Dr.-Ing. Peter Kiehl

Dr. Kiehl studierte von 1963 bis 1969 an der Technischen Universität Berlin Bauingenieurwesen und promovierte im März 1973 zum Doktor-Ingenieur mit dem Thema "Die Leistung der Hydraulikbagger und Möglichkeiten ihrer Erfassung".
Von 1969 bis 1970 war Dr. Kiehl Wissenschaftlicher Mitarbeiter und von 1970 bis 1975 Wissenschaftlicher Assistent im Fachgebiet Baubetrieb und Baumaschinen an der Technischen Universität Berlin.
Seit 1. Mai 1975 ist Dr. Kiehl im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. tätig und war zuerst als Referent im Normenausschuss Bauwesen (NABau) mit dem Aufbau eines Forschungsprogramms für "Rechnerunterstütztes Entwickeln und Konstruieren" betraut. Zum 1. Juli 1979 wurde er zum Stellvertreter des Geschäftsführers des NABau berufen und am 1. Juli 1984 zum Stellvertretenden Abteilungsleiter der Technischen Abteilung 6. Im Dezember 1985 übernahm Dr. Kiehl die Geschäftsführung des Normenausschusses Heiz- und Raumlufttechnik (NHRS) und am 1. Juli 1988 zusätzlich die Geschäftsführung des NABau, die er bis 1991 innehatte. Dr. Kiehl hatte als Geschäftsführer des NABau die konzeptionelle Vorbereitung zur Gründung des Vereins zur Förderung der Normung im Bereich Bauwesen e. V. (VFBau) und der Beitragsordnung maßgeblich beeinflusst und damit die Finanzierung dieses Normenausschusses sichergestellt. Im Juli 1988 wurde er mit der Leitung der Technischen Abteilung 6 betraut.
Der Weg von Dr. Kiehl im DIN ging beharrlich nach oben. Als Technischer Direktor Koordinierung und Planung wechselte er im Dezember 1992 in den Geschäftsbereich Normung.
Nachdem Dr. Kiehl bereits den Geschäftsführer der Deutschen EDI-Gesellschaft e. V. (DEDIG) – einer damaligen Tochter des DIN – vertreten hatte, übernahm er von Januar 1995 bis Dezember 1995 die Geschäftsführung dieses Vereins.
Seit April 2000 ist Dr. Kiehl Mitglied der Geschäftsleitung des DIN und zuständig für den Geschäftsbereich Normung. In der Zeit als Geschäftsleitungsmitglied von Dr. Kiehl wurden insbesondere die nachfolgenden Aufgaben umgesetzt bzw. in Angriff genommen:

  • Beschleunigung der Normungsarbeit (national, europäisch, international)
  • Optimierung des Normungsprozesses und Einführung eines straffen Projektmanagements
  • Überarbeitung der Regeln des DIN
  • verstärkter Einsatz elektronischer Arbeitsmittel in den Normenausschüssen
  • Sicherstellung der Finanzierung der Normung
  • Reorganisation des DIN (Zusammenführung von Normenausschüssen, Verlagerung der Geschäftsstellen der Normenausschüsse von Köln nach Berlin und Auflösung der Zweigstelle Köln, Neuorganisation der Technischen Abteilungen und Technischen Gruppen) für eine effizientere Arbeitsstruktur und Nutzung von Synergieeffekten
  • Ziele der Deutschen Normungsstrategie
  • Zukünftige Anforderungen an die Normung
  • verstärkte Zusammenarbeit mit Ministerien und nachgeordneten Stellen, mit anderen Regelsetzern und Institutionen
  • ISO-Vorhaben Soziale Verantwortung und Sicherheit
  • Weltweite Relevanz von Internationalen Normen

Von 2002 bis 2005 war Dr. Kiehl Mitglied des ISO-Rates.
Dr. Kiehl hatte von April 2000 bis zu seinem Ausscheiden die Schriftleitung der DIN-Mitteilungen + elektronorm inne und hat in dieser Eigenschaft maßgeblich zum neuen Erscheinungsbild der Zeitschrift des DIN beigetragen.
Neben der beruflichen Tätigkeit im DIN hat sich Dr. Kiehl aber auch in anderen Bereichen engagiert. In verschiedenen Lehraufträgen an der Staatlichen Technikerschule und der Technischen Fachhochschule Berlin, bildete er den Nachwuchs aus. Er wirkte mit im Beirat des Instituts für Zeitwirtschaft und Betriebsberatung und er war Sachverständiger der Arbeitsgruppe "Bauforschung und Architektur" des Wissenschaftsrates im Zusammenhang mit der Stellungnahme zu außeruniversitären Forschungseinrichtungen in den neuen Bundesländern. Auf die zahlreichen Veröffentlichungen ist ebenfalls hinzuweisen. Auch in seiner "zukünftigen Freizeit" wird sich Dr. Kiehl weiterhin der Normung widmen mit dem Start einer neuen Vorlesung im Wintersemester an der TU Berlin im Fachgebiet Innovationsökonomie "Normung – ein strategisches Instrument in Wirtschaft, Staat und Gesellschaft".
Mit der Aufnahme in den Waldemar-Hellmich-Kreis würdigt das Präsidium die Leistungen von Herrn Dr. Kiehl.

Dem Waldemar-Hellmich-Kreis, der 1957 gegründet wurde, gehören Persönlichkeiten an, die sich um die Normung besonders verdient gemacht haben und vom DIN-Präsidium auf Lebenszeit in diesen Ehrensenat berufen werden.

Der Waldemar-Hellmich-Kreis trifft sich einmal im Jahr zu einer Tagung. Satzungsgemäß soll der Waldemar-Hellmich-Kreis die Tradition des DIN pflegen und mit dem Namen dieses Kreises soll auch an den Gründer und ersten Direktor des DIN erinnert werden. Der Kreis hat das Recht, Empfehlungen an die Geschäftsleitung des DIN zu geben.
Das DIN gratuliert Herrn Dr. Kiehl zu dieser Auszeichnung. Verbunden damit ist auch der Dank der Geschäftsleitung und aller Mitarbeiter des DIN für die stets gute Zusammenarbeit sowie den besten Wünschen für den Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt.