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Neue Richtlinie für DIN-Normenausschüsse
Ein klarer Rahmen für strukturierte und transparente Normungsarbeit
© DIN
Hinter jeder neuen oder überarbeiteten Norm steckt ein komplexer Abstimmungsprozess, der klare Strukturen erfordert. Damit dieser Prozess verlässlich und transparent abläuft, gibt es die Richtlinie für DIN-Normenausschüsse. Sie beschreibt die Spielregeln, nach denen sich die Gremien organisieren, in denen Normen und Standards erarbeitet werden.
Im Juli 2025 wurde diese Richtlinie in einer neuen Fassung veröffentlicht und löst damit die Fassung von 2013 ab. Warum das notwendig war, was die Richtlinie leistet und wie sie die Normungsarbeit strukturiert, erklärt Jan Dittberner, Gruppenleiter Luftfahrt und Gebäudeausrüstung (LuGA), im Kurzinterview.
Was genau regelt die Richtlinie für DIN-Normenausschüsse?
Diese Richtlinie ist unser organisatorisches Fundament. Sie legt fest, wie unsere Normenausschüsse arbeiten, wie sie zusammengesetzt sind und wie Entscheidungen getroffen werden. Man kann sich diese Richtlinie wie eine Fabrikhalle vorstellen: sie stellt den Raum bereit, in dem unser Prozessband laufen kann. Dieses Prozessband ist die DIN 820, die den eigentlichen Ablauf der Normungsarbeit definiert. Beides zusammen sorgt dafür, dass Normung strukturiert, fair und nachvollziehbar funktioniert.
Was hat sich mit der neuen Fassung geändert?
Seit 2013 haben sich die Rahmenbedingungen stark verändert: rechtlich, organisatorisch und in der Zusammenarbeit. Die neue Richtlinie berücksichtigt diese Entwicklungen und passt sich an die Praxis an, die sich in den vergangenen Jahren bereits bei DIN etabliert hat. Wir haben zum Beispiel die Anforderungen an die Zusammensetzung von Gremien präzisiert, das Konsensverfahren klarer beschrieben und Finanzierungsaspekte angepasst. Eine wichtige Neuerung ist das TCB (Technical Coordination Board). Es unterstützt uns, Transformationsprozesse zu begleiten und Schnittstellen zwischen Normenausschüssen besser zu klären.
Was bedeutet das für alle, die in der Normung mitarbeiten oder es möchten?
Ganz einfach: klare Spielregeln und verlässliche Strukturen. Wer sich beteiligt, soll wissen, wie die Zusammenarbeit funktioniert, welche Rollen es gibt und wie Entscheidungen zustande kommen. Das schafft Vertrauen und macht den Prozess für alle nachvollziehbar. Normung ist ein strukturierter Dialog – und diese Richtlinie zeigt, wie er organisiert ist.
Aktuelle Ausgabe der DIN-Richtlinie für Normenausschüsse
Sie wollen es noch genauer wissen? Auf der Übersichtsseite der Normenausschüsse finden Sie die neue DIN-Richtlinie für Normenausschüsse in der aktuellen Ausgabe.