Presse

2022-03-18

Position der DIN-Gruppe in der Ukraine-Krise

Zusammenarbeit mit Russland auf verschiedensten Ebenen bis auf Weiteres ausgesetzt

DIN ist erschüttert über die aktuellen Ereignisse in der Ukraine. Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Einmarsch russischer Truppen aufs Schärfste. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, die um ihr Leben fürchten müssen, und allen unschuldigen Opfern dieses Krieges.

Aus diesem Grund haben wir unsere Zusammenarbeit mit Russland auf den verschiedensten Ebenen ausgesetzt. Gleichzeitig unterstützen wir als DIN-Gruppe finanziell und unsere Mitarbeitenden durch tatkräftiges Mitanpacken Unterstützungsangebote, um im Rahmen unserer Möglichkeiten zumindest einen kleinen Beitrag zur Linderung des Leids der Menschen zu leisten.

Natürlich sind wir aktuell zu diesem Thema auch im Austausch mit unseren europäischen und internationalen Partnern bei CEN/CENELEC und ISO/IEC und stimmen unser Vorgehen in der Normungsarbeit mit diesen Organisationen ab.

Folgende Entscheidungen sind bislang getroffen worden:

CEN/CENELEC

Die Kooperationsvereinbarung zwischen CEN, CENELEC und dem russischen Normungsinstitut GOST R wird ab sofort und bis auf weiteres ausgesetzt, ebenso die Companion Standards Body (CSB)-Vereinbarung zwischen CEN, CENELEC und dem weißrussischen Normungsinstitut (BELST). Auch die Pilotprojekte mit dem Eurasian Interstate Council (EASC) werden ab sofort und bis auf Weiteres nicht fortgeführt.

ISO

Im Einvernehmen mit dem russischen ISO-Mitglied GOST R wurden alle technischen Sitzungen unter dessen Leitung bis auf weiteres verschoben. ISO steht in Kontakt mit der Mitgliedorganisation in der Ukraine (DSTU), um dessen Normungsaktivitäten bei Bedarf zu unterstützen.

Uns erreichen viele Anfragen, inwieweit eine Beteiligung an Normungssitzungen, an denen auch russische Experten teilnehmen, durch die EU-Sanktionen betroffen ist. Eine rechtliche Einschätzung bzw. Auskunft hierzu dürfen wir DIN-seitig nicht geben. Wir haben diesen Sachverhalt in enger Abstimmung mit dem BMWK und der DKE bereits an die EU-Kommission adressiert. Erste Rückmeldungen haben ergeben, dass ISO- Sitzungen als "multilaterale oder regionale Sitzungen" betrachtet werden können. Eine Teilnahme von Experten aus der EU ist somit weiterhin zulässig, auch wenn Vertreter Russlands und Weißrusslands anwesend sind. Wir setzen unseren Dialog mit der EU-Kommission wie auch mit ISO fort. Sobald uns weitere Informationen vorliegen, informieren wir zeitnah.

Verkaufsstopp von Normen und Standards nach Russland

Infolge der europäischen Sanktionen haben wir den Verkauf und die Lizenzierung von Normen und Standards nach Russland bis auf Weiteres ausgesetzt. 

Wir hoffen, dass diese schreckliche Lage möglichst bald auf friedliche Weise beendet werden kann. Bis dahin unterstützen wir mit unserer Arbeit alle Bemühungen der internationalen Gemeinschaft zum Schutz der Menschen und zur Sicherung von Vertrauen und Fortschritt.