Beuth-Denkmünze an Prof. Dr. Dr. Mathias

© DIN

Herr Prof. Mathias wurde am 10. Februar 1946 in Gerzen im niederbayerischen Landkreis Landshut geboren. Nach dem Studium der Medizin an den Universitäten Frankfurt, Wien und Heidelberg, promovierte er 1972 und habilitierte sich 1979 mit der Arbeit "Perkutane transluminale Angioplastie der Aorta carotis – Tierexperimente und erste klinische Erfahrungen". Seine Facharzt­ausbildung für Radio­logie schloss er 1979 in Freiburg und für Neuroradiologie 1986 in Münster ab.

Herr Prof. Mathias ist Professor für Radiologie an der medizinischen Fakultät der Universität Münster und Direktor der Radiologischen Klinik im Klinikum Dortmund. Er ist Mitglied zahlreicher Organisationen, wie beispielsweise der Deutschen Röntgen­gesellschaft (DRG), der British Society of Radio­logy und der Radiological Society of North Amerika. Von 1994 bis 1998 war er Vorstandsmitglied der Deutschen Röntgen­gesellschaft. Er organisierte 16 nationale und internationale Kongresse, hielt etwa 3.850 wissenschaftliche Vorträge und veröffentlichte etwa 250 Publikationen in medizini­schen Fachzeitschriften und Büchern.

Herr Prof. Mathias wurde mehrfach geehrt. Unter anderem ist er Ehrenmitglied der Cardiovascular and Interventional Radiological Society of Europe und mit der Gold­medaille der International Andreas Grünzig Society ausgezeichnet. Für seinen engagierten und erfolgreichen Einsatz im Normenausschuss Radiologie (NAR) und für die Belange des Strahlenschutzes wurde Herr Prof. Mathias im Jahre 2008 durch die Deutsche Röntgengesellschaft mit der Herrmann-Rieder-Medaille ausgezeichnet.

Im April 1982 wurde Herr Prof. Mathias als Mitarbeiter in dem Arbeits­ausschuss 4 "Röntgen­diagnostik" aufgenommen. 1992 wurde er zum Obmann gewählt. In dieser Zeit wurden eine Reihe wichtiger Normen für Röntgen­diagnostik erarbeitet, die von Herrn Prof. Mathias wesentlich beeinflusst wurden. Mit zunehmender Bedeutung der Informationstechnik für die Radio­logie war eine Umstrukturierung des NAR erforderlich, in deren Zuge unter Leitung von Herrn Prof. Mathias das Arbeitsgebiet des AA 4 und seine Bezeichnung in "Informations­verarbeitung" geändert wurde.

1995 wurde Herr Prof. Mathias als Vorsitzender des Normenausschusses Radiologie gewählt. Auf seine Anregung hin entstand die Erinnerungsschrift "Normen­ausschuss Radiologie – 70 Jahre Normen für die Radiologie 1927 bis 1997", eine für die Außendarstellung des Normenausschusses in dieser Form neuartige Informations­schrift für alle an der radiologischen Normung interessierten Kreise.

Herr Prof. Mathias ist nicht nur eines der langjährigsten Mitglieder des NAR, sondern auch Vorsitzender mit der längsten Amtszeit von 18 Jahren; er war damit ein Garant für kontinuierliche Normungspolitik und Normungsarbeit. In dieser Zeit hat er sich für den NAR wie auch für die Interessen der Deutschen Röntgengesellschaft als Träger des Normenausschusses eingesetzt.

Zu seinen besonderen Verdiensten gehören unter anderem die Erarbeitung und Verabschiedung der NAR-Geschäftsordnung im Jahre 2000, die Neustrukturierung des NAR und die Darstellung des Normenausschusses nach außen.

Neben all seinen hier aufgelisteten Verdiensten und seiner hohen fachlichen Kompetenz zeichnen Herrn Prof. Mathias seine menschlichen Eigenschaften aus. Es ist ihm anzumerken, dass ihm die Normungsarbeit eine Herzensangelegenheit ist. Seine ständige Bereitschaft, für die Normung tätig zu sein, seine Hilfsbereit­schaft, sein diplomatisches Fingerspitzengefühl und seine Herzlichkeit sind es, die ihm zu großer Anerkennung in der Normung verhelfen.

Als Zeichen des Dankes für das große Engagement seit über 30 Jahren als Mitarbeiter, Obmann und Vorsitzender zeichnete das DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Herrn Prof. Mathias am 3. Mai 2013 auf der Festveranstaltung der Deutschen Röntgengesellschaft mit der Beuth-Denkmünze aus.