Umweltdeklarationen von Produkten

Studie des Verbraucherrats: Environmental Product Declaration (EPD) – Wahrnehmung, Interpretation und Erwartung von Verbrauchern

Produktbezogene Umweltkennzeichnungen wie der "Blaue Engel“ oder die "Europäische Blume“ sind für Verbraucher eine praktische Orientierungshilfe, erleichtern die Auswahl und Kaufentscheidung und haben sich etabliert.

Neu auf dem Markt sind Umweltdeklarationen, so genannte Environmental Product Declaration (EPD) Typ III, die nach DIN ISO 14025 "Umweltkennzeichnungen und ?deklarationen – Typ III Umweltdeklarationen – Grundsätze und Verfahren" erstellt werden. Es gibt sie bereits für Bauprodukte, Autos oder Büromöbel.

Der Verbraucherrat des DIN hat in einer Studie untersuchen lassen, welche Bedeutung die EPDs für die Verbraucherinformation haben können. Befragt wurden Verbraucher und Experten, die sich einer verbesserten Verbraucherinformation verschrieben haben.

Vor allem diese Fragen waren interessant:

Wie nehmen Verbraucher diese Umweltdeklarationen wahr?

  • Wie glaubwürdig empfinden sie solche Deklarationen?
  • Welche Inhalte der Deklaration beachten sie, finden sie wichtig, erinnern sie tatsächlich?
  • Wie interpretieren sie bestimmte Elemente der Umweltdeklaration?
  • Welche Assoziationen ergeben sich bei Verbrauchern aus der Tatsache des bloßen Vorliegens von Umweltdeklarationen, ganz unabhängig vom "Inhalt“?
  • Wie verständlich sind solche Umweltdeklarationen?
  • Können Umweltdeklarationen die Kaufentscheidungen beeinflussen?
  • Welches Irreführungspotenzial kann mit Umweltdeklarationen verbunden sein?

Nach der Studie stehen EPDs in der Tradition von produktbezogenen Datenblättern, müssen allerdings zum Zwecke der Verbraucherinformation aufbereitet und für Verbraucher in eine verständliche Form "übersetzt" werden. Hauptkritikpunkte sind die schlechte Verständlichkeit und fehlende nachvollziehbare bewertende Aussagen. Für viele Verbraucher sind EPDs nicht nützlich. Nur bei besonders umweltinteressierten Verbrauchern können EPDs einen gewissen Informationsbedarf erfüllen, dann nämlich, wenn Verbraucher es gewohnt sind, Informationen zu verarbeiten und einzuordnen. Für diese Verbraucher haben EPDs das Potenzial, vorhandene Informationsangebote zu ergänzen.

Die Nützlichkeit der EPD als Verbraucherinformation ließe sich durch eine Weiterentwicklung zu umweltbezogenen Produktdatenblättern erhöhen. EPDs sind auch als Informationsgrundlage für Experten zu sehen, die allerdings wiederum diese Information für Verbraucher übersetzen müssten.

Sie können die 35-seitige Studie kostenlos als PDF-Datei herunterladen.