DIN-Norm

Ergebnisse der Normungsarbeit

DIN-Normen können nationale Normen oder Übernahmen Europäischer Normen bzw. Internationaler Normen sein. Welchen Ursprung und damit welchen Wirkungsbereich eine DIN-Norm hat, ist aus deren Bezeichnung zu ersehen:


DIN (plus Zählnummer, z. B. DIN 1234)

Norm mit rein nationaler Bedeutung. Die Zählnummer hat keine klassifizierende Bedeutung.

DIN EN 1234

Deutsche Ausgabe einer Europäischen Norm, die unverändert von allen Mitgliedern der europäischen Normungsorganisationen CEN/CENELEC/ETSI übernommen wurde.

DIN EN ISO 1234
DIN EN IEC 61234

Deutsche Ausgabe einer Europäischen Norm, die mit einer Internationalen Norm identisch ist und die unverändert von allen Mitgliedern der europäischen Normungsorganisationen CEN/CENELEC/ETSI übernommen wurde.

DIN ISO, DIN IEC oder DIN ISO/IEC 1234

Unveränderte Übernahme einer Internationalen Norm in das Deutsche Normenwerk.

Weitere Ergebnisse der Normungsarbeit können sein:

Die weiteren Ergebnisse der Normungsarbeit haben nicht den Status einer Deutschen Norm, da sie sich in Art und Dauer des Erarbeitungsprozesses sowie ihrer Verbindlichkeit von diesen unterscheiden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Standardisierung, also der nicht vollständig konsensbasierten technischen Regelsetzung mit dem Ergebnis einer  Technischen Spezifikation, eines Technischen Berichts oder einer DIN SPEC.

Technische Spezifikation (TS)

Eine TS ist das Ergebnis einer Normungsarbeit, das wegen bestimmter Vorbehalte zum Inhalt, wegen des gegenüber einer Norm abweichenden Aufstellungsverfahrens oder mit Rücksicht auf die europäischen Rahmenbedingungen vom DIN nicht als Norm herausgegeben wird.

Eine DIN/TS ist das Ergebnis eines DIN-Arbeitsgremiums. Technische Spezifikationen von CEN/CENELEC werden national unverändert als DIN CEN/TS übernommen. Entscheidet der Arbeitsausschuss die Übernahme einer technischen Spezifikation von ISO oder IEC, die nicht von CEN oder CENELEC übernommen wurde, erfolgt die Übernahme als DIN ISO/TS.
Für  TS gelten die für die Normungsarbeit niedergelegten Grundsätze und Regeln, insbesondere die Forderungen nach Einheitlichkeit und Widerspruchsfreiheit zum deutschen Normenwerk.

Eine DIN/TS ist, wie eine Norm, nach den Regeln der DIN 820 zu erstellen. DIN/TS bieten der Öffentlichkeit die Chance, Ergebnisse aus Normungsvorhaben zu nutzen, die aufgrund fehlenden Konsenses oder wegen bestimmter Vorbehalte zum Inhalt nicht als DIN-Norm veröffentlicht werden können. Zusätzlich dazu kann im Gegensatz zu einer Norm bei DIN/TS die Entwurfsveröffentlichung entfallen.

Die Erstellung einer DIN/TS wird von den betreffenden Normenausschüssen begleitet.

Die Überprüfung einer DIN/TS ist alle drei Jahre vorzunehmen. Dabei wird entschieden, ob diese in eine Norm überführt wird, ob sie zurückzuziehen ist, ob sie zu überarbeiten ist oder ob sie unverändert beibehalten wird. Falls eine DIN/TS unverändert beibehalten wird, muss diese Entscheidung jährlich überprüft werden.

Technischer Report (TR)

Ein TR ist ein Sachstandsbericht, der Erkenntnisse, Daten usw. aus Normungsvorhaben enthält, die der Information über den Stand der Normung – auch anderer internationaler und regionaler Normungsorganisationen – dient und der bei späteren Normungsarbeiten als Grundlage herangezogen werden kann.

Ein TR ist das Ergebnis eines DIN-Arbeitsgremiums (DIN/TR) oder die Übernahme eines europäischen (z.B. DIN CEN/TR) oder internationalen (z.B. DIN ISO/TR) Arbeitsergebnisses.

DIN/TR dienen der Sicherung einmal gewonnener Daten und Erkenntnisse, indem sie die Arbeitsergebnisse der Normungsarbeit dokumentieren, die nicht als Norm oder DIN/TS herausgegeben werden sollen.

Ein DIN/TR wird nach den Regeln der DIN 820 erarbeitet. Über die Herausgabe einer DIN/TR entscheidet der zuständige Arbeitsausschuss von DIN.

DIN SPEC

Informationen zu DIN SPEC hier.

Weitere Informationen bietet das DIN Media Pocket "Bezeichnungen für Normen"

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DIN e. V.
Jan Dittberner

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Burggrafenstraße 6
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