Verleihung der Beuth-Denkmünze an Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. Kurt Ziegler

Prof. Dr.-Ing. habil. Kurt Ziegler (links) und Rüdiger Marquardt, Mitglied des Vorstandes von DIN

Im Rahmen des National Members‘ Meeting 2018 der European Federation of National Associations of Measurement, Testing and Analytical Laboratories (eurolab aisbl) wurde Herr Prof. Dr.-Ing. habil. Kurt Ziegler, Vorsitzender von eurolab-Deutschland, in dankbarer Würdigung seiner Verdienste um die Normung und Standardisierung auf dem Gebiet der Schweißtechnik, Akkreditierung und Konformitätsbewertung auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene am 15. November 2018 mit der Beuth-Denkmünze ausgezeichnet.

Prof. Dr. Kurt Ziegler begann nach dem Studium der Bergbauwissenschaften im Jahre 1974 seine Tätigkeit bei der Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM) und war auf dem Gebiet der Forschung und Zulassung von Explosivstoffen tätig. Im Jahre 1974 promovierte er und im Jahre 1984 folgte die Habilitation. Bereits damals galt sein besonderes Interesse dem Qualitätsmanagement. Im Jahre 1988 wurde Prof. Dr. Ziegler auf Grund seiner wissen­schaftlichen Leistungen von der Technischen Universität Berlin zum apl. Professor ernannt.

1995 verließ er die BAM und wurde vom Ministerium für Wirtschaft zum Direktor des neu zu errichtenden Materialprüfungsamtes Berlin-Brandenburg ernannt. Er leitete den Aufbau des Amtes, das danach für beide Länder und für deren Wirtschaft tätig wurde. Einige Jahre später nahm Prof. Dr. Ziegler eine Stelle als Geschäftsführer beim Deutschen Akkreditie­rungs­system Prüfwesen an, die er bis zu seinem Ausscheiden aus Altersgründen im Jahre 2010 bekleidete.

Prof. Dr. Ziegler wirkt auch heute noch in Projekten im Ausland auf dem Gebiet des Qualitätsmanagements mit. Er ist Mitglied im beratenden Ausschuss des Verbandes der Materialprüfungsämter, Mitglied des Boards von Eurolab aisbl und von dort als Beobachter in der ISO/CASCO Working Group 42 entsandt, die sich mit der Überarbeitung von EN ISO/IEC 17000 „Konformitätsbewertung - Begriffe und allgemeine Grundlagen“ befasst.

Bereits in Verbindung mit seiner Tätigkeit in der Bundesanstalt für Materialprüfung hat Prof. Dr. Ziegler die Einführung der DIN EN ISO/IEC 17025 „Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien“ mit dem Ziel der Akkreditierung geleitet. Nach seiner Ernennung zum Fachgruppenleiter der Fachgruppe „Gasgeräte und Acethylen-anlagen“ wurde er Mitglied und kurze Zeit später Obmann des Arbeitsausschusses „Gasschweißgeräte“ im DIN-Normenausschusses Schweißen und verwandte Verfahren (NAS).

Später wurde er zum Chairman von CEN/TC 121/SC 7 "Einrichtungen für Gasschweißen, Schneiden und verwandte Verfahren" und zum Chairman von ISO/TC 44/SC 8 "Einrich­tun­gen für Gasschweißen, Schneiden und verwandte Verfahren" gewählt.

Er sollte diese drei Aufgaben durch kontinuierliche Wiederwahl über einen Zeitraum von 25 Jahren wahrnehmen und hat nahezu 100 Sitzungen geleitet. Sein besonderer Schwerpunkt galt dabei immer sicherheitstechnischen Argumenten und Aspekten. Sein diplomatisches Vorgehen auch in schwierigen Verhandlungssituationen zeichneten ihn aus und verschafften ihm in seiner Tätigkeit Respekt und Anerkennung im In- und Ausland.

Nach seiner Pensionierung wurde Herr Prof. Dr. K. Ziegler zum Präsident von eurolab-Deutsch­land, des Verbandes der Vertretung aller deutschen Konformitätsbewertungsstellen im Verband eurolab aisbl der europäischen Vertretung gewählt. Kurze Zeit später wurde er ins Präsidium und bald danach zum 1. Vizepräsidenten gewählt, Positionen, die er noch heute wahrnimmt.

In diese Zeit fällt seine persönliche aktive Mitwirkung in der ISO/CASCO WG 44 zur Revision der ISO/IEC 17011 „Konformitätsbewertung - Anforderungen an Akkreditierungs­stellen, die Konformitätsbewertungsstellen akkreditieren“.

Abgerundet wird das ganze durch die Zusammenarbeit von Prof. Dr. Ziegler mit dem IBD, dem Internationalen Beratungsdienstes von DIN, in diversen Projekten zur Schaffung von Qualitätsinfrastrukturen in Ländern, für die eine Qualitätsinfrastruktur noch nicht selbstverständlich ist, um deren Wirtschaftskraft zu stärken.

Zusammenfassen kann festgestellt werden, dass Prof. Dr. Ziegler auf seinem beruflichen Lebensweg in unterschiedlichen Bereichen wesentlich dazu beigetragen hat, dass die Interessen der deutschen Wirtschaft und von DIN in der Normung berücksichtigt wurden. Er hat insbesondere auf den Gebieten der Technischen Sicherheit und der Konformitäts­bewertung wesentlich zum Erfolg der Normung beigetragen. Er hat während all seiner Tätigkeiten sich zur Normung bekannt, sich ihr verpflichtet gefühlt, sie als wesentliches Instrument für den Erfolg für Wirtschaft und Gesellschaft hervorgehoben und national und international vertreten.