Im Rahmen der 29. Sitzung des Arbeitsausschusses NA 119-08-04 AA „Biologische Verfahren“ des DIN-Normenausschusses Wasserwesen (NAW) am 4. September 2025 in Berlin wurde der DIN-Exzellenzpreis an Professor Berndt-Michael Wilke verliehen.

Einfluss auf die Normung von Bodenuntersuchungen

Seit vielen Jahren engagiert sich Prof. Wilke in der Normung und arbeitet mit Hingabe und Fachwissen daran, die Normung und Standardisierung der Biologischen Verfahren der Bodenuntersuchung fortlaufend weiterzuentwickeln.

Seit 1988 brachte er über viele Jahre hinweg bis zu seinem Ruhestand sein umfangreiches Wissen in der Bodenkunde und speziell der Bodenmikrobiologie, der Bodensanierung sowie der ökotoxikologischen Bewertung von Böden zunächst an der Universität Bayreuth und dann an der Technischen Universität Berlin in das Normungsgeschehen bei DIN, CEN und ISO ein.

Bereits in den 1990er Jahren wurde Prof. Wilke zunächst zum stellvertretenden und dann 2012 zum Obmann des NA 119-08-04 AA „Biologische Verfahren“ gewählt. In dieser Position hat er dafür gesorgt, dass biologische Verfahren in übergeordneten Gremien der Umwelt- und Bodenuntersuchung nicht in den Hintergrund gerieten und somit die Bodenbiologie stets im Fokus blieb.

Internationale Zusammenarbeit für biologische Untersuchungen

Um sein Wissen über die Standardisierung biologischer Methoden weiterzugeben und die internationale Zusammenarbeit in der Normung zu fördern, reiste Prof. Wilke während seiner aktiven Berufstätigkeit um den halben Globus und brachte sich in diversen CEN und ISO-Gremien ein, sei es als Experte, Projektleiter diverser Standards oder auch ganz besonders als langjähriger Convenor der Working Groups „Wirkung auf Mikroorganismen“ und „Ökotoxikologische Aspekte“ des ISO/TC 190/SC 4 „Biologische Charakterisierung“.

Bis heute engagiert sich Prof. Wilke mit herausragender Initiative als Projektleiter bei der Überarbeitung von DIN ISO 18400-206. Dieser Standard zur Probenahme von Bodenproben für biologische Untersuchungen bildet eine entscheidende Grundlage für nahezu alle biologischen Verfahren der Bodenuntersuchung.

Engagement für Bodenschutz in Deutschland

Darüber hinaus hat er durch seine einstige Berufung in den Wissenschaftlichen Beirat "Bodenschutz" beim Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit und in seiner Zeit als Vizepräsident der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft die Standardisierung der biologischen Bodenuntersuchungsmethoden über die Grenzen der Normungsgremien hinaus vertreten und u. a. durch die Veröffentlichung des Kapitels 2.4.5 „Methoden der bodenbiologischen Untersuchung“  im Handbuch Bodenkunde (Wiley VCH) bekannt gemacht. 

Bis heute ist er Mitglied im Redaktionsteam des digitalen Standardwerks zu Boden- und Feststoffuntersuchungsverfahren "Bodenuntersuchung online", welches von DIN Media vertrieben wird.

Von 2014 bis 2022 übernahm Prof. Wilke die Präsidentschaft des Bundesverbandes Boden.