Entwicklung eines Systems zur Erkennung gesundheitsgefährdender Viren in Gewässern

Viruskrankheiten, die durch Wasser übertragen werden, stellen eine große Gefahr für die menschliche Gesundheit dar. Die Entnahme und Prüfung diverser Wasserproben hat gezeigt, dass regelmäßig Viren identifiziert werden, die das Immunsystem des Menschen angreifen.

Gelangen bereits wenige dieser Keime in den menschlichen Organismus, können daraus neben harmlosen Infektionen auch ernsthafte Krankheiten, wie Poliomyelitis (Polio), Hepatitis und Gastroenteritis, resultieren. Das innerstädtische Abwasser enthält eine große Anzahl an Krankheitserregern und selbst die neuesten Anlagen zur Abwasseraufbereitung können nicht sämtliche Viruspartikel filtern. Zudem sind konventionelle biologische Geräte zum Prüfen der Wasserqualität nicht in der Lage, Viren zu erkennen. Aktuell angewendete Virus-Testverfahren sind teuer, zeit- und kostenintensiv und zudem nur in wenigen Laboren weltweit durchführbar. Und das, obwohl der Schutz des Wassernetzes gegen Krankheitserreger von immenser Bedeutung ist.

Im Rahmen des Projektes AquaVir wird ein neuartiges, kosteneffizientes und portables System zur Erkennung gesundheitsgefährdender Viren in Gewässern entwickelt. Die Methode basiert auf mikrofluiden Einweg-Patronen, in denen die Viruspartikel konzentriert und durch eine elektrische Ausgabe angezeigt werden.

DIN beteiligt sich mit dem Arbeitspaket „Standardisierungsstrategie" an diesem Projekt. Hierbei werden zum einen bereits existierende Normen analysiert und im Projekt angewendet und zum anderen Potentiale innerhalb des Projektes aufgedeckt, die es in die Normung und Standardisierung zu implementieren gilt. Des Weiteren ist eines der Ziele der Standardisierungsstrategie die Organisation eines CEN-Workshops. Idealerweise wird hierbei eine DIN SPEC (CWA) entwickelt, um auf diesem Weg die Projektergebnisse in die Normung und Standardisierung zu transferieren.