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Zwei Menschen mit Helmen gucken auf einen Kran, der ein Transportschiff belädt.
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Für die Normung und Standardisierung wird die Logistik in sieben Themenfelder unterteilt.

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Distributionslogistik Ausblenden

Die Distributionslogistik steuert und kontrolliert alle Prozesse, die für eine Überführung von Gütern oder auch Informationen von einem Sender zu einem Empfänger (Wirtschaftssubjekte) nötig sind. In der Regel zielt die Distributionslogistik auf eine Verkäufer-Käufer-Relation ab, d.h. Sender sind in der Regel Verkäufer und Empfänger sind Käufer.

Für die Überführung von Gütern und Informationen ist eine Vielzahl von Schnittstellen notwendig, die zueinander passen müssen. Beispielhaft sind hier die Torgrößen an einer Anlieferungsrampe genannt, die zu den anliefernden LKW passen oder etwa das Zusammenspiel verschiedener Computersysteme bei der Erfassung der Warenströme (Warenaus- bzw. –eingang).

Die Aufgabenbereiche Transport, Umschlag/Kommissionierung und Lagerung sind Kernfunktionen der Distribution. Darüber hinaus finden im Rahmen des Supply Chain Management auch planerische Aufgaben statt, wie beispielsweise der Entwurf optimaler Distributionsnetze. In den genannten Aufgabenbereichen können Normen helfen, Transportmittel und Lagersysteme optimal aufeinander und somit kosteneffizient abzustimmen.

Grüne Logistik Einblenden

Grüne Logistik beschäftigt sich mit der ganzheitlichen nachhaltigen Anpassung von Logistikstrategien, -strukturen, -prozessen und -systemen in Unternehmen und Unternehmensnetzwerken, um umweltgerechte und ressourceneffiziente Logistikprozesse zu realisieren. Das Ziel ist eine nachhaltige Ausrichtung von Unternehmen durch die Schaffung eines Gleichgewichts von ökologischer und auch ökonomischer Effizienz. Dadurch ergeben sich eine Sicherung des Ressourcennachschubs und der Ressourcenregeneration der Lieferkette und die Schaffung umweltgerechter und ressourceneffizienter Logistikaktivitäten.

Erste Ansätze zur grünen Logistik wurden in der Normung mit der DIN EN 16258 gemacht. Diese europaweit geltende Norm beschreibt eine Methode zur Berechnung und Deklaration des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen bei Transportdienstleistungen (Güter- und Personenverkehr). Darüber hinaus betreut DIN die Erstellung eines internationalen Workshop Agreement (IWA) bei ISO, welches international harmonisierte Methoden für eine kohärente Quantifizierung von CO2-Emissionen des Güterverkehrs festlegen wird. Ziel dieser beiden Standardisierungsprojekte ist, neben der reinen Ermittlung der über die Lieferkette entstehenden Treibhausgasemissionen, eine letztendlich umweltfreundlichere und nachhaltigere Gestaltung der Logistikprozesse.

Identifikationssysteme Einblenden

In der Logistik sind Verfahren zur Datenerfassung und Verarbeitung von automatischer Identifikation, insbesondere im Bereich der Zielsteuerung und Rückverfolgbarkeit von Prozessen, heutzutage unentbehrlich.

Dabei kommen unterschiedliche Technologien, wie z. B. Strichcode, Matrixcode oder RFID (Radio Frequency Identification), zum Einsatz. Das Verfahren der Automatischen Identifizierung (Auto-ID) fasst Techniken zur Identifizierung, Datenerfassung, Datenerhebung sowie Datenübertragung zusammen.
Für die eindeutige Erkennung werden eindeutige Merkmale zur Identifizierung genutzt, die als Identifikator bezeichnet werden. Barcodes, andere Etiketten (Smart Label, Hard Tags) sowie RFID können sowohl für den Transport von Daten als auch für die Identifizierung von Objekten eingesetzt werden. Codierte Informationen werden in Logistiksystemen maschinell eingelesen. Aus den automatisch erfassten Daten werden Informationen gewonnen, die u. a. für die Optimierung und die Verfolgbarkeit von Lieferketten verwertet werden.
Die Daten werden dazu nach vereinbarten Regeln strukturiert gespeichert. Die anschließende Interpretation auf Empfängerseite wird durch die Festlegung auf gemeinsame Datentypen mit definierten Datenfeldern und Größen gewährleistet. Barcode und Transponder ermöglichen eine asynchrone Kommunikation zwischen dem Sender der Nachricht, der den Datenträger aufbringt, und dem Empfänger, der Lesestation.
Beispiele für standardisierte Auto-ID-Technologien sind:
DIN EN ISO/IEC 15423 Informationstechnik - Automatische Identifikation und Datenerfassungsverfahren - Leistungsanforderungen an Strichcode-Scanner und –Decoder
DIN EN 16570 Informationstechnik - Notifizierung von RFID - Das Informationszeichen und zusätzliche Informationen, die bei der Datenerfassung mittels RFID von den Betreibern entsprechender Anwendungen bereitgestellt werden müssen

