Einführungsbeitrag

Dieses Dokument stellt die Grundsätze und Anforderungen für die Bewertung von Gebäuden und Ingenieurbauwerken hinsichtlich ihrer umweltbezogenen, sozialen und ökonomischen Qualität unter Berücksichtigung ihrer technischen und funktionalen Eigenschaften bereit. Die Bewertungen der umweltbezogenen, sozialen und ökonomischen Qualität stellen die drei Aspekte der Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden und Ingenieurbauwerken oder einer Kombination derselben (nachfolgend als „Bauwerke“ bezeichnet) dar. Die Rahmenbedingungen gelten für alle Arten von Bauwerken und sind für neue Bauwerke über deren gesamten Lebenszyklus und bei Bestandsbauten für deren restliche Nutzungsdauer und das Ende der Nutzungsdauer maßgeblich. Die Nachhaltigkeitsbewertung von Bauwerken erfasst Aspekte und Auswirkungen von Bauwerken mittels quantitativer Indikatoren. Sie schließt die Bewertung des Einflusses eines Bauwerks auf die umweltbezogenen, sozialen und ökonomischen Aspekte und Auswirkungen auf die Region (das Einflussgebiet) und die lokale Infrastruktur über das Grundstück des Gebäudes und des Ingenieurbauwerks hinaus ein. Die Nachhaltigkeitsbewertung in den unter diesen Rahmenbedingungen erarbeiteten Normen umfasst mögliche Auswirkungen wie zum Beispiel von Chemikalien ausgehende Gefährdungen, die nicht auf einer vollständigen umweltbezogenen Risikoanalyse beruhen. Die Bewertung der umweltbezogenen, sozialen und ökonomischen Aspekte von Organisationen, wie Managementsysteme, sind in den unter diesen Rahmenbedingungen erarbeiteten Normen nicht enthalten. Die Entscheidungen oder Maßnahmen, die einen Einfluss auf die umweltbezogene, soziale und ökonomische Qualität des Gegenstandes der Bewertung haben, können jedoch berücksichtigt werden, wenn die Bewertung Aspekte umfasst, die mit dem Managementprozess in Verbindung stehen. Das zuständige nationale Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 005-01-31 AA „Nachhaltiges Bauen (SpA zu ISO/TC 59/SC 17 und CEN/TC 350)“ im DIN-Normenausschuss Bauwesen (NABau).

Änderungsvermerk

Gegenüber DIN EN 15643-1:2010-12, DIN EN 15643-2:2011-05, DIN EN 15643-3:2012-04, DIN EN 15643-4:2012-04 und DIN EN 15643-5:2018-05 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) die Normenreihe DIN EN 15643-1 bis DIN EN 15643-5 wurde zu einem einzigen gemeinsamen Rahmendokument zusammengeführt; b) technische Anpassung an das überarbeitete Mandat M350; c) Erweiterung und Konsolidierung der wichtigsten Begriffe und Definitionen, die in den Normen des CEN/TC 350 verwendet werden; d) Erweiterung der modularen Struktur der Bewertung um Modul B8 und Erweiterung des Anwendungsbereichs von Modul D; e) Ergänzung „neuer Konzepte“ zum Inhalt von DIN EN 15643-5:2018-05, die auch für Gebäude genutzt werden können; f) Aufnahme von Hinweisen zur Bewertung der technischen Machbarkeit für die nachhaltige Modernisierung von bestehenden Gebäuden; g) redaktionelle Überarbeitung.

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Zuständiges nationales Arbeitsgremium

NA 005-01-31 AA - Nachhaltiges Bauen (SpA zu ISO/TC 59/SC 17 und CEN/TC 350)  

Zuständiges europäisches Arbeitsgremium

CEN/TC 350/WG 7 - Rahmenbedingungen und Koordinierung