Lothar Maier, geboren am 19.6.1944 in Wolfach/Baden und aufgewachsen in Stuttgart, studierte Politikwissenschaften, Geschichte und Soziologie in Tübingen und Madrid. Nach seiner Promotion 1977 zum Dr. rer. soc. an der Universität Tübingen war er zunächst als Assistent des Geschäftsführers der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart tätig. Von 1979 bis 1982 leitete er als Geschäftsführer die Verbraucherzentrale Hamburg. Danach lehrte er bis 2009 als Professor an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) das Fach Verbraucherpolitik und Methoden der Verbraucherarbeit.

In der Normung engagiert sich Professor Maier bereits seit über 20 Jahren. 1990 wurde er in den Präsidialausschuss "Verbraucherrat des DIN" berufen und gestaltete als einer von fünf Mitgliedern maßgeblich die Politik und Zielrichtung dieses Gremiums. Im Jahre 2002 übernahm er die Position des Vorsitzenden, die er bis zu seinem Ausscheiden aus dem Verbraucherrat, Ende Juni 2011, innehatte. In seiner Funktion als Vorsitzender des Verbraucherrates nahm er auch an den Sitzungen des DIN-Präsidiums teil, um auch dort die Interessen der nichtgewerblichen Endverbraucher zu vertreten.
Für die Interessen der Verbraucher engagierte sich Professor Maier in weiteren Gremien des DIN. So war er als Mitglied des Lenkungskreises deutsche Normungs-strategie an der Entwicklung der Deutschen Normungsstrategie (DNS) beteiligt. Auch im Beirat des NA 173 Normenausschuss Grundlagen der Normungsarbeit (NAGLN) vertrat er aktiv die Interessen der Verbraucherseite und beteiligte sich im untergeordneten Arbeitsausschuss NA 173-00-01 Normungsgrundsätze aktiv an der Überarbeitung der Normen DIN 820 Teil 1, 3 und 4, die die Grundsätze, die Begriffe und den Geschäftsgang der Normungsarbeit festlegen. In der Koordinierungsstelle Managementsystemnormung (KoSMaS) im DIN war er von 2006 bis 2007 vertreten. Als letztes sei seine Mitarbeit in der Arbeitsgruppe des DIN-Präsidiums "Votum geschlossener Kreis" (VgK) zu nennen. In all diesen Gremien sorgte Professor Maier in überaus engagierter Weise dafür, dass auch die Positionen der Verbraucher Gehör finden.

Professor Maier vertrat die Interessen der Verbraucher und des DIN-Verbraucherrates aber nicht nur auf nationaler, sondern auch auf europäischer und internationaler Ebene. Bereits Anfang der 90er Jahre war er als Präsident des CCC (Conceil Consultatif des Consomateurs) der EU-Kommission maßgeblich an der Gründung der ANEC, der europäischen Verbrauchervertretung in der Normung, beteiligt. Von 2002 bis Mitte 2011 wirkte er als deutscher Vertreter in der ANEC mit und war das deutsche Mitglied der General Assembly. Dieser stand er über zwei Amtsperioden, von 2007 bis 2011, als Präsident der ANEC vor und prägte als solcher die Politik der ANEC. Auch in der internationalen Normung engagierte sich Professor Maier stark. In seiner Funktion als Vorsitzender des Verbraucherrates war er seit 2002 Leiter der deutschen Delegation bei COPOLCO, dem verbraucherpolitischen Komitee der ISO.

Zusätzlich zu seiner Hochschultätigkeit, seiner Tätigkeit für den Verbraucherrat des DIN und zahlreichen Ehrenämtern war Professor Maier in Entwicklungsprojekten im Bereich Verbraucherschutz und Aufbau von Verbraucherorganisationen in zahlreichen Ländern tätig. Auch dabei hat er immer wieder das Thema Normung und Verbraucherschutz einfließen lassen und das deutsche Model der Verbrauchervertretung in der Normung über die Grenzen Deutschlands und Europas hinweg bekannt gemacht.