Diplom-Ökonom Reinhold Welina

Nach dem Studium der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre von 1965 bis 1969 mit dem Abschluss Diplom-Ökonom an der Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Wirtschaftswissenschaften begann Herr Welina seine berufliche Tätigkeikt als Systemanalytiker und Projektleiter bei der Fried. Krupp Hüttenwerke AG in Bochum. 1972 wechselte er zum Betriebsforschungsinstitut VDEh-Institut für angewandte Forschung GmbH und war dort bis 1973 als EDV-Organisator tätig. Im März 1978 übernahm er den Bereich Organisations- und Sonderaufgaben im Verein Deutscher Eisenhüttenleute (VDEh) in Düsseldorf und wurde kurz danach Prokurist der Tochtergesellschaft Verlag Stahleisen mbH, dessen Geschäftsführung Herr Welina dann von Mai 1980 bis Dezember 1984 innehatte.
Im Januar 1985 wechselte Reinhold Welina zur DIN-Gruppe und wurde Geschäftsführer der DIN Media GmbH. Als Kaufmännischer Direktor im DIN wurde er im Oktober 1985 Mitglied der Geschäftsleitung des DIN und übernahm ab Juli 1988 die Geschäftsbereiche Verwaltung und Verlage des DIN. Seit April 2000 ist Herr Welina Stellvertretender Direktor des DIN. Außerdem wurde er zum 1. April 2000 weiterhin als Geschäftsführer der DIN MediaVerlag GmbH, des Verlags für Technische Regelwerke GmbH und der DIN Software GmbH bestellt; das Amt des Geschäftsführers dieser Gesellschaften legte er im Februar 2002 nieder.

Während der Zeit seiner Geschäftsführung der DIN Media sind insbesondere die folgenden Meilensteine hervorzuheben:

  • Aufbau eines elektronischen Normenarchives zu Beginn der 90er Jahre, daran anschließend Aufbau des Angebots elektronischer Normen-Produkte, ab Mitte der 90 Jahre Einführung eines Printing-on-Demand Systems für Einzelnormen als neues Produktionsverfahren
  • Ausweitung der Kapazitäten der DIN Media zur Wendezeit 1990/1991, als die neuen Bundesländer einen hohen Bedarf an DIN-Normen hatten
  • Weiterentwicklung vom DIN Media Vertrieb zum DIN Media mit einem entsprechenden Auftreten in der Öffentlichkeit, z.B. auf Buchmessen und auf diversen Fachmessen
  • Einführung eines erfolgreichen Online-Auftrittes, beginnend 1996 mit dem Webshop und ab 2000 mit dem Angebot des Normen-Download
  • Aktive Vertretung der DIN Media in den wichtigsten Gremien der Verlagsbranche
  • Sprecher der Deutschen Fachpresse im Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) und Börsenverein des Deutschen Buchhandels von 2000 bis 2003
  • Mitglied des Verlegerausschusses im Börsenverein des Deutschen Buchhandels von 2000 bis 2003
  • Vorsitzender des Verbandes der Zeitschriftenverleger Berlin-Brandenburg seit 1998
  • Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Zeitschriftenverlage (AGZV) seit 1982

In Anerkennung dieses Engagements wurde Reinhold Welina vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels durch die Verleihung der goldenen Nadel im April 2006 ausgezeichnet.

Mit seinem strategischen Weitblick bei Einführung neuer elektronischer Archivierungs- und Produktionssysteme, seiner hohen Flexibilität und seinem Mut auch zum Einschlagen neuer Wege, seiner Offenheit und Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Technologien und Vertriebskanälen hat Herr Welina die DIN Media zu seiner heutigen Bedeutung geführt und mit der Vertretung der DIN Media nach außen den Normungsgedanken auch in der Verlagswelt verbreitet.
Im DIN liegen in der Verantwortung von Herrn Welina der Bereich Zentrale Funktionen mit Personal- und Rechnungswesen sowie IT-Management und der Bereich Anlagen- und Beteiligungsmanagement.

Hier sind besonders die Schwerpunkte seiner Aufgaben

  • Maßnahmen zur Restrukturierung der einzelnen Gesellschaften innerhalb der DIN-Gruppe
  • Einführung moderner IT-Technologien
  • Kostenreduzierung
  • Maßnahmen zur Sicherung der Zukunft des DIN
  • Umsetzung der Ziele der Deutschen Normungsstrategie

herauszustellen.

Herr Welina war von 1990 bis 1995 Vorsitzender des ISO Committee on Information Systems and Services (INFCO), das sich mit dem Informationsaustausch zwischen den ISO-Mitgliedern und dem Zentralsekretariat sowie mit Fragen der Vertriebspolitik – insbesondere dem Schutz des Urheberrechts von ISO-Normen im Hinblick auf die Finanzierung der Normungsarbeit und die Vereinbarung von Regeln für die Verwertung der Arbeitsergebnisse - befasste. Ab 2001 wurde INFCO durch eine strategische Beratergruppe ISO/CPSG (Commercial Policies Strategies Group) ersetzt, deren Vorsitzender Herr Welina von 2003 bis 2007 war. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang das Grundsatzpapier zu Fragen des Urheberrechts, der Verwertungsrechte und des Vertriebs von Arbeitsergebnissen der ISO (POCOSA).

Mit ähnlichen Fragen befasst sich bei CEN die Arbeitsgruppe CEN/SD (Standards Distribution) und die den CEN-Verwaltungsrat in Fragen der Vertriebspolitik berät sowie den wichtigen Leitfaden zur Verteilung und zum Verkauf von CEN/CENELEC-Publikationen (CEN/CENELEC Guide 10) erarbeitet hat und für eine ständige Aktualisierung sorgt. Von 2003 bis 2005 war Herr Welina Vorsitzender von CEN/SD.

Als Delegierter von INFCO bzw. ISO/CPSG gehörte Herr Welina von 1999 bis 2004 der strategischen Beratergruppe ISO/ITSIG an, die sich mit Entwicklung und Einführung informationstechnischer Lösungen für die Normung beschäftigt.

Die offene Art und die guten Kontakte von Reinhold Welina führten zu einer verbesserten Vertretung und Präsenz des DIN in Politik- und Wirtschaftskreisen. So hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass das DIN beispielsweise Co-Sponsor wurde der regelmäßig stattfindenden Konferenz der Dräger Stiftung und des United States Chamber of Commerce mit deutschen und u.s.-amerikanischen Vertretern aus Politik und Wirtschaft zum Fragen des transatlantischen Marktes. Die größere Bedeutung der Normung für die Außenwirtschaftspolitik zeigt sich auch darin, dass Herr Welina den deutschen Außenminister bei Reisen nach Asien und Südamerika begleiten konnte.

Anfang des Jahres 2009 wird Herr Welina nach 24 Jahren Zugehörigkeit zum DIN in den Ruhestand treten.