Expertinnen und Experten für Menstruationsprodukte gesucht
Neue ISO-Projekte zu Sicherheitsanforderungen & Terminologie gestartet
Jeden Tag haben etwa 300 Millionen Menschen ihre Menstruation, doch bisher gibt es noch keine globale Norm, die die Sicherheit von Menstruationsprodukten gewährleistet.
Die Arbeiten des ISO/TC 338 „Menstrual Products“ (Sekretariat: Schweden im Twinning mit Ghana) sollen dies jetzt ändern. Nach einiger Vorbereitungszeit wurden im Februar 2025 zwei neue Projekte in das Arbeitsprogramm des ISO/TC 338 aufgenommen. Während ISO/AWI 25071 die Terminologie von Menstruationsprodukten beschreiben soll, sollen in ISO/AWI 25310 allgemeine (Sicherheits)-Anforderungen diverser Menstruationsprodukte festgelegt werden.
Normen für Menstruationsprodukte
Die Anwendungsbereiche der geplanten Normen umfassen alle hergestellten Menstruationsprodukte, die zum Auffangen und Absorbieren von Menstruationsflüssigkeit bestimmt sind. Es werden dabei Produkten für die innere und äußere Anwendung eingeschlossen sowie Artikel abgedeckt, die für den einmaligen oder mehrfachen Gebrauch bestimmt sind. Die Normen sollen eine globale Definition von Qualität liefern, die sowohl Sicherheit als auch Leistung umfasst, und Menstruationsprodukte weltweit besser zugänglich und verfügbar machen. Darüber hinaus sollen sie eine positive weltweite Diskussion über die Menstruation fördern und den Zugang der Verbraucher*innen zu Informationen über Menstruationsprodukte verbessern.
Die Normung in diesem Bereich ist ein Schritt in die Richtung, den Zugang zu sicheren und wirksamen Menstruationsprodukten für alle Menschen, die menstruieren, zu erweitern. Menstruationsgesundheit ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheiten, sondern ein Zustand des allgemeinen Wohlbefindens während des Menstruationszyklus, der körperliche, geistige und soziale Aspekte umfasst. Die Arbeiten des ISO/TC 338 und die Entwicklung von Normen für Menstruationsprodukte sind für die Erreichung dieser Ziele von entscheidender Bedeutung.
Möchten Sie an den Normen mitarbeiten?
National werden die Arbeiten im NA 176-06-10 AA „Menstruationsprodukte“ gespiegelt. Spiegelgremien erarbeiten in jedem Mitgliedsland die nationale Stellungnahme. Auf diese Weise können alle an einem Normungsthema Interessierten ihre Meinung ohne Sprachbarrieren über die nationale Ebene einbringen. Aus den Spiegelgremien wiederum werden ebenfalls Expert*innen in das internationale Arbeitsgremium entsandt. Sie vertreten dort die nationale Meinung und können die inhaltliche Federführung für internationale Normungsvorhaben übernehmen. Für die Ausgestaltung von Normen ist es oft von entscheidender Bedeutung, dass die nationalen Interessen im Erarbeitungsprozess qualifiziert und frühzeitig vertreten werden.
An der Erstellung von Normen können sich alle interessierten Kreise beteiligen, beispielsweise Hersteller, Verbraucher*innen, Handel, Hochschulen, Forschungsinstitute, Behörden oder Prüfinstitute. Diese entsenden ihre Expert*innen DIN. Die Teilnehmenden zahlen einen Kostenbeitrag für das Projektmanagement von DIN und erkennen die Regeln der Normungsarbeit (z. B. DIN 820) und entsprechende europäische bzw. internationale Regelungen an.
Wenn Sie an der Erarbeitung an den neuen Normungsprojekten zu Menstruationsprodukten teilnehmen möchten, melden Sie sich gerne bei ulrike.schroeder@din.de. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!