partnerinstitutionen, aus denen das europäische Konsortium besteht.

Im Rahmen von POINT, kurz für Preventing non-communicable diseases caused by the post-acute phase of COVID-19 infection, sollen innovative Strategien für die Prävention und Behandlung nicht übertragbarer Krankheiten entwickelt werden, die als Komplikationen in der postakuten Phase von COVID-19 auftreten können. Das Projekt konzentriert sich dabei auf die postakute Phase der Krankheit, die vier Monate oder länger nach einer Infektion auftreten kann.

Obwohl die akute Phase von COVID-19 im Mittelpunkt der globalen Gesundheitssysteme steht, gibt es Hinweise darauf, dass die postakute Phase ein erhebliches Risiko für das Auftreten nicht übertragbarer Krankheiten darstellt, die die Lunge, das Herz-Kreislauf-System und die Nieren betreffen können. Angesichts von mehr als 183 Millionen gemeldeten Fällen in der EU und bis zu 70 % von Patient*innen, die nach der Infektion eine eingeschränkte Organfunktion aufweisen, besteht ein dringender Bedarf, diese langfristigen Auswirkungen zu erforschen. POINT zielt darauf ab, die mit diesen gesundheitlichen Herausforderungen verbundenen sozioökonomischen Kosten durch die Einführung von Biomarkern, eines virtuellen Zwillingsmodells zur klinischen Unterstützung und umfassender Leitlinien für Gesundheitsdienstleister zu verringern.

Das Projekt ist von besonderer Bedeutung, da es eine Lücke in der derzeitigen Reaktion des Gesundheitswesens auf die COVID-19-Pandemie schließen kann, indem es sich auf die postakute Phase konzentriert, die bisher wenig erforscht wurde.

"Es wird allgemein angenommen, dass man, sobald man keine primären Symptome einer Infektionskrankheit mehr zeigt, gesund ist und erwartet, dass man seinen Beruf und seine gesellschaftlichen Pflichten unverzüglich mit demselben Elan wieder aufnimmt wie vor der Erkrankung", sagt POINT-Koordinator Claus Desler von der Universität Kopenhagen.

"Die COVID-19-Pandemie hat uns jedoch eine andere Realität vor Augen geführt. Wir wissen jetzt, dass die Auswirkungen dieser Krankheit viele Monate über die akute Phase hinaus andauern können und sich nicht nur auf die unmittelbare Gesundheit auswirken, sondern auch das Risiko chronischer, nicht übertragbarer Krankheiten verschlimmern. Diese Erkenntnis unterstreicht die Notwendigkeit eines umfassenderen Konzepts für die Behandlung der Folgen von COVID-19 und anderen schweren Infektionskrankheiten im Allgemeinen. Mit POINT werden wir ein besseres Verständnis der postakuten Phase von COVID-19 vermitteln und Instrumente und Leitlinien entwickeln, die dazu beitragen werden, das Risiko von Langzeitfolgen nach COVID-19 und anderen schweren Infektionen zu minimieren".

Das Konsortium setzt sich u.a. zusammen aus Wissenschaftler*innen und Forscher*innen aus dem Bereichen Molekular-, Klinik- und Verhaltenswisschenschaften und wird ergänzt durch Ärzt*innen, Krankenhauspersonal, Informatiker*innen, Kommunikationsspezialist*innen sowie Verbindungen zu Biobanken und Standardisierungsaktivitäten.  

DIN wird in dem Projekt u.a. im Rahmen des Arbeitspakets „Guidelines, recommendations and feasibility“ bei der Entwicklung von Leitlinien und Entscheidungshilfen mitarbeiten. Der DIN-Normenausschuss Gesundheitstechnologien (NAGesuTech) wird das Konsortium bei der Recherche und der Umsetzung vorhandener Normen und Standards unterstützen und Querverbindungen aufbauen zu Normen und Standards aus z. B. den Bereichen des CEN/TC 140 „In vitro diagnostic medical devices“ und des ISO/TC 276 „Biotechnology“.

Projektlaufzeit

  • 01.01.2024 – 31.12.2027

Projektpartner

  • Kobenhavns Universitet (DK)
  • Region Hovedstaden (DK)
  • Tartu Ulikool (EE)
  • Katholieke Universiteit Leuven (BE)
  • DIN Deutsches Institut für Normung e.V. (DE)
  • Elliniko Instituto Meletis Tis Sipsis (EL)
  • Fondazione Icons (IT)
  • Stichting WONCA Europe (SI)
  • Det Kgl. Bibliotek (DK)
  • BioFi AG (CH)

Projektförderung

Finanziert von der Europäischen Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für Gesundheit und digitale Medien (HaDEA) wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für sie verantwortlich gemacht werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Projektseite der Europäischen Kommission

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Ulrike Schröder

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