Presse
50 Jahre Normenvertrag
Normung als verlässlicher Kompass für Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit

© Eva Häberle
Im Juni 2025 begeht das Deutsche Institut für Normung (DIN) ein bedeutendes Jubiläum: 50 Jahre Normenvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und DIN. Seit 1975 regelt dieser Vertrag die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Staat und Normung: ein Erfolgsmodell, das sich bis heute bewährt. DIN feiert dieses Jubiläum mit einer Kampagne: „50 Jahre. 50 Normen.“
Stabilität, Vertrauen und internationale Ausrichtung
Normen schaffen Verbindlichkeit und Verlässlichkeit – in volatilen Zeiten mehr denn je. Der Normenvertrag bildet die Grundlage dafür, dass DIN gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft Regeln erarbeitet, die Sicherheit, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen und fördern. Gerade in diesem Jubiläumsjahr wird die Bedeutung von Normung als strategisches Instrument für die wirtschaftliche und technologische Entwicklung Deutschlands deutlich hervorgehoben.
DIN nimmt als nationale Normungsorganisation nicht nur auf nationaler Ebene eine zentrale Rolle ein, sondern wirkt aktiv in der europäischen und internationalen Normung mit – etwa in führenden Rollen bei CEN und ISO. DIN ist heute eines der aktivsten und weltweit einflussreichsten ISO-Mitglieder. DIN trägt durch die unermüdliche Arbeit zahlreicher Expertinnen und Experten dazu bei, global anschlussfähige Rahmenbedingungen zu gestalten und deutsche Interessen in einem zunehmend komplexen, internationalen Umfeld wirksam zu vertreten.
Normung als Hebel zukunftsgerichteter Politik
Im Zeichen der vorgezogenen Bundestagswahl rückte jüngst die Frage nach der Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland in den Fokus. DIN betont die Bedeutung einer normbasierten Wettbewerbsfähigkeit als tragende Säule wirtschaftspolitischer Strategien. Normung muss als integraler Bestandteil zukunftsorientierter Politik verstanden und gestärkt werden – etwa im Kontext der Industriepolitik, Digitalisierung oder regulatorischen Rahmensetzung.
Gerade bei der Umsetzung des EU AI Acts wird deutlich: Nur mit verlässlichen Normen lassen sich werteorientierte und sichere KI-Anwendungen gewährleisten. DIN erarbeitet gemeinsam mit Partnern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft Standards, die Unternehmen Orientierung bieten und die praktische Umsetzung regulatorischer Anforderungen erleichtern. So entsteht Vertrauen – in Technologien, Prozesse und Produkte.
Normen für nachhaltige Innovationen
Auch im Bereich Nachhaltigkeit sind Normen unverzichtbar. Angesichts steigender Anforderungen, etwa durch die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) oder die neue Ökodesignverordnung, ermöglichen Normen es Unternehmen, umweltgerechte Prozesse zu etablieren und nachhaltige Innovationen umzusetzen. DIN leistet hier einen entscheidenden Beitrag zur Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft.
Nicht zuletzt zeigt sich in der Praxis ein entlastender Effekt im Gesetzgebungsprozess: Statt selbst komplexe technische Vorschriften zu formulieren, verweist der Staat auf etablierte DIN-Normen. Das reduziert den bürokratischen Aufwand und schafft Raum für die öffentliche Hand, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren. Gleichzeitig profitieren Unternehmen von klaren, praxisnahen Vorgaben, die Flexibilität und Innovationskraft fördern.
Kontinuität und Zukunftsorientierung
Seit fünf Jahrzehnten bildet der Normenvertrag das Fundament für eine leistungsfähige, offene und konsensbasierte Normung. DIN steht für Kontinuität und Zukunftsorientierung – für Deutschland, für Europa, für die Welt.
Zum Anlass des 50-jährigen Jubiläums des Normenvertrags zwischen der Bundesrepublik Deutschland und DIN startet DIN am 5. Juni 2025 die Kommunikations-Kampagne „50 Jahre. 50 Normen.“. Die Kampagne soll keinen Blick zurückwerfen, sondern eine unserer aktuell größten Herausforderungen thematisieren: Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Hier mehr erfahren |