Ladung- und Transportsicherheit Einblenden

In diesen Bereich der Logistik fallen Prozesse zum Sichern von Ladungen (Frachtgütern) im Straßen-, Eisenbahn-, Luft- und Schiffsverkehr, sowie die Sicherheit der Transportkette. Das Ziel ist es, „Sicherheit“ sowohl im Sinne von Betriebssicherheit als auch im Sinne von Sicherheit vor Angriffen zu bieten.

Ladungssicherung

Unter Ladungssicherung fallen beispielsweise:

  • Sicherer Aufbau der Ladung
  • Ladungssicherungsmittel
  • Ladungssicherungsverfahren
  • Ladungssicherung im kombinierten Verkehr

Es gilt jedoch auch, den Zustand und die Qualität der transportierten Ware während des Transportes zu erhalten, so beispielsweise unter Einbeziehung der folgenden Gesichtspunkte:

  • Vermeidung von Kontamination, Vermischung, Verwechselung durch die Verpackung
  • Vermeidung von Verwechselung/Austausch, beispielsweise durch Barcode-/RFID-Technik
  • Vermeidung von Schäden durch unsachgemäße Handhabung, z. B. durch die Verpackung oder organisatorische Maßnahmen
  • Einbeziehung von Sonderanforderungen beim Transport, wie beispielsweise die Temperatur während des Transportes (Kühlkette für Lebensmittel, Heizeinrichtungen für flüssigen Asphalt) oder bestimmte Anforderungen an die Transportzeiten (verderbliche Fracht, Fracht mit Temperaturstandzeiten wie flüssige Metalle, tiefgekühlt verflüssigte Gase).

Die Reihe DIN EN 12195 "Ladungssicherungseinrichtungen auf Straßenfahrzeugen - Sicherheit" stellt hier die europaweit geltenden Maßgaben für die Ladungssicherung dar. Die Reihe beschäftigt sich mit den wichtigsten Sicherungsmitteln, Zurrketten, Zurrdrahtseilen und Zurrgurten, und legt das Verfahren für die Berechnung von Sicherungskräften fest.

Sicherheit der Transportkette

Zur Sicherheit der Transportkette können beitragen:

  • Sendungsverfolgung
  • Routenplanung / Transportkette
  • Sichern gegen unerlaubten Zugriff
  • Sicherheitsmanagementsysteme

Die Reihe ISO 28000 „Specification for security management systems for the supply chain” gibt internationale Anforderungen für das Sicherheitsmanagementsystem für die Transportkette an

Logistiksystem und -management Einblenden

Der Bereich Logistiksystem und –management beschäftigt sich mit der integrierten Planung, Organisation, Steuerung, Abwicklung und Kontrolle des gesamten Material- und Warenflusses mit den damit verbundenen Informationsflüssen und endet teilweise erst bei der Entsorgung bzw. dem Recycling eines Produktes.

