Beuth-Denkmünze an Dipl.-Ing. Burkhard Schröder

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Burkhard Schröder, Leibniz Universität Hannover – Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik (HPI), ist seit über 30 Jahren das Bindeglied zwischen Normung und Handwerk.

Mitte der 70er Jahre wurde das Thema Normen und Handwerk verstärkt diskutiert. Auf Anregung des damaligen Präsidenten der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe, Heinz Landré, der das Handwerk gleichzeitig im Präsidium des DIN vertreten hat, wurde 1976 der Arbeitskreis "Normen und Handwerk" gegründet. Die Geschäftsführung lag beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH).

Auf Initiative von Herrn Schröder wurde 1977 nach eingehenden Verhandlungen zwischen dem Zentralverband des Deutschen Handwerks, dem Vorsitzenden des Arbeitskreises "Normen und Handwerk", Präsident Landré, und dem HPI vereinbart, eine Zentralstelle für Normung im Handwerk zu schaffen und diese beim HPI anzusiedeln. Es wurde daraufhin die "Koordinierungsstelle für technische Regeln im Handwerk am Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik an der Technischen Universität Hannover (KfN)" gegründet, deren Leitung Herr Schröder übernahm. Aufgabe dieser Koordinierungsstelle waren
Verteilung der Norm-Entwürfe des DIN an die einschlägigen Fachverbände zur Information und Stellungnahme
Koordinierung von Normungsanträgen und Einsprüchen zu Norm-Entwürfen
Anregung und Erstellung von Informationsunterlagen über Normen für das Handwerk
Anregung und Koordinierung der Erstellung von Beiblättern, Erläuterungen und Merkblättern
Interne Aufklärung neben der bereits laufenden Beratung in organisatorischen Fragen, z. B. bei Anträgen zur Mitarbeit in Normungsgremien
Planung und Durchführung von Arbeitstagungen für Sachbearbeiter

Mit der Übernahme dieser Aufgaben begann die enge und gute Zusammenarbeit zwischen Herrn Schröder und dem DIN. Seit 1978 nimmt Herr Schröder an den internen Jahrestagungen des DIN teil und hat dadurch die Möglichkeit, direkt mit der Geschäftsleitung des DIN und den Geschäftsführern der Normenausschüsse Belange des Handwerks zu diskutieren. Gleichzeitig vertritt Herr Schröder das Handwerk im Ausschuss Normenpraxis (ANP), im Präsidialausschuss Forschung, Innovation und Entwicklung (SO-FIE) sowie in der Kommission Mittelstand (KOMMIT). Er war beteiligt an der Erarbeitung der Deutschen Normungsstrategie, der im Jahr 2008 durchgeführten Mittelstandskonferenz und bei der Durchführung von Forschungsprojekten wie dem Dienstleistungsprojekt "standard: IS" oder der Basisuntersuchung zum Projekt "Innovation mit Normen und Standards".

Herrn Schröder ist es gelungen, immer wieder auftretende Widerstände, Vorurteile und Vorbehalte gegenüber der Normungsarbeit im Handwerk zu überwinden und trotz der Reduzierung der institutionellen Förderung durch das Bundeswirtschaftsministerium die Koordinierungsstelle zu erhalten. Durch seinen enormen Einsatz konnte die entsprechend des geänderten Aufgabenprofils in "Informations- und Beratungsagentur für Normung und Standardisierung im Handwerk (IBA)" umbenannte Koordinierungsstelle ihre Arbeit in den nationalen und europäischen Gremien des DIN und des Handwerks fortsetzen.

Mit überdurchschnittlichem persönlichen Engagement und Tatkraft hat sich Burkhard Schröder für den Bereich Normung und Handwerk eingesetzt; das DIN Deutsches Institut für Normung e. V. zeichnete Herrn Schröder mit der Verleihung der Beuth-Denkmünze am 24. September 2009 für seine Verdienste um die Normung aus.