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2025-02-18

Neuer Standard zum ReqIF-Format: Klare Regeln für die Dateninterpretation

Zwei Personen stehen in einem Büro und besprechen ein Thema
© AdobeStock: tunedin

Die DIN DKE SPEC 99200 legt ab sofort einen einheitlichen Standard für die Interpretation des ReqIF-Formats fest. So ist der Austausch relevanter Informationen noch einfacher und reibungsloser für Unternehmen. 

Unternehmen kooperieren innerhalb der Lieferkette mit zahlreichen Partnern. Doch der Austausch technischer Daten gestaltet sich oft schwierig, wenn unterschiedliche Systeme und Standards aufeinandertreffen. Das bremst Prozesse und mindert die Effizienz. Wenn dann noch die Interpretation der gelieferten Daten nicht einheitlich ist, kommt es zu Missverständnissen. Das war bisher das Problem beim ReqIF-(Requirements Interchange Format-)Dateiformat. Das Format dient dem Austausch von Anforderungen zwischen verschiedenen Tools und Unternehmen. Es ermöglicht einen zuverlässigen Transfer dieser Anforderungen – beispielsweise von Metadaten, Beschreibungen und Beziehungen, etwa zwischen Kunde und Lieferant. Doch bisher wurde das Format von den Nutzern und Nutzerinnen unterschiedlich ausgelegt, weil standardisierte Interpretationen fehlten. 

Ein Beispiel: Ein Automobilhersteller übermittelt einem Getriebehersteller die Prüfbedingungen für den Wirkungsgrad eines stufenlosen Schaltgetriebes. Die Daten werden als digitaler Anhang zum Auftrag in Form einer ReqIF-Datei gesendet. Weil die beiden Unternehmen jedoch unterschiedliche interne Systeme nutzen und mit verschiedenen Attributen und Werten arbeiten, müssen sie die Daten aufwendig konvertieren – ein Prozess, der mit einem hohen manuellen Bearbeitungsaufwand verbunden ist und Fehlerquellen birgt. 

Daten standardisiert interpretieren 

Genau diese Fehlerquellen werden mit dem neuen Standard DIN DKE SPEC 99200 beseitigt. Der Standard regelt, wie Metadaten zu interpretieren und Anforderungen umzusetzen sind – einschließlich ihrer Prioritäten und Flexibilitäten. Er legt zudem fest, wie ein Dokument fragmentiert werden kann. Dabei gibt es verschiedene Ansätze: Ein Dokument lässt sich abschnittsweise oder absatzweise in Anforderungen zerlegen. Alternativ ist auch eine Fragmentierung bis auf Satzebene möglich, um einzelne Aussagen als Festlegung oder Anforderung zu definieren. Mit dem Standard verbessert sich die Interoperabilität, also der Datenaustausch zwischen verschiedenen Systemen. Ein weiterer Meilenstein: Mit dem neuen Format sind Änderungen in Normen und Standards nun nachverfolgbar. Das Change Management wird dadurch auf Ebene der Anforderungen möglich. Anwender*innen können zwei Versionen eines Standards vergleichen und nachvollziehen, welche Anforderungen unverändert sind, und welche auf mögliche Änderungen hin auszuwerten und in den Systemen zu aktualisieren sind. 

Erfolgreiche Zusammenarbeit 

Für die Erarbeitung der DIN DKE SPEC 99200 haben DIN und die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik (DKE) eng zusammengearbeitet und innerhalb der Initiative Digitale Standards (IDiS) auf die Expertise von Unternehmen zugreifen können. So war es möglich, den Standard gezielt an den Bedürfnissen der Anwender*innen auszurichten. Mit dem neuen Standard wurde bereits ein großer Meilenstein für SMART Standards erreicht. Er zeigt, welchen Beitrag SMART Standards zur Wirtschaftlichkeit leisten. Ab sofort steht der Standard zum Download bereit. 

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