Presse

2025-10-13

“Wer an der Normung mitwirkt, gestaltet die Spielregeln der Märkte von morgen aktiv mit”

Drei Fragen an Christoph Ahlhaus, BVMW

Porträt Chistoph Ahlhaus, Vorsitzender der Bundesgeschäftsführung des BVMW

Gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ist es nicht immer leicht, sich aktiv in die Normung einzubringen, denn im Alltagsgeschäft sind Ressourcen für zusätzliche Projekte begrenzt. Damit Normen aber praxistauglich ausgestaltet werden können, braucht es das Wissen derjenigen, die sie später anwenden. 

Deshalb setzt sich der BVMW dafür ein, dass die Interessen der KMU in den entsprechenden Normungsgremien gehört werden. Welche entscheidenden Vorteile sich daraus für die Unternehmen ergeben und welche Rolle die Norm DIN SPEC 27076 für Cybersicherheit dabei spielt, erklärt Christoph Ahlhaus, Vorsitzender der Bundesgeschäftsführung des BVMW (Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e.V.) im Interview mit DIN. 

Warum sind Normen wichtig für mittelständische Unternehmen? Wie können sie konkret zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen?

Normen schaffen Verlässlichkeit, Transparenz und Vergleichbarkeit – Eigenschaften, die für den Mittelstand von besonderer Bedeutung sind. Sie geben mittelständischen Unternehmen Orientierung in dynamischen Märkten und erleichtern den Zugang zu nationalen wie internationalen Geschäftspartnern. Gerade für kleinere und mittlere Betriebe sind Normen ein Instrument, um Qualität und Sicherheit sichtbar zu machen und damit das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern zu stärken. Auf diese Weise tragen sie unmittelbar zur Wettbewerbsfähigkeit und zu stabilen Marktpositionen bei. 

Warum ist es für den deutschen Mittelstand entscheidend, sich aktiv an der Normung zu beteiligen? Welche strategischen Vorteile ergeben sich daraus für die Unternehmen? 

Wer an der Normung mitwirkt, gestaltet die Spielregeln der Märkte von morgen aktiv mit. Für mittelständische Unternehmen bedeutet dies, ihre eigenen Erfahrungen, Anforderungen und Innovationskraft in den Prozess einzubringen – und damit sicherzustellen, dass Normen praxistauglich, effizient und mittelstandsfreundlich bleiben. Gleichzeitig verschafft die aktive Mitgestaltung strategische Vorteile: Unternehmen erkennen frühzeitig technologische Trends, können ihre Produkte und Dienstleistungen gezielt ausrichten und sichern sich so einen Vorsprung im Wettbewerb.

In welcher Form engagiert sich der BVMW im Bereich der Normung? Welche konkreten Maßnahmen oder Initiativen verfolgt der Verband? 

Der BVMW versteht Normung als strategisches Handlungsfeld für den Mittelstand. Wir initiieren und begleiten Prozesse, die mittelständischen Unternehmen konkrete Vorteile bringen. Ein Beispiel ist die gemeinsam mit dem BSI entwickelte DIN SPEC 27076 (CyberRisikoCheck), die einen niederschwelligen Einstieg in die IT-Sicherheit ermöglicht. Damit unterstützen wir insbesondere kleinere Betriebe dabei, ihre Resilienz gegen Cyberangriffe zu stärken. Darüber hinaus bringen wir die Stimme des Mittelstands kontinuierlich in die nationale und internationale Normungsarbeit ein, fördern den Wissenstransfer und setzen uns dafür ein, dass Normen praxisnah und mittelstandsorientiert ausgestaltet werden. 

Schon gewusst?  

Der BVMW ist im KMU-Rat bei DIN vertreten und setzt sich dort für eine bessere Integration von KMUs in den Normungsprozess ein.  

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