DIN ist Partner im europäischen Forschungsprojekt SUNRISE. SUNRISE ist das Akronym für „Multisensor sorting tools in a circular economy approach for the efficient recycling of PVB interlayer material in high-quality products from laminated glass construction and demolition wastes”.

Das langfristige Ziel des Projektes ist es, die Sammlung und Behandlung von Verbundglas zu erhöhen, die Trennung von Glas und Polyvinylbutyral (PVB) zu verbessern und somit die Fraktionen und die Qualität von PVB für die Wiederverwendung zu erhöhen. Hierfür soll im Rahmen des SUNRISE Projektes ein Recyclingprozess für Polyvinylbutyral (PVB) aus Verbundglas zur Marktreife entwickelt werden, bei dem der PVB-Input nach optischer Qualität und Zusammensetzung sortiert wird. Dies ermöglicht eine einheitliche Qualität des aufbereiteten PVB (re-PVB), so dass dieses erneut für Verbundglas, Photovoltaikanwendungen, Teppich-Produktion, abziehbare Beschichtungen und in Batterien zur Anwendung kommen kann. Siehe hierzu auch das SUNRISE-Video auf YouTube (in englischer Sprache): https://youtu.be/w9ZNNXTRDvk.

Im Rahmen des Projekts werden zwei Pilotanlagen mit einem innovativen Multisensor-Sortiersystem ausgestattet, das auf industriellen Inline-Techniken (Raman-, IRS-, Fluoreszenz- und optische Spektroskopie) basiert und optimierte, maßgeschneiderte Hardware und KI-Algorithmen verwendet, die eine optimale Klassifizierung des Verbundglases nach Zusammensetzung und Degradation ermöglichen. Im Anschluss wird mit Hilfe eines innovativen mechanisch-chemischen Verfahrens das PVB vom Glas getrennt und gereinigt, ohne das Polymer zu zersetzen. Das re-PVB soll als Flakes, Dispersion und Pellets für die erneute Verwendung zur Verfügung gestellt werden.

Das Projekt wird von der Europäischen Kommission mit gut 8 Mio € (Gesamtbudget des Projekts: ~ 9,5 Mio €) im Rahmen des Forschungsprogramms „Horizon 2020“ im Themenfeld „Raw materials innovation for the circular economy: sustainable processing, reuse, recycling and recovery schemes” gefördert. Im Projektkonsortium arbeiten 20 Partner aus acht europäischen Ländern (Belgien, Deutschland, Griechenland, Italien, Kroatien, Litauen, Spanien, Vereinigtes Königreich) mit. Die Projektkoordination liegt bei LUREDERRA, Spanien. DIN ist im Konsortium für die Standardisierungsaktivitäten zuständig. Insbesondere gehören hierzu folgende Arbeitspakete: Erstellung einer Übersicht der für SUNRISE relevanten Normen, Erarbeitung einer Standardisierungsstrategie im Rahmen des SUNRISE Projekts mit Analyse des Standardisierungspotentials, Ermittlung des Bedarfs neuer oder angepasster Normen / Spezifikationen und ggf. Erarbeitung von CEN-Workshop-Agreements mit den Konsortialpartnern und weiteren interessierten Experten.

Das Projekt hat eine 42-monatige Laufzeit. Startschuss war der 1. Juni 2021, so dass das Projekt planmäßig am 30. November 2024 endet. Aktuelle Informationen über den Projektfortschritt werden regelmäßig auf der SUNRISE-Webseite (https://sunrise-project.eu/) und in der LinkedIn-Gruppe (https://www.linkedin.com/company/sunrise-project/) veröffentlicht.

Dieses Projekt wird im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020 der Europäischen Union unter der Finanzhilfevereinbarungsnr. 958243 gefördert.