2018-08-15

Positionspapier: Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit im Bauwesen

Stärkung der deutschen Position in der europäischen Baunormung

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Die technische Normung ist, nicht zuletzt durch den Ergebnisbericht der Baukostensenkungskommission von November 2015, in den Fokus der Debatte über steigende Baukosten und die Sinnhaftigkeit von Regelungen im Bauwesen sowie deren Dichte und Tiefe gerückt. Die großen Rationalisierungseffekte von nationaler und europäischer Normung geraten dabei oftmals in Vergessenheit.

Normen und Standards spielen im Bauwesen eine wichtige Rolle: Sie beschreiben den Stand der Technik, konkretisieren die durch den Gesetzgeber vorgegebenen Schutzziele für Sicherheit, Umwelt und Gesundheit, definieren Produktanforderungen wie Mengen, Maße und Mischungsverhältnisse und beschreiben einheitliche Prüfverfahren, um die Einhaltung von Qualitätsmaßstäben sicherzustellen. DIN blickt dabei auf eine langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit mit der staatlichen Regelsetzung auf Grundlage des Normenvertrages von 1975 zurück.

Mit der im Januar 2018 veröffentlichten „Normungsroadmap Bauwerke“, die unter Leitung des DIN-Präsidenten durch Mitglieder des DIN-Präsidiums sowie Vertreter  des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), der Bauindustrie, des Baugewerbes, der Bauproduktehersteller, der Städte und Gemeinden, der Bundesländer und der technischen Gebäudeausrüstung erarbeitet wurde, hat DIN eine Strategie zur künftigen Ausgestaltung der Baunormung vorgelegt.

„Im europäischen Binnenmarkt ist es nicht zielführend, Abschottungstendenzen in der Baunormung zu leben. Das verdeutlicht auch die Normungsroadmap Bauwerke. Vielmehr sind gemeinsame Anstrengungen von Politik, Wirtschaft und DIN notwendig, um die deutschen Interessen in Europa sowie international überzeugend einzubringen“, so Sibylle Gabler, Leiterin Regierungsbeziehungen bei DIN. „In unserem Positionspapier fordern wir den Staat daher auf, seine Einflussmöglichkeiten in politischen Entscheidungsgremien auf europäischer Ebene verstärkt wahrzunehmen und gemeinsam mit DIN für eine breite Beteiligung deutscher Experten in europäischen Normungsorganisationen zu werben“.

Mit Blick auf die von der Baukostensenkungskommission vorgeschlagene Folgekostenabschätzung für Normen warnt DIN davor, eine Norm grundsätzlich zu verwerfen, falls sie Aspekte des Planens, Bauens oder Betreibens teurer macht. „Hier gilt es, Wirtschaftlichkeit mit Aspekten des Gesundheits- und Umweltschutzes sowie der Gebäudesicherheit und Nachhaltigkeitszielen abzuwägen. Die Kosten und der aus der Norm entstehende Nutzen müssen in einem richtigen Verhältnis stehen“, erklärt Gabler. „DIN berücksichtigt diese Aspekte bereits im Rahmen der Relevanzprüfung am Anfang eines neuen Normvorhabens.“

Lesen Sie hier das vollständige Positionspapier „Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit im Bauwesen: Stärkung der deutschen Position in der europäischen Baunormung“.