DIN-Normenausschuss Fahrweg und Schienenfahrzeuge (FSF)
DIN EN 13232-7
Bahnanwendungen - Oberbau - Weichen und Kreuzungen für Vignolschienen - Teil 7: Herzstücke mit beweglichen Bauteilen; Deutsche Fassung prEN 13232-7:2014
Railway applications - Track - Switches and crossings for Vignole rails - Part 7: Crossings with moveable parts; German version prEN 13232-7:2014
Einführungsbeitrag
Die Normenreihe "Bahnanwendungen - Oberbau - Weichen und Kreuzungen für Vignolschienen" behandelt den Entwurf und die Qualität von Weichen und Kreuzungen aus Breitfußschienen. Sie umfasst folgende Teile: - Teil 1: Definitionen - Teil 2: Anforderungen an den geometrischen Entwurf - Teil 3: Anforderungen an das Zusammenspiel Rad/Schiene - Teil 4: Umstellung, Verriegelung und Lageprüfung - Teil 5: Zungenvorrichtungen - Teil 6: Starre einfache und doppelte Herzstücke - Teil 7: Herzstücke mit beweglichen Bauteilen - Teil 8: Auszugsvorrichtungen - Teil 9: Weichenanlagen. Teil 1 enthält die Terminologie, die für alle Teile dieser Normenreihe verwendet wird. Teile 2 bis 4 enthalten Gestaltungsgrundsätze für alle Weichen und Weichenanlagen. Die Teile 5 bis 8 behandeln bestimmte Ausrüstungsteile einschließlich ihrer Grenzabweichungen. Die Teile 1 bis 4 bilden die Grundlage für die Teile 5 bis 8. Teil 9 legt die Funktions- und die geometrischen Maße und Grenzabweichungen für die Montage von Weichenanlagen fest. Dieses Dokument prEN 13232-7:2014 "Bahnanwendungen - Oberbau - Weichen und Kreuzungen für Vignolschienen - 7: Herzstücke mit beweglichen Bauteilen", wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 256 "Eisenbahnwesen" erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird. Das zuständige deutsche Gremium ist der Arbeitsausschuss NA 087-00-01-05 UA "Weichen und Kreuzungen" im Normenausschuss "Fahrweg und Schienenfahrzeuge (FSF)" im DIN. Dieses Dokument ist derzeit zur CEN-Umfrage vorgelegt. Die Anforderungen an Herzstücke mit beweglichen Bauteilen sind derart, dass sie in der Lage sein müssen, den vorgesehenen Zweck zu erfüllen, welcher ist, einem Fahrzeug zu ermöglichen, den Bereich mit einer durchlaufenden Fahrkante zu durchfahren, in dem zwei Schienen sich kreuzen. Das bedeutet, die Räder des Fahrzeuges müssen im gesamten (Kreuzungs-)Durchschneidungsbereich voll getragen und geführt werden, sowohl bei Spitz- als auch bei Stumpfbefahrung. Die wesentlichen Gesichtspunkte, um ein Herzstück mit beweglichen Bauteilen zu wählen, sind: - Verbesserung des Fahrt-Komforts; - Verringerung von Geräuschen und Schwingungen; - Verringerung des Unterhaltungsaufwandes; - gemischter Verkehr (zum Beispiel Hauptbahn/Straßenbahn); - Sicherheit gegen Entgleisen. Der letztgenannte Gesichtspunkt ist besonders bei Kreuzungen wichtig (kritisch). Besonders, wenn der Raddurchmesser und der Kreuzungswinkel des Doppelherzstückes kleiner werden und der führungslose Bereich größer wird (siehe EN 13232-3:2003, 4.2.5). Daher ist es mitunter erforderlich, die Doppelherzstücke als beweglich zu bauen, um einen sicheren Durchlauf des Radsatzes sicherzustellen. Regeln und Empfehlungen für Sicherheit gegen Entgleisung in Kreuzungsweichen sind im Teil 9 dieser Normenreihe niedergelegt. Die Herzstücke mit beweglichen Bauteilen müssen so konstruiert sein, dass sie allen von außen wirkenden Kräften widerstehen, herrührend vom Fahrzeugpark, thermischen Einflüssen und so weiter. Der Verbraucher muss das Maximum der von außen wirkenden Kräfte oder Spannungen durch äußere thermische Kräfte angeben, dem das Herzstück mit beweglichen Bauteilen standhalten muss. Umstellung, Signalwesen, Heizungs-Systeme, Bauteile für die Lastaufnahme, Unterhaltungsaufwand und Sicherheit sind alles wichtige Gesichtspunkte, die bei der Konstruktion berücksichtigt werden sollten. Die Leistungskriterien müssen auf Angaben beruhen, die vom Verbraucher vorgegeben werden. Die Konstruktion und die Wahl der Bauart des Herzstückes mit beweglichen Bauteilen wird durch Achslasten, Verkehrsdichte und die Geschwindigkeit beeinflusst. Der Anwendungsbereich der EN 13232-7 besteht darin, - Fachbegriffe für Herzstücke mit beweglichen Bauteilen festzulegen, das heißt, Herzstücke mit beweglichen Bauteilen, die die (führungslose) Lücke der Fahrkante zwischen den einzelnen Bauteilen schließen, und die wesentlichen Bauarten zu bezeichnen; - die informativen Mindestanforderungen an die Herstellung von Herzstücken mit beweglichen und/oder ihren einzelnen Bauteilen aufzuführen; - Verfahrensweisen und Vorschriften für die Abnahme und die Grenzabweichungen für Herzstücke mit beweglichen Bauteilen und/oder ihre einzelnen Bauteile festzulegen; - Liefergrenzen und -umfang festzulegen; - das Verfahren aufzuführen, nach dem Herzstücke mit beweglichen Bauteilen und/oder ihre einzelnen Bauteile gekennzeichnet und rückverfolgt werden sollten; - die unterschiedlichen Wege und Möglichkeiten aufzulisten, nach denen Herzstücke mit beweglichen Bauteilen beschrieben werden können unter Verwendung der nachfolgenden Parameter: - Geometrie der Herzstücke; - Bauarten der Herzstücke; - Leistungsanforderungen; - Konstruktionskriterien; - Grenzabweichungen und Abnahme. Gegenüber DIN EN 13232-7:2012-01 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Titeländerung - Ergänzung "für Vignolschienen"; b) Abschnitt "Verfahren zur Prüfung von Gefügefehlern" (6.5) überarbeitet; c) Redaktionelle Überarbeitung.
Änderungsvermerk
Gegenüber DIN EN 13232-7:2012-01 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Titeländerung - Ergänzung "für Vignolschienen"; b) Abschnitt "Verfahren zur Prüfung von Gefügefehlern" (6.5) überarbeitet; c) redaktionelle Überarbeitung.
Zuständiges nationales Arbeitsgremium
NA 087-00-01-05 UA - Weichen und Kreuzungen
