Prof. Dr.-Ing. Detlef von Hofe

Professor von Hofe studierte an der staatlichen Ingenieurschule in Krefeld Allgemeinen Maschinenbau sowie an den Technischen Universitäten Berlin und Braunschweig Maschinenbau mit der Fachrichtung Mechanik und Werkstoffkunde, Spezialisierung Schweißtechnik. 1965 qualifizierte er sich zum Schweißfachingenieur an der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Duisburg. Dort war er von 1971 bis 1974 als Forschungsingenieur tätig. Am Institut für Schweißtechnik der Technischen Universität Braun¬schweig promovierte er 1974 zum Dr.-Ing. Es folgte eine Anstellung bei Siemens von 1974 bis 1991, wo er zuletzt für die Fertigung stationärer Gasturbinen im Bereich KWU in Berlin verantwortlich war.

Von 1991 bis Januar 2006 war Professor von Hofe Hauptgeschäftsführer und Mitglied des Präsidiums des DVS, gleichzeitig Geschäftsführer der Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren des DVS in der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) und des DVS-Verlages.

1995 wurde er zum Honorarprofessor der Technischen Universität Otto von Guericke in Magdeburg für das Gebiet "Qualitätssicherung in der Schweißtechnik" berufen. Seit 1993 ist er Vice President der European Federation for Welding, Joining and Cutting (EWF).

Professor von Hofe ist seit ca. 20 Jahren in der Normung engagiert und hat mit großer Tatkraft und hervorragender Sachkenntnis die nationale, die europäische und die internationale schweißtechnische Normung wesentlich beeinflusst.

Unter seiner Leitung wurde der CEN-Programmausschuss im Beirat des Normenausschusses Schweißtechnik (NAS) eingesetzt als Lenkungs- und Spiegelgremium zum CEN/TC 121 "Schweißen", das er als Vorsitzender seit der Sekretariatsübernahme durch das DIN im Januar 2004 leitet. Damit war es möglich, sehr frühzeitig grundsätzliche Positionen für die Normungsarbeit im CEN/TC 121 durchzusetzen und die Übernahme der Sekretariate wichtiger Arbeitsgremien zu erreichen.
Durch richtungweisende Vorgaben von Professor von Hofe war es möglich, die mit DIN EN ISO 9000 und Folgenormen geschaffenen Grundlagen über Qualitätssicherungssysteme auf die Schweißtechnik zu übertragen. Gestützt auf seine vieljährigen internationalen und nationalen Kenntnisse und Erfahrungen im Kraftwerksbau gelang es ihm, die bisher bestehende und bewährte Praxis der eigenverantwortlichen Gütesicherung in das neue Normungssystem zu integrieren.
Durch seinen Vorsitz im ISO/TC 44/SC 10 "Vereinheitlichung von Schweißvorschriften" und CEN/TC 121/SC 4 "Qualitätsmanagement für das Schweißen" wurde in vorbildlicher Weise erreicht, dass die europäischen und die weltweiten Normungsarbeiten durch die Anwendung der Wiener Vereinbarung frühzeitig abgestimmt und als EN-ISO- und damit als DIN-EN-ISO-Normen veröffentlicht wurden.
Er war maßgeblich daran beteiligt, das Konzept der Bezugnahme auf Fachgrundnormen in Anwendungsnormen durchzusetzen, um Doppelfestlegungen und Doppelarbeit zu vermeiden und somit die Konsistenz der Normung zu erhalten.
In seiner Funktion als Hauptgeschäftsführer des DVS konnte Professor von Hofe verstärkt zusätzliche Experten und Förderbeiträge für die Normungsarbeit gewinnen.
Über das Aufgabengebiet des NAS hinaus setzte sich Professor von Hofe auch übergeordnet für die Aufgaben im DIN ein. Er war beratendes Mitglied im Deutschen Rat für Konformitätsbewertung im DIN (DIN KonRat) und arbeitete im Normenausschuss Materialprüfung (NMP) zu Vorhaben über zerstörungsfreie Prüfungen von Schweißverbindungen sowie im Normenausschuss Eisen und Stahl (FES) zu Vorhaben über schweißgeeigneten Stahlguss mit. Er unterstützte die Normungsarbeit im Normenausschuss Kunststoffe (FNK) durch die Bereitstellung von DVS-Merkblättern und -Richtlinien als Basis für europäische Norm-Entwürfe. Über die Koordinierungsausschüsse "Geschweißte Stahlbauten beim DVS" und "Schienenfahrzeuge beim DVS" wurde die abgestimmte Anwendung des schweißtechnischen Regelwerkes umgesetzt.
Seine Kompetenz, seine Erfolge und die Möglichkeit als Präsidialmitglied des DVS nutzte Professor von Hofe in überzeugender Weise, um die Normung zu fördern.