DIN Verbraucherrat

2013-04-02

Freizeitkarts - Norm veröffentlicht

Die neue DIN EN 16230-1 „Freizeitkarts - Teil 1: Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren für Karts“ wurde im April 2013 veröffentlicht

Go Kart auf einer Kartbahn
© Tatiana Belova / Fotolia.com

Die neue DIN EN 16230-1 „Freizeitkarts – Teil 1: Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren für Karts“ wurde im April 2013 veröffentlicht. Der DIN-Verbraucherrat hat an der Erarbeitung aktiv mitgewirkt.

Ziel des Normungsprojektes

Auf Basis eines Mandates der Europäischen Kommission zur Maschinenrichtlinie 2006/42/EG wurde im Jahr 2008 vom europäischen Normungsgremium CEN/TC 354 ein neues Normungsprojekt zum Thema „Freizeitkarts“ gestartet. Das Ziel war, das Sicherheitsniveau für diese Fahrzeuge zu verbessern sowie europaweit zu vereinheitlichen.

Als Basis für die Erarbeitung wurde die DIN 33955 „Go-Karts - Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfungen“ herangezogen.

Die DIN EN 16230-1 richtet sich in erster Linie an Hersteller von Freizeitkarts, die ihre Fahrzeuge an gewerbliche Betreiber von Kartbahnen vertreiben. Darüber hinaus findet sie auch bei Karts Anwendung, die über das Internet an Privatpersonen verkauft werden, sofern diese nicht in offiziellen Wettkämpfen eingesetzt werden.

Anforderungen an Sicherheit und Gebrauchstauglichkeit

Die neue DIN EN 16230-1 wird für benzin- und flüssiggasbetriebene Freizeitkarts gelten, wobei Karts, die in offiziellen Wettkämpfen eingesetzt werden, nicht von dieser Norm abgedeckt werden.

Hinsichtlich einer eindeutigen Klassifizierung sind die Karts in fünf unterschiedlichen Typen unterteilt, die jeweils durch festgelegte Konstruktionsparameter, wie z. B. Referenzgröße und ?gewicht des Fahrers sowie Höchstleistung des Motors, charakterisiert sind.

Zudem sind normative Festlegungen in Bezug auf Mindestalter sowie notwendige Beurteilungen und Schulungen des Fahrers in der Norm enthalten.

Durch den Verbrauchervertreter eingebrachte Punkte bezüglich Sicherheit und Gebrauchstauglichkeit sind u. a.:

  • Schutzeinrichtungen gegen bewegliche Teile;
  • Schutz vor heißen Oberflächen, Lärm, Vibrationen und Schwingungen durch konstruktive Festlegungen;
  • ergonomische Anordnung der Bedienteile;
  • einheitliche und eindeutige Symbole sowie Warnhinweise.

Beispiele für diese Schutzmaßnahmen sind unter anderem die Verringerung der Schwingungen durch Ausbalancieren der rotierenden Teile sowie die Reduzierung der Masse beweglicher Teile und ihrer Beschleunigung.

Im Hinblick auf den Einsatz von Karts in Hallen geht der Trend immer häufiger zu einem elektrischen Antrieb. Dadurch entfallen die durch den Verbrennungsmotor emittierten Abgase. Die zukünftige Aufnahme dieser Fahrzeugtypen in die EN 16230-1 wird von Verbraucherseite angestrebt.

Wie schon zuvor erwähnt, findet ein Großteil der Karts auf gewerblichen Kartbahnen Verwendung. In diesem Zusammenhang kann das Kart nicht ausschließlich unabhängig von der Strecke betrachtet werden, auf der es verwendet wird. Sowohl die Sicherheitseinrichtungen des Karts als auch die der Strecke müssen aufeinander abgestimmt sein. Aus diesem Grund wurde vor kurzem mit der Erarbeitung weiterführender Anforderungen an die Kartbahn begonnen.

Diese sollen in der zukünftigen EN 16230-2 „Freizeitkarts — Teil 2: Sicherheitstechnische Anforderungen für Kartbahnen“ zusammengefasst werden. Der DIN-Verbraucherrat wird auch dieses Projekt aktiv begleiten.

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