Presse

2019-04-09

Neuer Arbeitsausschuss zu Algen und Algenprodukten

Aufruf zur Mitarbeit

Zur Abdeckung eines breiter gewordenen Arbeitsgebiets im Bereich Algen und Algenprodukte, wird DIN einen neuen Arbeitsausschuss mit dem Titel „Algen und Algenprodukte“ gründen. Die konstituierende Sitzung wird am 30. April in Potsdam stattfinden. Der Arbeitsausschuss wird sich mit sechs Themen beschäftigen, die sich aus dem Arbeitsgebiet des Technical Committees „Algae and algae products“ bei CEN ableiten. Dazu gehören beispielsweise Algenprodukte, Algenverarbeitung sowie die Betrachtung von Anwendungen im Nicht-Energiebereich. Der Arbeitsausschuss wird zudem die Arbeiten von CEN spiegeln.

CEN und CENELEC haben 2009 den von der Europäischen Kommission erteilen Normungsauftrag zur Unterstützung der Umsetzung der Richtlinie 2009/28/EG des Europäischen Parlaments angenommen. Der Normungsauftrag fordert CEN auf, europäische Normen oder europäische Normungsprodukte für Algen und Algenprodukte oder Zwischenprodukte zu erarbeiten und bei Bedarfbestehende Normen zu überarbeiten, um deren Anwendbarkeit auf Algen und Algenprodukte oder Zwischenprodukte sicherzustellen. Dabei sind unter „Algen und Algenprodukte oder Zwischenprodukte? Algenbiomasse, Algenextrakte oder gereinigte Verbindungen aus Algen zu verstehen, die entweder in offenen Zuchtsystemen oder in geschlossenen Systemen hergestellt werden.

Daraus abgeleitet hat CEN 2017 das Technical Committee "Algae and algae products" gegründet. Die fachliche Arbeit findet in sechs Arbeitsgruppen statt, die die einzelnen Punkte des im Mandat aufgeführten Arbeitsprogramms bearbeiten. Im Fokus stehen dabei Projekte, die sich mit der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen beschäftigen. Das Mandat fordert aber explizit auch die Erarbeitung von Spezifikationen für Algenprodukte zur Anwendung im Nicht-Energie-Bereich. Die Arbeiten auf europäischer Ebene sind mittlerweile soweit fortgeschritten, dass erste Umfragen zur Aktivierung vorläufiger Normprojekte gestartet sind und erste vorläufige Arbeitspapiere in den Arbeitsgruppen erarbeitet werden.

Die europäischen Arbeiten wurden bislang im Arbeitskreis "Algen und Algenprodukte" begleitet, der dem Arbeitsausschuss "Biobasierte Produkte" im Normenausschuss Grundlagen des Umweltschutzes (NAGUS) untergeordnet war. Aufgrund der geringen thematischen Überschneidung und um den Umfang des europäischen Arbeitsprogramms abdecken zu können, hat der NAGUS-Beirat beschlossen, den bisherigen Arbeitskreis in einen Arbeitsausschuss "Algen und Algenprodukte" umzuwandeln.

Die konstituierende Sitzung findet am 30. April 2019 bei Fraunhofer IZI-BB (Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie, Institutsteil Bioanalytik und Bioprozesse) in Potsdam statt.

Als Arbeitsprogramm des neu zu gründenden Arbeitsausschusses sind folgende Themen vorgesehen:

  • Spezifikationen für Algenprodukte:
    Einstufung der Algenarten, Trockenmasse, Elementaranalyse, chemische Analyse, Bestandteilanalyse usw.
  • Spezifikationen für die Qualitätsmerkmale von Algenprodukten zur Herstellung von Biokraftstoffen:
    Merkmale von Algenölen und Merkmale der festen Biomasse
  • Spezifikationen für die Algenverarbeitung:
    Produktivität der Systeme und die Messung der zugeführten Energie
  • Spezifikationen für Qualitätsmerkmale von Algenprodukten zur Anwendung im Nicht-Energie-Bereich:
    Anwendungen in der Nahrungs- und Futtermittelkette, in der Chemie-/Werkstoffkette, in Kosmetika und in Arzneimitteln
  • Spezifikationen für die Abtrennung gasförmiger und löslicher Nährstoffverbindungen für Algenprodukte:
    Definition der CO2-Aufnahme und Definition der Stickstoffaufnahme
  • Spezifikationen für feste und flüssige Rückstände:
    Toxizität, Gasemissionen und physikochemische Merkmale

Dabei wird ein enger Informationsaustausch mit dem DIN-Normenausschuss Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte (NAL) angestrebt und bei einzelnen Projekten eine Mitträgerschaft geprüft.

Bei Interesse an einer aktiven Mitarbeit im Arbeitsausschuss “Algen und Algenprodukte“ kontaktieren Sie bitte die zuständige Projektmanagerin:

Dr. Agnes Sayer
Tel.: 030 2601-2097
E-Mail: agnes.sayer@din.de

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Agnes Sayer

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