DIN/VDI-Normenausschuss Akustik, Lärmminderung und Schwingungstechnik (NALS)
Bahnanwendungen - Akustik - Messverfahren für kombinierte Rauheit, Gleisabklingraten und Übertragungsfunktionen
Kurzreferat
Die in diesem Dokument beschriebene Methode wird zur Bestimmung der kombinierten Rad-Schiene-Rauheit und der Gleisabklingraten aus Schienenschwingungen während der Vorbeifahrt eines Zuges verwendet. Durch die Kombination von Schalldruckmessungen bei der gleichen Vorbeifahrt wird eine vibroakustische Übertragungsfunktion für das Rollgeräusch bestimmt. Die Gleisabklingrate ist eine Schwingungsgröße, die die Dämpfung der Schienenschwingung entlang des Gleises bei einer bestimmten Rad-Schiene-Kontaktanregung charakterisiert und damit die Schallabstrahlung vom Gleis beeinflusst. Die kombinierte Rauheit ist eine Größe, die das Ausmaß der Anregung des Rad-Schiene-Rollgeräuschs bestimmt. Sie lässt sich aus der vertikalen Schienenschwingung bei einer Zugvorbeifahrt und der vertikalen Gleisabklingrate bestimmen. Die Übertragungsfunktion kann verwendet werden, um das vibroakustische Verhalten des Systems Fahrzeug-Gleis für eine bestimmte Rauheitsanregung und in Bezug auf das Rollgeräusch zu charakterisieren. Die kombinierten Rauheits-, Gleisabklingraten und Übertragungsfunktionen werden als Terzspektren bestimmt. Die Methode kann für folgende Zwecke eingesetzt werden: - Messung der Gleisabklingraten unter Betriebsbedingungen; - Charakterisierung der Wirksamkeit von Lärmschutzmaßnahmen in Bezug auf die kombinierte Rauheit, die Übertragungsfunktion und die Gleisabklingrate; - Vergleich der kombinierten Rauheit vor und nach der Durchführung von Lärmschutzmaßnahmen (und damit Quantifizierung der Auswirkungen von Änderungen der Rad- oder Schienenrauheit); - Überwachung der Radrauheit bei der Vorbeifahrt ganzer Züge oder von Zugteilen; - Trennung des Rollgeräuschs von anderen Lärmquellen; - Ermittlung eines Schwellenwerts für die Schienenrauheit durch Messung mehrerer Vorbeifahrten; - Ermittlung der kombinierten Rauheit und der Übertragungsfunktionen als Input für die Berechnung des Umgebungslärms. Die Methode ist nicht für die Zulassung von Referenzgleisabschnitten hinsichtlich der akustischen Schienenrauheit und der Gleisabklingraten bestimmt, die in EN 15610 bzw. EN 15461 behandelt werden. Die Methode ist für Züge auf konventionellen Gleisen anwendbar, d. h. auf normalen Schottergleisen mit Holz- oder Betonschwellen und auf Festen Fahrbahnen. Wenn die Methode angewendet wird für: - nicht genormte Radtypen, wie z. B. kleine Räder, elastische Straßenbahnräder; - nicht genormte Gleisarten, wie z. B. eingebettete Schienen oder Rillenschienen, dann sollte der A2-Faktor gemäß der Formel (A.1) in Anhang A berechnet werden.
Beginn
2025-08-04
WI
00256A5M
Geplante Dokumentnummer
DIN EN 16891 rev
Projektnummer
00101220