Presse

2019-03-01

Weltweit vereinheitlichte Messvorgabe

Internationale Norm DIN EN ISO 7263 zur Bestimmung des Flachstauchwiderstandes an labormäßig gewelltem Wellpappenrohpapier überarbeitet

Nachhaltigkeit und ressourcenschonende Produktionstechniken sind auch für die Papier- und Wellpappenbranche ein großes Thema. In den vergangenen Jahren hat sich der Markt in Bezug auf die flächenbezogene Masse des Papiers deutlich verändert. Dank des technologischen Fortschritts können moderne Wellpappenanlagen mittlerweile dünneres Papier mit einer Dichte von 70 g/m2 bis zu 90 g/m2 verwenden, ohne die Leistungsanforderungen herunterschrauben zu müssen. Unterm Strich bedeutet das: Weniger Rohstoffeinsatz bei der Herstellung von Wellpappe bei gleicher Stabilität.

Zeitgemäße Messmethoden nutzen

Diese Entwicklung und den Trend hin zu leichtgewichtigen Wellenstoffen haben Phillipos Vrizas, Leiter Technologie, und Rudolf Gräfenstein, Leiter Qualitätssicherung, bei Progroup zum Anlass genommen, um dem DIN-Arbeitsausschuss „Physikalisch-technische Prüfverfahren für Papier und Pappe“ die Überarbeitung der Norm DIN EN ISO 7263:2011-05 vorzuschlagen. Ihr Argument: Die Norm zur „Bestimmung des Flachstauchwiderstandes an labormäßig gewelltem Wellenpapier“ beinhalte technisch veraltete Messmethoden, bei denen die Messungen des Flachstauchwiderstandes (CMT) ausschließlich auf der A-Welle basierten, obwohl diese im Markt nur noch eine untergeordnete Rolle spiele und nicht mehr zeitgemäß sei. Tatsächlich gehen die in der Norm beschriebenen Messmethoden noch auf das Jahr 1871 zurück, sodass es höchste Zeit für eine Überarbeitung war.  

Ergänzung der B-Welle

Die überarbeitete Norm DIN EN ISO 7263 besteht nun aus zwei Teilen. Die wesentliche Innovation besteht darin, dass außer der A-Welle jetzt auch die B-Welle in der Norm beschrieben wird, um den Kunden praxisnahe und aktuelle Messwerte zur Verfügung stellen. „Unser Ziel war es, eine zeitgemäße und weltweit vereinheitlichte Messmethode festzulegen – und das ist uns mit der Erweiterung der Norm um die B-Welle gelungen“, freut sich Phillipos Vrizas über das Ergebnis. Für deutsche Anwender bedeutet die Überarbeitung der Norm, dass sie die etablierte  und weiterhin häufig angewendete A-Welle in der DIN EN ISO 7263-1:2019-04 erhalten bleibt und die B-Welle nun in der DIN EN ISO 7263-2:2019-04 beschrieben wird.

Die Überarbeitungsinhalte wurden zum Teil kontrovers im DIN-Arbeitsausschuss diskutiert. Innerhalb der deutschen interessierten Kreise konnte schlussendlich ein Konsens bezüglich der notwendigen Überarbeitung der DIN EN ISO 7263:2011-05 und der Einführung der B-Welle im Dokument  erzielt werden. Anschließend wurde ein Überarbeitungsvorschlag bei ISO eingereicht. Am Überarbeitungsvorschlag zur DIN EN ISO 7263:2011-05 waren von deutscher Seite maßgeblich die Firma Progroup, der Verband Deutscher Papierfabriken e. V. (VDP) und der Verband der Wellpappen-Industrie e.V. (VDW) beteiligt.

Die Normen DIN EN ISO 7263-1:2019-04 und DIN EN ISO 7263-2:2019-04  können über den DIN Media bezogen werden.

 

 

 

 

 

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