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Internationale Stimmen, starke Standards – DIN und BMWE feiern 50 Jahre Normenvertrag
Seit 1975 bildet der Normenvertrag die Basis für die enge Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und DIN. Diese besondere Partnerschaft wurde am 6. November 2025 in den Räumen von DIN in Berlin gebührend gefeiert – mit einem abwechslungsreichen Programm, hochkarätigen Redner*innen und viel Raum für Austausch und Vernetzung.
Eröffnet wurde der Abend von Christoph Winterhalter, Vorstandsvorsitzender von DIN und Vice President Policy von ISO. In seiner Begrüßung betonte er die Bedeutung von Normung als strategisches Werkzeug zur Vertrauensbildung.
Impulse aus Wirtschaft, Wissenschaft und europäischer Normung
In der anschließenden Fokus-Session diskutierten Vertreter*innen aus Wirtschaft, Forschung und der DIN-Community zentrale Herausforderungen und Chancen der Normung:
Dr. Albert Dürr, WOLFF & MÜLLER: „Normung steht nicht im Widerspruch zum Bürokratieabbau – sie ist ein Schlüssel zu mehr Effizienz und Klarheit.“
Dr. Claudia Eggert, BAM: „Normung und Standardisierung sind zentrale Transferkanäle aus der Wissenschaft in die Wirtschaft. Die Zukunft ist materiell – und basiert auf Werkstoffen und Standards.“
Stefan Meeusen, NEN: „Der Binnenmarkt lebt von internationalem Austausch – Normung ist dabei ein geopolitisches Instrument.“
Dr. Valerie Carl, DIN Young Professionals und COO brAIniacs GmbH: „KI ist längst mehr als ein Technologiewettbewerb – sie ist ein Werterennen. Standards verankern Verantwortung und schaffen Vertrauen.“
Politik und Partnerschaft: 50 Jahre gelebte Zusammenarbeit
Gitta Connemann, MdB und Parlamentarische Staatssekretärin im BMWE, würdigte die langjährige Partnerschaft zwischen DIN und der Bundesregierung. Der Normenvertrag bilde eine verlässliche Grundlage für Vertrauen, Qualität und Wettbewerbsfähigkeit „Made in Germany“.
Internationale Paneldiskussion: Normung als globale Aufgabe
Ein Höhepunkt des Abends war die internationale Diskussionsrunde unter dem Titel „The Nature of Collaboration in International Standardisation“.
Sergio Mujica, Generalsekretär der ISO, betonte, dass die Normung heute vor gewaltigen Herausforderungen stehe: "Standardization today faces major challenges from climate change, unmet sustainability goals, a disruption of our global order and the rapid pace of technological advancement.“
Philippe Metzger, Generalsekretär und CEO der IEC, unterstrich die Bedeutung des persönlichen Engagements in der Normung: “Standardization, even in new technologies, is ultimately a people business. With a strong toolbox of committed experts, we create standards that build trust.”
Michael Teigeler, Geschäftsführer der DKE, sprach über den gesellschaftlichen Anspruch der Normung: “We want to be an open platform for democratic progress and technical innovation — and we aim to integrate the next generation, because they are the future of our country.”
Christoph Winterhalter verband den globalen Blick mit der Rolle Europas: “We have successfully established a strong link between standardization and trust. However, efficiency is rarely associated with standardization — and that must change.”
Get-together: Vertrauen lebt vom Dialog
Beim anschließenden Get-together nutzten die 120 Gäste die Gelegenheit, sich in entspannter Atmosphäre auszutauschen und zu vernetzen. Persönliche Gespräche und neue Impulse rundeten den Abend ab – ganz im Sinne des Jubiläumsmottos: Vertrauen braucht Standards.