Interview mit Dr. Anna Braune

Abteilungsleiterin Forschung und Entwicklung bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ‑ DGNB e.V.

Mit seinen rund 1.300 Mitgliedsorganisationen ist der DGNB Europas größtes Netzwerk für nachhaltiges Bauen.
© Dr. Anna Braune/DGNB e.V.

Was braucht es für eine zirkuläre Bauwende?

Es braucht zum einen die Erkenntnis, dass zirkuläres Bauen mehr als vorteilhaft für Mensch, Natur und Wirtschaft ist. Dann braucht es staatliches Geld und private Investitionen in zirkuläres Bauen. Und nicht zuletzt viel mutigere Vorschriften: Baugenehmigungen nur mit Bestandsnutzung, verpflichtende Ressourcenausweise und die Vorgabe zirkulärer Gebäudekennwerte.

Wie können Normen und Standards dabei helfen?

Dort wo es keine definierten Standards gibt, wird häufig viel Zeit in die Diskussion um die Notwendigkeit gesteckt oder ein weiterer Index oder eine Bewertungsmöglichkeit neu erfunden. Diese Zeit haben wir nicht. Wir müssen jetzt einen U-Turn hinlegen, radikal umdenken und radikal neu entscheiden. Dabei helfen Standards.

Was erhoffen Sie sich von der Normungsroadmap Circular Economy?

Existierende Standards, die das zirkuläre Bauen verhindern, müssen sofort angepasst und umgeschrieben werden. Das hilft schon mal. Lücken sinnvoll füllen, und sich international bestens abstimmen ist eine zweite Hoffnung. In anderen Ländern ist man schon viel weiter. Heutige Standards sind meist technologiegetrieben. Das neue Normal muss aber die Nachhaltigkeit sein. In jedem Standard.

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