NA 105

DIN-Normenausschuss Terminologie (NAT)

2019-09-09

Neuer Arbeitskreis zum übersetzungsgerechten Schreiben im Normenausschuss Terminologie

Die Qualität von Ausgangstexten für Übersetzungen variiert enorm. Anerkannte Regeln für übersetzungsgerechtes Schreiben, mit denen die Verständlichkeit von Texten erhöht und Mehrdeutigkeiten vermieden werden, gibt es bereits, jedoch werden diese in der Praxis nicht immer berücksichtigt. Deshalb haben die Arbeitsausschüsse „Übersetzungs- und Dolmetschdienstleistungen“ sowie „Technische Dokumentation“, einen neuen Arbeitskreis „Übersetzungsgerechtes Schreiben“ gegründet. Der neue Arbeitskreis hat das Ziel, die Verständlichkeit von Texten zu erhöhen und Mehrdeutigkeiten zu vermeiden. Darin soll das neue Normungsprojekt „Übersetzungsgerechte (Ausgangs‑) Texte“ behandelt werden.

Eine Norm für regelkonformes, übersetzungsgerechtes Schreiben soll hier Abhilfe schaffen. Alle an einem Übersetzungsprozess beteiligten Parteien würden von einer solchen Norm profitieren: Dienstleister bzw. Übersetzer könnten den Aufwand und somit die Kosten für die Übersetzungen besser abschätzen. Außerdem könnten Auftraggeber, die nachweislich qualitativ hochwertige Ausgangstexte liefern, von besseren Preisen profitieren. Zudem würde die maschinelle Weiterverarbeitung bzw. Übersetzung bessere Ergebnisse erzielen, wenn die Eingabe den Regeln und Kriterien zu übersetzungsgerechtem Schreiben entspräche. International tätige Firmen und Organisationen, die mit der Übersetzung von thematisch unterschiedlichsten Ausgangstexten zu tun haben, könnten auf einen einheitlichen Standard zurückgreifen.

Neben den verschiedenen Kriterien sollen in dem geplanten Normungsvorhaben darüber hinaus auch die Arbeitsprozesse (Texterstellung, Technische Redaktion, Übersetzung, Pflege/Überarbeitung von existierenden Translation Memories u.a.) berücksichtigt werden. Eventuell könnten auch die einzelnen Teilbereiche (z.B. Terminologie, Syntax und Grammatik, Orthographie) als Gliederungsebenen für die Norm dienen. Gleichzeitig sollen bei der Erarbeitung der Norm, Kriterien zu Rechtschreibung, Verständlichkeit, Eindeutigkeit Konsistenz etc.  berücksichtigt werden.

Die konstituierende Sitzung des Arbeitskreises „Übersetzungsgerechtes Schreiben“ wird voraussichtlich Anfang/Mitte November 2019 stattfinden. Einladung und Tagesordnung zu der Sitzung folgen spätestens Anfang Oktober.

Alle Interessierten, die bei der Mitarbeit an dem Projekt mitwirken wollen, melden sich bitte bis zum 25. September 2019 bei  christine.reichhardt@din.de.