NA 022

DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE

Norm-Entwurf [ZURÜCKGEZOGEN]

DIN EN IEC 60401-1
Begriffe und Bezeichnungssystem für Kerne aus weichmagnetischen Materialien - Teil 1: Begriffsfestlegungen für physikalische Beschädigungen und Maßreferenzen (IEC 51/1276/CD:2019); Text Deutsch und Englisch

Titel (englisch)

Terms and nomenclature for cores made of magnetically soft ferrites - Part 1: Terms used for physical irregularities and reference of dimensions (IEC 51/1276/CD:2019); Text in German and English

Einführungsbeitrag

Dieser Teil von IEC 60401 legt ein Bezeichnungssystem für die am häufigsten auftretenden Oberflächen-, Körper- und Formbeschädigungen (Fehler) von Weichferritkernen (magnetische Oxide) fest. Die meisten sichtbaren Beschädigungen werden als zusätzliche visuelle Hilfe grafisch dargestellt. Eine allgemeine Empfehlung wird auch im Anhang für ein einheitliches Schema zur Festlegung der exakten Ortsbestimmung der Beschädigungen gegeben, das einerseits eine generelle Ortsbestimmung ermöglicht, andererseits aber auch wesentlich genauer bestimmte Ortsbestimmungen enthält. Dieser Norm-Entwurf kann außerdem sehr hilfreich sein als Definitionsgrundlage für die Erstellung von technischen Dokumentationen, zum Beispiel zur qualitätstechnischen Beurteilung von Beschädigungen. Dieser Norm-Entwurf stellt auch ein Verfahren zur Festlegung des Bezeichnungssystems für die physikalischen Hauptmerkmale von Weichferritkernformen vor. Der Zweck dieses Norm-Entwurfs ist es, die einheitliche Verwendung von Maßbezeichnungen bei der Beschreibung von Kernmaßen in Zeichnungen, Tabellen sowie Katalogdatenblättern seitens der Hersteller, der Verfasser von Spezifikationen sowie der Anwender zu erleichtern. Als physikalische Beschädigungen im Sinne dieses Norm-Entwurfs sind Oberflächenbeschädigungen, Beschädigungen der Kernstruktur sowie Formbeschädigungen des Kernumrisses zu verstehen. Eine Beschädigung nach diesem Norm-Entwurf versteht sich als eine Unstetigkeit in der vorgegebenen Beschaffenheit der Oberfläche, der Kernstruktur sowie in der Umrissform des Kerns. Die hier beschriebenen physikalischen Beschädigungen werden in einem makroskopischen Maßstab betrachtet, das heißt, dass die linearen Maße der Beschädigungen von einer Messschraube bis zu einigen zehn Millimeter reichen können. Es existiert eine große Bandbreite von Beschädigungen von Oberfläche, Kernstruktur und Umrissform des Kerns, die die Qualität eines Ferritkerns beeinträchtigen können. Verschiedene Formen dieser Beschädigungen können relativ häufig gemeinsam auftreten und sich überlappen. Jede Form dieser Beschädigungen wird durch einen der folgenden Gründe verursacht: unkorrekt oder ungenau ausgeführter Fertigungsschritt oder unsachgemäßes Handling, Schleifen, Verpacken oder Transportieren. Die Schwere der Qualitätsbeeinträchtigung ist abhängig vom Typ, von der Größenklasse und möglichen Kombinationen von auftretenden Beschädigungen, ebenso müssen ihre Orte mit einbezogen werden. Es gibt diesbezüglich Orte, die sehr empfindlich sind für Qualitätsbeeinträchtigungen aufgrund bestimmter Arten von Beschädigungen. Die Beschädigungen können in extremen Fällen zu ungünstigen oder sogar kritischen Auswirkungen auf die magnetischen, elektrischen und mechanischen Eigenschaften des Kerns führen. Bearbeitungsschritte, die am Kern erfolgen, wie zum Beispiel Bestempeln, Bewickeln, Montieren und Fixieren können ebenfalls ungünstig durch die Beschädigungen beeinflusst werden. Ein fortschreitender Markttrend, die Gesamtqualität von Kernen zu verbessern, führt zu wesentlich strengeren Einschränkungen hinsichtlich der zulässigen Anzahl von Beschädigungen bei diesen Teilen. Dies führt unweigerlich zu der Notwendigkeit, einen Satz von Definitionen und ein einheitliches Begriffssystem festzulegen, welche dazu dienen sollen, eine erste Grundlage zur Bestimmung von Beschädigungen und den Orten ihres Auftretens zu generieren. Dieses Begriffssystem ist dahingehend ausgerichtet, als eine Referenz benutzt zu werden, um wesentlich genauere Beschreibungen von Beschädigungen und deren Orten zu erstellen. Ebenso sollen auf diese Weise Anforderungen und Prozessabläufe von Untersuchungen und Prüfungen von Beschädigungen besser und leichter festgelegt werden können. Außerdem kann dieses Begriffssystem sehr hilfreich sein, um Methoden und Werkzeuge zur Auffindung, Erkennung und Klassifizierung von Beschädigungen zu entwickeln. Zuständig ist das DKE/K 625 "Magnetische Bauelemente und deren Komponenten" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik bei DIN und VDE.

Änderungsvermerk

Gegenüber DIN EN 60401-1:2005-08 und DIN EN 60401-2:2011-04 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) IEC 60401-1, Ausgabe 12002 und IEC 60401-2 Ausgabe 2:2009 integrieren; b) den Oberflächenbeschädigungsbegriff "Poren" in 4.3.1.5 hinzufügen; c) den Oberflächenbeschädigungsbegriff "Kratzer" in 4.3.6.3 hinzufügen; d) den Kernstruktur-Beschädigungsbegriff "innere Poren" in 4.4.1 hinzufügen; e) den Oberflächenbeschädigungsbegriff "Krater" in 4.1.5 von IEC 60401-1 Ausgabe1: 2002 streichen; f) den Kernstruktur-Beschädigungsbegriff "Superporen" in 5.1 von IEC 60401-1 Ausgabe 1:2002 streichen; g) die Inhalte im Zusammenhang mit "Jochringkernen" in 4.5.5, 7.1.3 und 7.4 von IEC 60401-1 Ausgabe 1:2002 streichen; h) Abschnitt 7 von IEC 60401-1 Ausgabe 1:2002 zu Anhang A ändern; i) das Maßzeichen "D" in Bild 7 hinzufügen; j) die Deutsche Fassung wurde in den Abschnitten 2 und 3 an die aktuellen Standardtexte angepasst.

Zuständiges nationales Arbeitsgremium

DKE/K 625 - Magnetische Bauelemente und deren Komponenten  

Ausgabe 2019-09
Originalsprache Deutsch , Englisch
Preis ab 117,70 €
Inhaltsverzeichnis

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