Presse
„Echte Modernisierung braucht Normen“
Klare technische Standards sind entscheidend für die Bürokratieentlastung
DIN begrüßt die von der Bundesregierung vorgestellte Föderale Modernisierungsagenda. Sie soll Staat und Verwaltung schneller, digitaler und für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen spürbar einfacher machen. Aus Sicht von DIN ist dafür vor allem eines zentral: mehr Tempo, durchgehend digitale Verwaltungsprozesse und ein deutlicher Abbau bürokratischer Belastungen. Technische Normen leisten hierzu einen maßgeblichen Beitrag.
“DIN-Normen werden von Fachleuten aus der Wirtschaft, der öffentlichen Hand, Wissenschaft und Verbraucher-, Umwelt- und Arbeitsschutzexperten erarbeitet. Das sorgt für praxisnahe Regeln, die Bürgerinnen und Bürgern Sicherheit geben und für Behörden Verlässlichkeit schaffen”, sagt Sibylle Gabler, Mitglied der Geschäftsleitung von DIN.
Für die Modernisierung unseres Landes braucht es weniger staatliche Detailregulierung und mehr praxisnahe, umsetzbare Lösungen. Die privatwirtschaftlich organisierte Normung leistet dazu einen entscheidenden Beitrag.
Normen schaffen Entlastung – für Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft
Die Anwendung technischer Normen bietet entscheidende Vorteile für die Modernisierung des Staates und für eine leistungsfähige Wirtschaft:
- Planungs- und Investitionssicherheit für Unternehmen, Behörden und Dienstleister
- Rechtssicherheit durch klar definierte technische Anforderungen für Bürgerinnen und Bürger, Verwaltung sowie Unternehmen
- Internationale Anschlussfähigkeit der deutschen Wirtschaft durch global harmonisierte Normen
- Sicherheit und Verbraucherschutz, insbesondere in sensiblen Bereichen
Für Unternehmen bedeutet dies weniger Aufwand, klare Orientierung und bessere Bedingungen für Innovation und Wachstum.
Digitale Normen verkürzen Verfahren – ein Beispiel aus dem Bauwesen
DIN entwickelt Normen und Standards – zunehmend in digitaler Form - weiter. Technische Regeln werden so aufbereitet, dass sie direkt in digitale Abläufe integriert werden können, etwa über maschinenlesbare Formate oder automatisierte Prüfprozesse.
Ein praktisches Beispiel ist das Bauwesen: Sind technische Anforderungen digital eindeutig hinterlegt, können Genehmigungen schneller, transparenter und ohne Qualitätsverlust geprüft werden. Das beschleunigt Verfahren und bringt wichtige Projekte früher auf den Weg.
Normenverweise in Gesetzen: Klarheit, wo sie gebraucht wird
Die Modernisierungsagenda sieht vor, Normenverweise in der Gesetzgebung nur dort einzusetzen, wo sie unverzichtbar sind.
Dabei ist wichtig: In sicherheitskritischen Bereichen – etwa Strahlenschutz, Brandschutz, Bauwerksicherheit, Cybersicherheit oder Elektrotechnik – bieten Normen Unternehmen klare Orientierung, wie gesetzliche Vorgaben erfüllt werden können. Dadurch entfallen aufwendige Einzelfallprüfungen, was sowohl Wirtschaft als auch Staat erhebliche Kosten erspart.
Im Gegensatz zu Aussagen in der Modernisierungsagenda tragen Normen so dazu bei, Unternehmen von bürokratischen Anforderungen zu entlasten und gleichzeitig die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten.
DIN bringt konkrete Instrumente für die Modernisierung ein
Um die Modernisierung der Verwaltung wirksam voranzubringen, schlägt DIN mehrere praxisorientierte Maßnahmen vor:
- Standardisierungscheck im Gesetzgebungsverfahren, um frühzeitig zu identifizieren, wo Normen zur Vermeidung von Bürokratiekosten beitragen können
- Ausbau von Standardisierungswissen in Behörden
- Schaffung verschiedener Anforderungsniveaus in einzelnen Normen, je nach Risiko und Einsatzbereich
- Digitalisierung der Qualitätsinfrastruktur, um Bürokratiekosten zu senken und Prozesseffizienz zu steigern
„Eine echte Modernisierung braucht technische Normen. Sie unterstützen Infrastrukturprojekte und helfen bei der Vermeidung von Bürokratiekosten. Gleichzeitig sorgen sie für den Schutz von Bürgerinnen und Bürgern“, so Gabler.