Ein Logistiksystem im Unternehmen ist gekennzeichnet durch die logistischen Leistungsphasen. Das Logistiksystem eines Unternehmens lässt sich in folgende Teilsysteme untergliedern:

  • Beschaffungslogistik
  • Produktionslogistik
  • Distributionslogistik
  • Entsorgungslogistik

Bisher erarbeitete Normen in diesem Bereich sind u. a.:

DIN EN 12507 „Dienstleistungen im Transportwesen - Leitfaden zur Anwendung von EN ISO 9001:2000 auf den Straßen- und Schienengüterverkehr, die Lagerhaltung und die Verteilerindustrie“ in der Richtlinien für die Anwendung von EN ISO 9001:2002, Qualitätsmanagementsysteme, auf die Erbringung von Frachttransportdienstleistungen auf Straße und Schiene, einschließlich dazugehöriger Tätigkeitsbereiche wie Lagerhaltung und Verteilung festgelegt sind.

DIN EN 13011 „Dienstleistungen im Transportwesen - Gütertransportketten - System zur Vereinbarung von Leistungsmerkmalen“ in der Anforderungen an die Abfassung von Vereinbarungen zu den Qualitätsmerkmalen einer Gütertransportkette festgelegt sind. Damit wird ein Mittel bereitgestellt, mit dessen Hilfe Dienstleistungsanbieter spezifische Daten zu den für die Bereitstellung oder Dienstleistung wesentlichen Leistungskriterien festlegen zu können, wodurch die Transport-/Verpackungsunternehmen in die Lage versetzt werden, ihre Anforderungen entsprechend zu planen und ihre Verpflichtungen nach der Richtlinie über Verpackungen und Verpackungsabfälle zu erfüllen.

Produktionslogistik, Lager- und Materialflusstechnik Einblenden

Produktions-, Lager- und Materialflusstechnik sind für den innerbetrieblichen Leistungserstellungsprozess enorm wichtig. Aufgrund der stetig steigenden Anforderung an die Zurverfügungstellung kurzfristig bestellter Güter ist es notwendig, diese Techniken so effizient und sicher wie möglich anzuwenden. Durch die Anwendung geeigneter Normen kann sichergestellt werden, dass diese Techniken an ihren Schnittstellen optimal aufeinander abgestimmt werden können. Darüber hinaus lassen sich auch technische Neuentwicklungen gut in bestehende System integrieren, wenn die Schnittstellen kompatibel sind. Zwar gibt es in den meisten Fällen werksinterne Absprachen hinsichtlich der Systemübergänge, jedoch kaum unternehmensübergreifend. Arbeitsteilige Prozesse könnten verbessert und beschleunigt werden durch den Einsatz genormter Materialflusstechnik, wie beispielsweise aufeinander abgestimmter Kleinladungsträger und Paletten.

Verpackung, Kommissionierung Einblenden

Die Kommissionierung ist als Teil des logistischen Prozesses zu verstehen. Der Verpackungsprozess ist in der Regel in den Kommissionierungsprozess, alternativ im Produktionsprozess, integriert. Bei der Kommissionierung werden bestimmte Teilmengen (Artikel) aus einer bereitgestellten Gesamtmenge (Sortiment) auf Grund von Bedarfsinformationen (Auftrag) zusammengestellt. Dabei findet eine Umformung eines lagerspezifischen in einen versandspezifischen Zustand statt. Den Abschluss eines Kommissionierungsprozesses stellt in der Regel die fachgerechte Verpackung dar.
Dabei hat die Verpackung unterschiedliche Funktionen:

  • Einschließen des verpackten Guts
  • Schutzfunktion für das verpackte Gut und vor dem verpackten Gut
  • Einfache Handhabung des verpackten Guts bei Umschlag und Kommissionierung
  • Gute Raumausnutzung für Transport und Lagerung (z.B. durch geeignete Abmessungen und Stapelfähigkeit)
  • Verpackung kann Informationen über das verpackte Gut, den Empfangsort und Transportweg tragen (Barcode, RFID)

Eine gute Verpackung schafft Effizienz in logistischen Prozessen – viele millionen EUR-Paletten allein in Deutschland bewähren sich täglich als einfaches Ladehilfsmittel.
Die Norm DIN EN 13698-1 „Produktspezifikation für Paletten – Teil 1: Herstellung von 800 mm x 1200 mm Flachpaletten aus Holz“ legt die Herstellungsmerkmale einer Palette sowie einige Anforderungen für die Herstellung und für die Kennzeichnung fest und spricht Fragen der Sicherheit an.