Presse

2024-04-10

Kickoff für internationales ISO/TC 347 für datengestützte Agrar- und Lebensmittelsysteme

Weltkarte, auf der alle teilnehmenden Länder farblich markiert sind
Weltkarte mit teilnehmenden Nationen (rot gefärbt) am ISO/TC 347
© ISO

Rund 125 Delegierte aus 18 Nationen folgten der Einladung und kamen zum virtuellen Kickoff des neuen internationalen Technischen Komittees zu datengestützten Agrar- und Lebensmittelsystemen zusammen. In der Videokonferenz wurden unter anderem die bisherigen Arbeiten der nationalen Gremien präsentiert und über anstehende Normungsprojekte entschieden. Andres Ferreyra, Industry Data Standards & Collaborations Lead bei Syngenta wurde als Chair gewählt.

Der Gründungssitzung vorangegangen war die Gründung des nationalen Spiegelausschusses am 16. Januar 2024, zu der Teilnehmer*innen aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand zusammenkamen. Viele weitere nationale Standardisierungsorganisationen haben bereits nationale Spiegelgremien zum ISO/TC 347 gegründet, um ihre Interessen gemeinsam zu diskutieren und eine nationale Delegation für die Arbeit im Komitee zu entsenden.

Im Oktober 2023 wurde das neue Technisches Komitee (eng.: Technical Committee, kurz TC) bei der Internationalen Standardisierungsorganisation (ISO) gegründet. Das von DIN beantragte ISO/TC 347 wird Normen und Standards rund um daten-gestützte Agrar- und Lebensmittelsysteme erarbeiten und die Interoperabilität landwirtschaftlicher Systeme unterstützen. Dabei liegt der Fokus auf Herausforderungen im Hinblick auf Interoperabilität wie eine einheitliche Agrarsemantik, standardisierte Datenformate in Agrar- und Lebensmittelsystem, das Datenmanagement von Tierzucht und Tierhaltungsaktivitäten sowie das Thema Urban Farming. Die Gründung des neuen TCs war eine Empfehlung aus der ISO Strategy Advisory Group Smart Farming. DIN übernimmt dabei die Leitung des Sekretariats und hat aufgrund der guten Zusammenarbeit mit der US-amerikanische Standardisierungsorganisation ANSI während der ISO SAG Smart Farming die Chairperson aus den USA vorgeschlagen.

Hintergrund

In der Landwirtschaft gibt es keine „gemeinsame Datensprache“. Damit fehlen also Standards für die grundlegenden Daten, die zur Beschreibung von unter anderem Kulturen, Schädlingen, Feldern, Herden und Labormethoden verwendet werden. Geräte und Software von verschiedenen Herstellerunternehmen können oft nicht miteinander kommunizieren, was das Sammeln und Auswerten von Daten erheblich erschwert. 

Durch Standards kann die Automatisierung der Datenerfassung und -verarbeitung vorangetrieben und Kosten entlang der gesamten Wertschöpfungskette gesenkt werden. Dies bietet vor allem für die Landwirtschaft in Ländern des Globalen Südens enormes wirtschaftliches Potenzial. Aber auch im Hinblick auf die Auswirkungen des Klimawandels kann die Nutzung von Daten helfen, beispielsweise indem Produktionsmethoden durch die Berücksichtigung von Umweltfaktoren ökologisch effizient gestaltet werden. Herausforderungen, wie sich verändernde Wetterereignisse, können besser vorhergesagt und damit besser bewältigt werden. Die Möglichkeiten der Nutzung von Daten in dem Agrar- und Lebensmittelbereich sind vielfältig, insbesondere zum Erreichen von Nachhaltigkeitszielen. Kommen Sie auf uns zu, um diese zu Diskutieren. 

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