NA 002

DIN-Normenausschuss Beschichtungsstoffe und Beschichtungen (NAB)

2022-01-04

Achtung – Steinschlag!

Verkehrszeichen Nr. 101-52 „Split, Schotter“
© BASt – Bundesanstalt für Straßenwesen

Gerade wurde im ISO/TC 35, Paints and varnishes, ein neuer deutscher Projektantrag für ein Prüfverfahren zur Steinschlagfestigkeit vom Automobilbeschichtungen angenommen.

Die Steinschlagfestigkeit der Karosserielackierung ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Ein Standardverfahren zur Prüfung dieser Eigenschaft ist das Verfahren nach ISO 20567-1, welches mit einem stationären Prüfgerät auf großer Prüffläche durchgeführt wird. Das in dem neuen Projekt beschriebene Verfahren ist mobil einsetzbar.

Die zukünftige ISO 20567-4 legt ein mobiles Verfahren zum Beurteilen der Festigkeit von Kraftfahrzeug-Lackierungen gegen den Beschuss mit einem Hartgussgranulat als simulierte Steinschlageinwirkung fest.

Die Steinschlagfestigkeit der Beschichtung wird mit vielen kleinen scharfkantigen Schlagkörpern geprüft, die portionsweise und weitgehend unabhängig voneinander auftreffen. Als Beschussmaterial dient ein definiertes Hartgussgranulat, das mit Druckluft unter einem Winkel von 90° auf die Beschichtung geschossen wird. Das Ausmaß der Schädigung hängt vom Arbeitsdruck, vom Beschussmaterial, von der Beschussdauer und vom konstruktiven Aufbau des Prüfgerätes ab. Lose anhängendes Beschichtungsmaterial wird entfernt. Der Grad der Schädigung wird durch Vergleichen mit Bildern bewertet.

Das neue Verfahren ist eine Ergänzung der Normenreihe DIN EN ISO 20567, Beschichtungsstoffe - Prüfung der Steinschlagfestigkeit von Beschichtungen

- Teil 1: Multischlagprüfung

- Teil 2: Einzelschlagprüfung mit geführtem Schlagkörper

- Teil 3: Einzelschlagprüfung mit frei fliegendem Schlagkörper